Pressemitteilung von Michael Freyermuth

Video im Internet boomt


Medien & Kommunikation

In einigen Altersgruppen läuft die Nutzung von Internet-Videoplattformen schon dem traditionellen Fernsehen den Rang ab. Oft werden beim selbstgedrehten Content aber grobe handwerkliche Fehler begangen.

Schwenk und Zoom sparsam einsetzen. Der Zoom ist eine unnatürliche Seherfahrung. Aus diesem Grund sollte diese Kamerabewegung selten eingesetzt werden. Er wird am besten dazu verwendet, um Bildausschnitte wie zum Beispiel einen entfernt sprechenden Redner optimal in das Bild zu setzen. Der häufige Einsatz des Zooms wirkt sehr störend und sollte absolut vermieden werden.

Auch mit dem Kameraschwenk sollte sparsam umgegangen werden. Nichts ist langatmiger für Zuseher als endlose Schwenks. Besser ist es die Aufnahmen in unterschiedliche Einstellungen zu zerlegen.

Prinzipiell gilt: wenn Bewegung vor der Kamera stattfindet, ist es nicht notwendig, mit Zoom oder Schwenk für zusätzliche Unruhe zu sorgen.

Ein Stativ verwenden. Moderne Kameramechanismen sind gut, um verwackelte Bilder auszugleichen. Ein Stativ ist besser!

Die "Handkamera" ist gut für Situationen, in denen man viel Mobilität benötigt oder aufgrund beengter Verhältnisse keinen Platz für ein Stativ hat. Wenn aus der Hand gefilmt wird, lohnt es sich oft, diese zu stabilisieren. Durch ein Geländer, einen Baum, einer Wand oder durch Aufstützen der Kamera auf dem Bein aus der Hocke heraus.

Handwerklich einwandfreie Schwenks wie man es vom Fernsehen gewohnt ist, sind mit einem teuren Videoneiger, das Herzstück eines jeden Stativs, zu realisieren. Diese gibt es ab 600 Euro. Für viele Amateure zu teuer. Deswegen: bevor man zur "Handkamera" greift lieber ein Stativ aus dem Amateurbereich besorgen.

Übergänge planen. Damit beim Schnitt viel genug Material vorhanden ist, ist es ratsam bei allen Aufnahmen genügend "Fleisch" zu lassen. Bei Aufnahmen ohne Kamerabewegung wie einer Landschaft: mindestens 30 Sekunden. Wird eine Kamerabewegung wie Schwenk oder Zoom geplant, sollte davor und danach die Aufnahme mindestens 15 Sekunden ruhig stehen bleiben. Damit gewinnt man Material, auch wenn die Kamerabewegung einmal misslingt.

Inhaltliche Übergänge schaffen. In vielen Drehsituationen bietet sich ein einleitender Schwenk zum Geschehen an. Auch um die Aufnahme abzuschließen, kann eine Kamerabewegung später beim Schnitt sehr hilfreich sein. In diesem Fall ist die Kamerabewegung sinnvoll.

Auch der Ton spielt eine wichtige Rolle. Bei der Aufnahme von Originaltönen, wie beispielsweise das Rauschen eines Wasserfalles oder der Tonkulisse eines Fußballplatzes reicht das eingebaute Mikrofon der Kamera in den meisten Fällen aus.

Besondere Aufmerksamkeit verdient aber die Aufnahme von Sprachaufnahmen. Bei Interviews zum Beispiel durch ein gutes Richtmikrofon. In Situationen, in denen der Abstand zwischen Kamera und Redner zu groß wird, eignet sich ein hochwertiges Ansteck-Funkmikrofon am besten.

Beim Schnitt sollte darauf geachtet werden, dass eine gleichmäßige Geräuschkulisse ohne Sprünge in der Lautstärke entsteht.

Die besten Außenverhältnisse findet man an einem bedeckten Tag vor, da dann alle Objekte gleichmäßig ohne Schattenwurf ausgeleuchtet sind. Scheint die Sonne, empfiehlt sich bei beim Filmen von Personen in der Natur einen Sonnenreflektor zu verwenden. Damit vermeidet man unnötigen Schattenwurf im Gesicht.

Im Innenbereich bietet sich der Einsatz eines Kopflichtes an, wenn der Abstand zur Kamera nicht zu groß ist. Bei der Ausleuchtung von Räumen oder Bühnen verrichten starke Scheinwerfer mit vorgebautem Diffusor gute Dienste.

Beim Schnitt wird in aller Regel zwischen den einzelnen Aufnahmen hart geschnitten. Also ohne Effekte. Viele Schnittprogramme bieten zahlreiche dieser Übergangseffekte an. Eingesetzt werden sollten diese nicht. Die Ausnahme bilden inhaltliche Übergänge.

Weiteres schneidet man beim Zusammenfügen von verschiedenen Aufnahmen keinesfalls eine Kamerabewegung hart ab. In diesem Fall sollte eine weiche Überblendung zwischen den Aufnahmen benutzt werden.

Beherzt man nur einige dieser Ratschläge, spart man sich nicht nur Zeit bei der Nachbearbeitung, sondern sorgt damit für mehr Professionalität in seinen Filmen.
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