Ihr Körper spricht Bände
19.03.2017
Medien & Kommunikation
Wir kommunizieren immer, auch wenn wir nichts sagen. Was wir über andere denken und auch wie wir uns fühlen, teilen wir über unsere Mimik und Gestik mit - ob wir wollen oder nicht. Die Körpersprache können wir gezielt im Job einsetzen und dadurch Vorteile geniessen. Wirkungsverstärkerin Nicola Schmidt klärt auf:
Im Berufsleben gibt es kaum eine Situation, in der wir uns nicht präsentieren. Vorgesetzte, Kunden und auch Kollegen beobachten uns. Deshalb achten Sie auf Ihre Haltung. Wir merken nämlich oft gar nicht, dass wir im Laufe des Tages nicht mehr so gerade durchs Leben gehen, sondern eher eine gekrümmte Haltung (unbewusst) annehmen.
Mit einer aufrechten Haltung und einem dynamischen Gang signalisieren wir Selbstsicherheit und auch Standfestigkeit. Sind Ihre Gesten ruhig? Dann wirken Sie überzeugend und strahlen Kompetenz aus. Mit jedoch hektischen Gesten wirken wir schnell überfordert. Menschen, die sich schlurfend bewegen, signalisieren damit Desinteresse.
Dem anderen beim Reden in die Augen schauen. Wahrscheinlich denken Sie jetzt sicherlich: "Das mache ich immer." Wie sieht es jedoch bei Ihrem Gegenüber aus? Wer nicht seinem Gesprächspartner in die Augen schaut, wirkt ängstlich wenn nicht sogar desinteressiert. Ein entspannter Blickkontakt zeigt hingegen Interesse an dem anderen Menschen. Wenn wir dabei ein natürliches und authentisches Lächeln zeigen, gewinnen wir deutlich auf der Sympathieliste des anderen. Dagegen wirkt ein aufgesetztes Lächeln künstlich. Die Augen lächeln nicht mit, sie bleiben ernst. Die Freundlichkeit wirkt unecht, eben aufgesetzt.
Es gibt Menschen, die haben eine stark reduzierte Gestik und es gibt Menschen die temperamentvoller gestikulieren. Wenn es heißt, man solle seine Gestik auf ein Minimum beschränken, wie wollen wir dann authentisch rüberkommen, wenn unsere Gestik normalerweise intensiver ist? Ein kleiner Tipp: Je näher der Gesprächspartner ist, desto kleiner sollten die Gesten sein. Wenn Sie jedoch vor vielen Menschen sprechen, dann darf die Gestik ruhig größer sein.
Zeigen Sie Ihrem Gegenüber auf jeden Fall Ihre Hände, denn schließlich haben Sie nichts zu verbergen. Authentisch wirken Sie dann, wenn Sie "spitze Gesten", wie ein ausgestreckter Zeigefinger vermeiden. Spitze Gesten wirken und machen schnell aggressiv. Hände, die in den Hosentaschen verschwinden, wirken nicht lässig, sondern nachlässig. Bedeutet übersetzt, dass wohl wenig Interesse am Gegenüber besteht. Ein Signal der Langeweile.
Eine offene Gestik signalisiert auch Offenheit. Offen für sein Gegenüber zu sein.
Bleiben Sie auch im Sitzen aufrecht. Optimal ist eine Sitzposition im Neunzig-Grad-Winkel. Die Kommunikation gestaltet sich offener als in der Frontalposition vor dem Schreibtisch.
Ein Knie hat über der Tischplatte nichts zu suchen. Beine überschlagen - ja, das darf immer sein, jedoch nur, wenn die Fußsohle nicht zum Nachbarn zeigt und das Knie damit über der Tischplatte zu sehen ist. Sichtbare Fußsohlen sind ein Signal der Missachtung seines Gesprächsnachbarn.
Oft ist zu beobachten, dass der Redende sich etwas nach vorne beugt und der Zuhörer sich nach hinten lehnt, häufig mit verschränkten Armen. Nein, das ist nicht als Ablehnung zu sehen. In dieser Sitzposition kann der Zuhörer das Gehörte noch mal reflektieren und sich seine Argumente "zurechtlegen", bevor er spricht. Denn dann öffnet er in den meisten Fällen seine Körperhaltung und kommt beim Reden etwas nach vorne.
Gestik und Höflichkeit gehören zusammen. Der Händedruck ist meistens der erste Körperkontakt zwischen zwei Menschen. Dieser entscheidet direkt über Sympathie oder Antipathie. Hierzulande wird ein kurzer fester Händedruck bevorzugt. Damit strahlen wir Sympathie und Selbstbewusstsein aus. Doch fest heißt nicht: Schraubstock! Ist der Händedruck zu fest, kann sich schnell Antipathie und damit Rücksichtslosigkeit ausdrücken. Das gilt auch, wenn unser Gegenüber uns zu nahe kommt und damit die Distanzzonen nicht einhält. Eine Armeslänge ist für den Handschlag optimal.
Ein zu lascher Händedruck wirkt ebenfalls alles andere als sympathisch. Er sorgt dafür, dass unser Gegenüber eher unsicher rüberkommt, vielleicht auch keinen Kontakt möchte. Ist nämlich der Abstand beim Händedruck zu weit weit, sucht unser Gegenüber mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Kontakt.
Natürlich kann es immer passieren, dass wir versehentlich unsere Hand zu lasch oder auch zu fest geben. Ein "Entschuldigung" hilft uns da immer aus der Klemme.
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Nicola Schmidt ist Wirkungsverstärkerin und Spezialistin für Image. Sie bietet mit einem stimmigen Konzept wie der eigene Auftritt auf allen Ebenen der Kommunikation optimiert werden kann. Nicola Schmidt überzeugt mit viel Praxisnähe und Begeisterung. Sie setzt (Wirkungs-) Impulse. Charismatisches und sicheres Auftreten bilden das Fundament für den geschäftlichen Erfolg auf jedem Parkett. Seminare und Vorträge zum Thema Wirkung bietet Nicola Schmidt bundesweit an.
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