Pressemitteilung von Claudius Kroker

Neue Medien geben dem Instrument Rede mehr Gewicht


Medien & Kommunikation

Wie lassen sich Erfolg und Wirkung einer guten Rede bei Zuhörern und in der Öffentlichkeit messen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Mitglieder des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) bei ihrem Treffen in München. In ihrem Vortrag bezeichnete Katharina Ahrens, Teamleiterin der Vorstandsredenschreiber bei der Siemens AG, die Messbarkeit von Reden als schwierig, aber möglich. "Wer die Mühen nicht scheut und den steten Rednerkontakt sucht, Medien und Börsenkurse verfolgt, gewinnt über die Zeit ein solides Wirkungsbild der Redner", erklärte sie mit Blick auf die Reden deutscher Konzernvorstände.

Wichtig sei dabei die zunehmende Kooperation von Redenschreibern und Kommunikationsbeteiligten aus anderen Bereichen wie Event-Planung, Marketing sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In Unternehmen gelte die Rede als wichtiges Kommunikations- und Führungsinstrument, das mehr und mehr Aufmerksamkeit finde. Auf diesem Bewusstsein könne eine integrierte Kommunikation zur Wirkung und Messung von Rede-Erfolg aufbauen. "Redenschreiber sind Teamspieler", so Katharina Ahrens. Eine gute Rede entstehe im steten Zusammenspiel mit anderen. "In diesem Zusammenspiel gibt es unzählige Hebel, die wir für die Qualität und Wirkungskraft von Reden bewegen können."

Die qualitative Auswertung einer Rede und ihrer Wirkung sei am direktesten über Social Media und bei Analysten möglich. "Doch auch da brauchen wir als Redenschreiber Unterstützung von Mediadiensten und Börsenbarometern, um ein professionelles Meinungsbild zu erhalten", so Ahrens. In keinem anderen Bereich werde aber auch so offen und unmittelbar Feedback gegeben wie in Online-Foren und Fachportalen.

Auch nach Meinung von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, der als Gast zu der Versammlung eingeladen war, geben die neuen Medien der Rede mehr Gewicht. Durch Kanäle wie Youtube sei die öffentliche Rede "präsenter denn je". Vor diesem Hintergrund mahnte Ude Authentizität bei den Rednern an. "Neue Medien haben die Wirkung nicht reduziert." Wer eine vom Redenschreiber formulierte Rede nur ablese, könne keine Verbindung zu seinem Auditorium schaffen und daher auch keine Wirkung erzeugen. Misslungene Rede-Auftritte seien in Videokanälen und Online-Archiven noch lange Zeit abrufbar. Dies schade dem Ansehen des Instruments Rede und immer auch dem Ansehen des Redners.
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