ABUS erneuert Lagerführung und Logistik
25.02.2011
Logistik & Transport
Mehrere Marktentwicklungen veranlassten den Hersteller von Sicherheitstechnik, seine Intralogistik zu modernisieren. Verändertes Bestellverhalten und neue Kommunikationstechniken ließen die Auftragsbearbeitung an ihre Grenzen stoßen. Das wachsende Geschäftsvolumen zeigte an, dass die üblichen Abläufe in Lager und Versand sich bald hemmend auswirken würden. Durch die Schaffung einer leistungsfähigen logistischen Infrastruktur, vor allem einer
automatisierten Lagerführung und Fördertechnik sowie verbesserter
Arbeits- und Kommissionierprozesse, erfüllt die ABUS August Bremicker
Söhne KG in Wetter an der Ruhr die wachsenden Anforderungen zur
Belieferung ihrer Kunden. Doch es wurde nicht nur die Auftragsbearbeitung um ein Vielfaches beschleunigt, sondern auch die Transparenz und Qualität der Logistik erheblich gesteigert.
ABUS registriert die Tendenz, dass die Lagerhaltung bei seinen Handelskunden schrumpft. Die Folge sind kleiner werdende Aufträge, eine steigende Bestellfrequenz und der immer häufiger geäußerte Wunsch nach einer schnellen Belieferung. Hinzu kommt, dass dem Fachhandel ein direkter Online-Bestellweg zur Verfügung zu stellen war. Ein Webshop bedeutet jedoch steigende Anforderungen an die Reaktionsfähigkeit einer Lieferkette. "Wir sahen es als zwingend an, unsere Lagertechnik zu erneuern, um effizientere Liefermöglichkeiten zu schaffen", erklärt Wolfram Schäfer, Leiter der Bereiche IT und Organisation bei dem seit über 80 Jahren bestehenden Unternehmen. Kernstück war die Einführung des Lagerführungssystems LFS und die damit verbundene Prozessoptimierung. Die Software-Implementierung und die Durchführung des Projekts erfolgte durch den Logistikspezialisten Ehrhardt + Partner aus Boppard-Buchholz.
Der Produzent für Sicherheitstechnik benötigt eine sehr anpassungsfähige Intralogistik. "ABUS erlebt in jedem Frühjahr eine Auftragsflut, wenn alle Welt Produkte fürs Zweirad kauft", erläutert Marco Ehrhardt, geschäftsführender Gesellschafter von Ehrhardt + Partner. Es wäre viel zu aufwändig, die Ressourcen zu unterhalten, um einige Wochen im Jahr eine reibungslose Belieferung sicherzustellen. Wenn die Bestellungen explodieren, können andere Unternehmensbereiche einen Teil der Auftragsbearbeitung übernehmen. "Manchmal ist täglich zu entscheiden, ob Artikel aus der Mobilen Sicherheitstechnik auch über die Logistik für die Haussicherheitsprodukte laufen müssen, um die Lieferziele einzuhalten", erläutert Ehrhardt.
LFS steuert das gesamte System einschließlich Fördertechnik mit
Behälterförderanlage, 20 Paternoster-Aufzügen sowie 16 Kommissionierbahnhöfen mit 22 000 Picks pro Woche. Die Logistik wird ständig automatisch optimiert, indem die Lagerplätze nach Umschlagshäufigkeit und die Kommissionierwege nach Auslastung der Bahnhöfe festgelegt werden. "Wir haben eine leistungsstarke und flexible Lagertechnik geschaffen", stellt IT-Leiter Schäfer fest. "Dabei mussten wir die Ressourcen noch nie ausreizen. Es stehen immer Reserven bereit. Die logistische Infrastruktur wird die weitere Entwicklung unseres Unternehmens langfristig tragen." Wie die Prozessoptimierung wirkt sich die papierlose Führung der Aufträge und Artikel sehr günstig aus. Ein positives Echo kam mehrfach von Baumarktketten, die bereits über eine moderne Logistik verfügen, wie Schäfer berichtet: "Ihr seid schneller geworden." Wesentliche Fortschritte bringt außerdem die Transparenz in Lagerführung und Ressourcenplanung, was der Effizienz wie auch dem Bewältigen von Schwankungen zugute kommt.
Der IT-Leiter war überrascht, wie reibungslos die Modernisierung realisiert wurde, die neben der Integration einer neuerbauten Halle den
Retrofit einer weiteren bei laufendem Geschäft umfasste. Der Wechsel zur neuen Technik wurde über ein Wochenende angesetzt, für den montags darauf startenden Echtbetrieb waren Rückfallszenarien vorgesehen. Diese erwiesen sich als überflüssig: "Trotz einer durchdachten Planung und
einer intensiven Testphase hatten wir nicht damit gerechnet, dass dies
so reibungslos möglich war", sagt Schäfer anerkennend.
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