Integrierte Planung: Potenzial erkannt, aber nicht genutzt
10.07.2014
Logistik & Transport
Aachen, 10. Juli 2014 - Laut einer aktuellen Online-Umfrage des Aachener Software-Anbieters INFORM findet die Integrierte Planung in Unternehmen bislang nur selten Anwendung, obwohl mehr als 90 Prozent der Befragten das Thema für wichtig bzw. eher wichtig erachten. Die Integrierte Planung zielt auf eine intelligente Vernetzung von Planern, Informationen und Prozessen entlang der internen Supply Chain ab, um eine optimale Gesamtplanung zu erreichen. Zwar sind sich die Umfrage-Teilnehmer über die Vorteile wie die Konsistenz von Daten und Planung sowie Kostenreduktion bewusst, jedoch stellen interne Faktoren wie die Organisationsstrukturen und unabhängige Zielvereinbarungen der jeweiligen Prozesse häufig noch ein Hindernis dar. Der Geschäftsbereich Inventory & Supply Chain von INFORM befragte im Rahmen des Trend-Barometers von Februar bis Mai 2014 insgesamt 72 Arbeitnehmer aus dem Logistikbereich deutscher Unternehmen zu der Relevanz sowie der praktischen Umsetzung der Integrierten Planung. Die Umfrage-Teilnehmer sind in der Automobil-, Chemie-/Pharma-, Metall-, Elektro-, der Baustoff-, Stahl, Lebensmittel und Konsumgüterindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, dem Groß- und Einzelhandel, sowie der Metall- und Speditionsbranche tätig.
Das Trend-Barometer zeigt: Das Konzept der Integrierten Planung ist den Befragten durchaus bekannt. So haben sich rund 60 Prozent bereits mit dem Optimierungsansatz beschäftigt. Eine deutliche Mehrheit (über 90 Prozent) erachtet den Ansatz im Allgemeinen für wichtig. Zudem bestätigen 87 Prozent der Teilnehmer, dass die Integrierte Planung für ihr Unternehmen im Speziellen wichtig bzw. eher wichtig ist.
Gleichzeitig gaben jedoch 56 Prozent der Befragten an, dass sie die Prozesse in ihrem Unternehmen als kaum oder nicht integriert ansehen; nur sieben Prozent attestieren eine hohe Integration. Dieses Ergebnis lässt sich damit erklären, dass die internen Supply Chain Prozesse in den Unternehmen bisher kaum ganzheitlich geplant werden.
"Diese Zahlen belegen: An der Bekanntheit und Anerkennung mangelt es der Integrierten Planung nicht, vielmehr an der praktischen Umsetzung. Doch auch die Anwendung in der Praxis wird sich langfristig ändern. Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die Integrierte Planung nicht nur ein wichtiger Trend ist. Etwa 49 Prozent der Befragten geben zudem an, mittelfristig eine Integrierte interne Supply Chain Planung in ihrem Unternehmen umsetzen zu wollen", kommentiert Ludger Schuh, Leiter des Geschäftsbereichs Inventory & Supply Chain bei INFORM. Dabei stellen die Befragten auch gewisse Anforderungen an die Integrierte Planung: Für etwa 77 Prozent müssen die Vertriebsabsatzplanung, für 75 Prozent die Beschaffungsplanung und für 70 Prozent die Produktionsplanung Bestandteil der Integrierten Planung sein.
Den Hauptnutzen des Optimierungsansatzes sehen die Befragten mit knapp 36 Prozent vor allem in der hohen Konsistenz von Daten und Planung, gefolgt von der Kostenreduktion (30 Prozent) und in der Einbindung aller Planungsabteilungen (20 Prozent). "Wir stellen fest, dass Logistikverantwortlichen die zunehmende Komplexität der internen Supply Chain zwar bewusst, deren systematisches Management für viele allerdings immer noch Neuland ist. So dominiert entlang der Teilprozesse in Beschaffung, Produktion, Distribution und Vertrieb leider häufig noch "einspuriges Denken". Verfolgen diese Bereiche vorrangig eigene Ziele, sind jedoch Konflikte vorprogrammiert. Im "Worst Case" können diese sogar dazu führen, dass die richtige Ware nicht zum richtigen Zeitpunkt beim Kunden eintrifft. Generell besteht die Gefahr, dass Servicegrad und Effizienz leiden und dadurch natürlich höhere Kosten entstehen", sagt Schuh.
Die Ergebnisse des Trend-Barometers bestätigen diese Aussage. Als größte Hürde bei der Umsetzung der Integrierten Planung erweisen sich mit 30 Prozent interne Organisationsstrukturen, unabhängige Zielvereinbarungen in den jeweiligen Prozessen (25 Prozent) und die Nutzung unterschiedlicher Software-Systeme (20 Prozent).
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