Papillomaviren (HPV) immer öfter verantwortlich für Tumoren im Mundraum - Photodynamische Therapie wirkungsvolle Alternative
12.11.2012
Medizin, Gesundheit & Wellness
Bad Homburg, 12.11.2012 - Humane Papillomaviren (HPV) sind bereits als Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs bekannt. Experten gehen nun davon aus, dass HPV auch Tumoren im Mundraum auslösen. Laut der Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e.V. lässt sich etwa jeder zweite Fall von Krebs im Mundrachen und jeder vierte Tumor der Mundhöhle auf eine HPV-Infektion zurückführen. Und die Zahl der Patienten steigt. Eine Studie aus Norwegen weist eine jährliche Zunahme von vier bis fünf Prozent aus. Eine mögliche Erklärung dafür könnte das veränderte Sexualverhalten junger Menschen sein, die zur Verbreitung der sexuell übertragbaren HPV beiträgt.
Unklar ist bisher, inwiefern sich die Zahlen aus Norwegen auf Deutschland übertragen lassen. Unterschätzt werden kann die Gefahr jedoch nicht: Bei Männern rangiert Mundkrebs auf Platz vier aller Krebserkrankungen. Insgesamt werden jährlich 18.000 Neuerkrankungen registriert. Nach einer Diagnose folgen dann die entscheidenden Schritte, um den Krebs zu heilen und dabei die Lebensqualität der Patienten so weit wie möglich zu erhalten.
Eine vielversprechende Methode zur erfolgreichen Behandlung von Kopf-Hals-Krebs bietet die Photodynamische Therapie. Bei dieser Behandlung wird dem Patienten z.B. das Arzneimittel Foscan®, ein sogenannter Photosensitizer, verabreicht. Nachdem der lichtsensible Wirkstoff sich im Tumorgewebe angereichert hat, wird der Tumor mit Laserlicht bestrahlt. Dadurch wird der Photosensitizer aktiviert und die Zellen des erkrankten Gewebes zerstört. Schwere Nebenwirkungen, wie sie bei einer Chemo- oder Strahlentherapie meist auftreten, entfallen, und umliegendes Gewebe bleibt, im Gegensatz zur klassischen Chirurgie, weitestgehend erhalten.
Bisher konnte europaweit einer Vielzahl von Patienten durch die Photodynamische Therapie geholfen werden, ihre Krebserkrankung ohne belastende Langzeitwirkungen zu meistern. Colin Hopper, der PDT-Pionier aus London, hat bereits über 3.000 Patienten mit der PDT behandelt. Die PDT wird in zahlreichen Kliniken in verschiedenen Ländern angewandt, darunter am Netherlands Cancer Institute in Amsterdam und am Klinikum der Universität München.
Mit Photosensitizern wie z.B. Foscan® wird derzeit vor allem das sogenannte Plattenepithelkarzinom behandelt, ein von den Epithelien der Haut und der Schleimhäute ausgehender bösartiger Tumorbefall. Auch Rezidive, d. h. erneut auftretende Tumoren dieser Krebsart, können mit der Photodynamischen Therapie behandelt werden.
In einigen europäischen Ländern zählt die Photodynamische Therapie bereits zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.
Über Licht gegen Krebs
"Licht gegen Krebs" ist die ambitionierte, private Initiative gegen Krebs mit Fokus auf der Photodynamischen Therapie (PDT) in Deutschland. "Licht gegen Krebs" möchte PDT bekannter und zu einer etablierten Therapie-Form im Einsatz gegen die Volkskrankheit Krebs machen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, über PDT aufzuklären und möglichst viele Ärzte und Betroffene von den Vorteilen der PDT zu überzeugen.
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