re:publica-Subkonferenz co:funding als Impulsgeber für die Kreativszene
19.04.2011
Kunst & Kultur
Am 15.04. fand in Berlin im Rahmen der re:publica die erste Crowdfunding-Konferenz co:funding statt. Die Veranstaltung war mit über 250 Besuchern bereits im Vorfeld ausgebucht. Erstmalig diskutierten 25 Experten aus der Kultur- und Kreativszene mit Künstlern und Kulturschaffenden über die Anwendungsmöglichkeiten von Crowdfunding zur Finanzierung von kreativen Projekten. Das durchweg positive Feedback der Besucher sowie die enorme Resonanz auf Twitter zeigen deutlich, dass die Crowdfunding-Konferenz inhaltliche Diskussionen anstoßen konnte und sich mit den richtigen Fragen beschäftigt hat.
Crowdfunding - ein Hype oder die Zukunft der Projektfinanzierung?
Sebastian Dresel, Referent auf der co:funding und verantwortlich für Kultur- und Kreativwirtschaften der Stadt Mannheim ist sich sicher, dass Crowdfunding in Zukunft einen wichtigen Stellenwert einnehmen wird: "Crowdfunding befindet sich in der Wahrnehmung da, wo sich Social Networks im Jahr 2007 befanden." Aufgabe der öffentlichen Fördereinrichtungen und Kulturinstitutionen sollte es demnach sein, die Idee Crowdfunding bekanntzumachen und die Realisierung entsprechender Projekte u.a. durch Beratungsangebote zu unterstützen.
"Das "zarte Pflänzchen" Crowdfunding wächst definitiv in der schönsten Ecke der Geldwiese." (Jens Best, Referent co:funding)
Das vielfältige Programm der co:funding mit renommierten Referenten wie etwa Ibrahim Evsan (Gründer sevenload), Maxwell Salzberg (Mitbegründer Diaspora), Tanja Mühlhans (Creative Industries, Senat WTF) oder Alain Bieber (Arte Creative) ermöglichte einen umfassenden Blick auf die Potenziale und Herausforderungen von Crowdfunding. Inhaltliche Schwerpunkte der co:funding waren u.a. diese Themen: Crowdfunding als Alternative bzw. Ergänzung zur öffentlichen Kulturförderung und eine Reaktion auf komplizierte Förderstrukturen in Deutschland, Transparenz in der Kulturfinanzierung anstatt Bürokratiedschungel, die Crowd als Markt-Indikator sowie die Präsentation und Selbstvermarktung von Kreativen in der digitalen Gesellschaft.
"Die Leute wollen etwas anklicken und man müsse möglichst kreativ die Idee von Crowdfunding rüberbringen", erklärt Lisa Laux von der Lauscherlounge und Initiatorin des erfolgreichen Crowdfunding-Projektes Richard Diamond auf Startnext. Im Rückblick auf ihre Crowdfunding-Projekte sind sich alle Kreativen einig, dass Crowdfunding zwar viel Arbeit erfordert, aber neben der Finanzierung viele positive Effekte wie erhöhte Aufmerksamkeit oder Netzwerkeffekte mit sich bringt.
Das große Interesse des Publikums auf der ersten Crowdfunding-Konferenz hat deutlich gezeigt, dass Kultur-Crowdfunding in Deutschland an Bedeutung gewinnt. Die co:funding wird unter http://www.cofunding.de/dokumentation ausführlich dokumentiert, um den Diskurs in der Öffentlichkeit weiterzuführen. Initiator sowie Kuratorder co:funding ist Startnext und Veranstalter der re:publica ist newthinking communications/SPREEBLICK.
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