Zwischen Macht und Ohnmacht
26.11.2013
Politik, Recht & Gesellschaft
Berlin | Heidelberg | Wiesbaden, 26. November 2013. In Berlin zeichnet sich das Ende zäher Koalitionsverhandlungen ab. Dass das Zustandekommen der Regierung letztlich vom Mitgliedervotum der Sozialdemokraten abhängen wird, bewertet der Politikwissenschaftler Dominic Schwickert im Interview mit Springer für Professionals als "ein kaum kalkulierbares Risiko", aber auch als "taktisch wohl die einzige Möglichkeit". Für die Parteiführung gehe es um alles oder nichts, da sie nach einem gescheiterten Votum nicht mehr haltbar und die Partei für Jahre nicht mehr regierungsfähig wäre. Auch die CDU stünde dann erst mal vor einem politischen Scherbenhaufen. Die aktuelle Situation ist nach Ansicht des Experten ein gutes Beispiel dafür, wie schmal der Grat "Zwischen Macht und Ohnmacht" in der modernen Politik ist. Im gleichnamigen Fachbuch von Springer VS erklären jetzt unter anderem so unterschiedliche Politikerpersönlichkeiten wie Dietmar Bartsch, Andrea Fischer, Gregor Gysi, Gerda Hasselfeldt, Julia Klöckner, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Franz Müntefering, Boris Palmer, Olaf Scholz, Gesine Schwan und Erwin Teufel wie Politiker dennoch berufliche Erfolge erzielen können.
Anspruch und Realität in Sachen Politik driften laut Dominic Schwickert und seinen Herausgeber-Kollegen Georg Eckert und Leonard Novy immer weiter auseinander: "Kaum je war die Gewissheit größer, Politik müsse handeln, kaum je die Ungewissheit, wie sie das tun solle." In einer komplexen Welt habe die Wirksamkeit der Politik neue Grenzen. Weil routinierte und liebgewonnene Handlungsarten und Überzeugungen nicht mehr genügen, müsse Politik in gewisser Weise neu gedacht werden. Aktuell steht dabei nach Einschätzung von Dominic Schwickert besonders die SPD vor einer Herkulesaufgabe. Die deutsche Sozialdemokratie habe "einen Drahtseilakt ohne Netz und doppelten Boden zu bewältigen", so Schwickert. Für die Genossen gelte es Balance zu halten zwischen Regierungsverantwortung und Kabinettsdisziplin in einer ungeliebten Großen Koalition einerseits und den nun dringend nötigen inhaltlich-atmosphärischen Grundsatzarbeiten für ein neues Mitte-Links-Bündnis unter sozialdemokratischer Führung andererseits.
Gerade angesichts des zunehmenden Gestaltungsdrucks durch Globalisierung und Digitalisierung verweisen die Herausgeber für erfolgreiches politisches Handeln auf die Erfahrungswerte gestandener Akteure des Politikbetriebs. Für ihre Darstellung der Facetten erfolgreicher Politik in "Zwischen Macht und Ohnmacht" haben sie deshalb über zwanzig erfahrene Politiker nach ihrer persönlichen Einschätzung befragt, wie Ziele und Werte in die Politik gelangen und welche Mittel und Wege erfolgreiche Politik nutzen kann. Ein Schwerpunkt des Fachbuchs liegt auf den Formen des Monologs und des Dialogs, die dabei hilfreich sind. Laut Dominic Schwickert belegt zum Beispiel die Tatsache, dass die CSU bei den Koalitionsverhandlungen "ein Nebenthema wie die PKW-Maut zum wichtigsten Politikinhalt" hochjubele, wie sehr politische Konzepte heute von ihrer kommunikativen Vermarktung abhängen.
Im gesamten Tätigkeitsbereich der Politiker lasse sich eine rapide zunehmende Professionalisierung feststellen - sowohl auf internationaler Ebene mit ihren staatlichen, multi- und suprastaatlichen Einrichtungen und Akteuren und den Nicht-Regierungsorganisationen als auch auf Ebene der kommunalen Politik und ihren vielfältigen Sach- und Interessenlagen. "Da es für Politiker aber keine Berufsausbildung gibt, sind gut aufbereitete Fachinformationen für alle, die sich in politischen Funktionen und Ämtern befinden oder eine politisch beratende Berufstätigkeit ausüben, besonders wichtig", erklärt Professor Klaus Schubert, der an der Uni Münster Deutsche Politik und Politikfeldforschung lehrt und die neue Reihe "Politik als Beruf" herausgibt. Die Reihe richtet sich insbesondere an Personen, die professionell Politik betreiben - sei es haupt- oder nebenberuflich oder zunächst ehrenamtlich. Die Publikationen stellen grundlegendes Wissen zur Verfügung, das als Basis für erfolgreiche politische Arbeit genutzt werden kann.
Mit Titeln wie "Zwischen Macht und Ohnmacht", "Politik mit Zukunft" oder "Politische Ethik" wolle man darüber hinaus auch Raum für aktuelle Denkanstöße, innovative Anregungen und interessante Diskussionen rund um das Thema "Politik als Beruf" schaffen.
Weiter Informationen:
http://www.springer.com/about +springer/media/pressreleases?SGWID=1-11002-6-1446741-0 | Pressemitteilung + Downloads
http://www.springerprofessional.de/4833046.html | Springer für Professionals: Interview "Die SPD steht vor einer Herkulesaufgabe"
http://www.springer-vs.de/978-3-531-18007-6 | Informationen zum Buch "Zwischen Macht und Ohnmacht"
http://www.springer.com/series/12168 | Informationen zur Buch-Reihe "Politik als Beruf"
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