TÜV Rheinland: Gesundheit im Unternehmen aktiv managen
19.05.2014
Medizin, Gesundheit & Wellness
Köln, 16. Mai 2014. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland gewinnt betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zunehmend an Bedeutung. Denn nur mit gesunden, leistungsfähigen Mitarbeitern können Unternehmen den Ansprüchen des Marktes begegnen und ihre Konkurrenzfähigkeit dauerhaft sichern. Auf der Messe Corporate Health Convention in Stuttgart stellt Dr. Karin Müller, Fachgebietsleiterin BGM bei TÜV Rheinland, das Konzept eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements vor. Es verknüpft das BGM mit den strategischen Unternehmenszielen, ermöglicht eine Bewertung bereits bestehender Bestandteile des BGM und eine zielorientierte Weiterentwicklung. Grundlage bilden Reifegradmodelle und eine spezielle Software mit Bezügen zum Qualitätsmanagement sowie zur DIN SPEC 19020, die sich speziell auf das betriebliche Gesundheitsmanagement beziehen.
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung wie Business-Yoga oder auch Rückenschulen bieten inzwischen viele Unternehmen an. Doch oft handelt es sich um Einzelmaßnahmen, deren Wirksamkeit und Akzeptanz nicht überprüft wird. Hier setzt das BGM an, wie es TÜV Rheinland für Unternehmen realisiert. Grundlage ist eine Analyse der Situation im Unternehmen. Wie hoch ist der Krankenstand? Welche Belastungen gibt es an den verschiedenen Arbeitsplätzen? Welche Faktoren beeinflussen die Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter und welche Maßnahmen könnten diese verbessern? Aus den Antworten auf diese Fragen leitet TÜV Rheinland konkrete Ziele ab, entwickelt Angebote und evaluiert den Erfolg. So entwickelt sich das BGM passgenau zum Bedarf des Unternehmens weiter und trägt langfristig zu Wirtschaftlichkeit und Produktivität bei. "Wichtig ist auch die Vorbildfunktion der Führungskräfte. Leben diese einen gesunden Führungsstil, haben wir bei den durch uns betreuten Unternehmen beobachtet, dass sich das Betriebsklima und die Mitarbeiterzufriedenheit verbessert haben. Langfristig wirkt sich das auch in Form eines sinkenden Krankenstandes und in einer höheren Produktivität aus", so Müller.
Altersgerechte Arbeitsplätze
In unterschiedlichen Lebensphasen bestehen unterschiedliche Ansprüche an den Arbeitsplatz. Daher beziehen die Experten von TÜV Rheinland das Alter der Belegschaft auf Wunsch in ihre Gefährdungsbeurteilungen mit ein: Da beispielsweise im Alter die Sehkraft abnimmt, trägt eine stärkere Ausleuchtung des Arbeitsplatzes dazu bei, dass Mitarbeiter eine Tätigkeit länger ausüben können. Ein anderer Ansatz passt die betrieblichen Abläufe beispielsweise durch langsamere Bandlaufzeiten oder ein Rotationssystem an besonders anstrengenden Arbeitsplätzen an die Leistungsfähigkeit der Belegschaft an. Ein BGM, das auch wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt, ermöglicht es, zugleich auch die Produktivität zu steigern. Zudem bleibt wertvolles Fachwissen erfahrener Arbeitnehmer im Unternehmen erhalten. Für die Mitarbeiter reduzieren die Angebote des zielorientierten BGM beruflich bedingte Belastungen für die Gesundheit. Das steigert nicht nur die Lebensqualität, sondern trägt auch dazu bei, länger gesund und aktiv im Arbeitsleben stehen zu können.
Betriebliche Gesundheitsförderung als Managementaufgabe
BGM kann nur dann zielgerichtet funktionieren, wenn sich von der Unternehmensleitung bis zur Mitarbeitervertretung alle Beteiligten auf gemeinsame Ziele verständigen. Darüber hinaus müssen Verantwortlichkeiten und Kompetenzen eindeutig geklärt sein. Inwieweit Prozesse entsprechend gestaltet sind, kann mithilfe des Reifegradmodells ermittelt werden. Es beurteilt die Strukturierung von Abläufen mit Werten zwischen Null (unstrukturiert) und vier (strukturiert, evaluiert, innovativ). Müller resümiert: "Der Bereich Gesundheit ist ebenso wie Finanzen oder Produktion ein Aufgabenfeld, das gezielt gemanagt werden kann. Aus meiner Sicht sogar gemanagt werden muss. Denn um künftig bestehen zu können, müssen Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter im Unternehmen eine hohe Priorität haben."
Weitere Informationen bei TÜV Rheinland http://www.tuv.com/bgm im Internet.
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