Traurige Realität: 59 Tote bei einem Konzert in Las Vegas
13.10.2017
Sport & Events
In Las Vegas hat ein Amokschütze 59 Besucher eines Open-Air-Konzertes erschossen. Weitere 527 der rund 22.000 anwesenden Musikfans wurden durch die Schüsse verwundet oder zogen sich auf der Flucht Verletzungen zu. Das Motiv des 64-jährigen Einzeltäters, der das "Route 91 Country Music Harvest Festival" aus einem Zimmer im 32. Stockwerk eines benachbarten Hotels ins Visier nahm, ist laut FBI noch unklar.
Wäre ein vergleichbarer Amoklauf in Deutschland möglich?
Trotz wesentlich schärferer Waffengesetze können auch Amokläufe und Anschläge durch Heckenschützen in Deutschland nicht ausgeschlossen werden. Zwar gibt es weder quantitativ noch relativ so viele Waffen in der Bundesrepublik wie in den Vereinigten Staaten, dennoch sind allein 5,8 Mio. Schusswaffen registriert; hinzu kommen noch illegale Feuerwaffen.
So wurden auch in Deutschland in den letzten 10 Jahren mindestens 32 Menschen bei Amokläufen erschossen. Die Motive waren hierbei breit gefächert, von persönlichen Beweggründen bis hin zu Rassismus.
Bis zum Amoklauf im Münchener Olympia-Einkaufszentrum hat man vor allem wegen der Gewalttaten in Erfurt (2002) und Winnenden (2009) Schulen in Deutschland mit Tatorten von Amokläufen assoziiert. Der Bombenanschlag im bayrischen Ansbach bei einem Musikfestival (2016) und der Amoklauf bei einem Konzert im österreichischen Vorarlberg (2016) zeigen jedoch, dass Konzerte oder Veranstaltungen ebenfalls potentielle Ziele im deutschsprachigen Raum sein können. Der Bombenanschlag auf das Ariana Grande-Konzert in Manchester im vergangenen Frühjahr sowie die Geiselnahme im Bataclan-Theater während eines Rockkonzertes als Teil der Terroranschläge vom 13.11.15 in Paris zeigen gleichfalls auf, dass Veranstaltungen als Zielorte gewählt werden.
Lösungsansätze: Wie kann der Veranstalter / Betreiber die bestmögliche Sicherheit gewährleisten?
Wie bereits dargelegt, können in einer freien Gesellschaft niemals alle Anschlagsvarianten durch Amokläufer, Bomben oder wie im jüngsten Fall durch einen Heckenschützen ausgeschlossen werden. Dennoch kann durch die richtige Vorbereitung die Sicherheit bei einem Open-Air-Konzert, einem Stadtfest oder auch bei einer Sportveranstaltung wesentlich erhöht werden. Als Betreiber, als Veranstalter oder Generalunternehmer tragen Sie die Verantwortung für die Sicherheit Ihrer Gäste. Die Schutzvorkehrungen beginnen jedoch nicht erst am Veranstaltungstag mit dem Aufstellen von Zäunen, sondern bereits im Vorfeld, während der Planungen. Es liegt an Ihnen, eine qualitative und adäquate Gefährdungsanalyse für Ihre Veranstaltung zu erstellen.
Diese sollte die polizeiliche Lage genauso erfassen wie beispielsweise den Brandschutz. So umfasst eine gute Gefährdungsanalyse von der aktuellen politischen Situation bis zum erwarteten Besucherklientel sämtliche Gefahren- und Störquellen. Mit Hilfe einer solchen Gefährdungsanalyse schaffen Sie die notwendigen Grundlagen für ein darauf aufbauendes Sicherheitskonzept und ein vorgeplantes Krisenmanagement. Was ist notwendig für eine sichere Veranstaltung? Sicherheitsdienst, Kameras, Zäune, Betonbarrikaden ... Zudem ist es wichtig, bereits im Voraus die entsprechenden Vorbereitungen für ein Krisenmanagement samt Kommunikationsstrukturen und Notfallplänen zur Besuchersicherheit zu berücksichtigen.
Wie verhalte ich mich als Veranstaltungsbesucher bei einem Amoklauf?
Da Abläufe der Amoktaten und die Anschlagsorte sehr unterschiedlich sind, gibt es keine Verhaltensregeln, die starr auf jede Notsituation übertragbar sind. Um im Ernstfall richtig zu reagieren, bedarf es einer weiteren Vorbereitung und zumindest eines Intensivverhaltenstrainings. Dort wird Ihnen geschildert, wann man am besten die Flucht ergreift, und wann es sicherer ist, sich zu verstecken. Auch Verhaltenstipps wie beispielsweise erst das Handy auf stumm zu schalten, ehe man den Notruf wählt, werden einem dort von Profis erläutert.
Fazit
Die Gefahr von Amokläufen oder anderen Anschlägen bei Konzerten oder Veranstaltungen ist real. Egal ob Sie Veranstalter oder Besucher sind, in beiden Fällen bewirkt die richtige Vorbereitung ein wesentlich höheres Maß an Sicherheit.
Wie können Sie sich nun vorbereiten?
Wir empfehlen Ihnen unser Bürgerseminar "Verhalten bei Terroranschlägen, Amokläufen und anderen Katastrophen". Inhalte sind u. a. Sofortmaßnahmen zum Selbstschutz in Terror- und Amoksituationen, bei (Massen-)Paniken sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen in solchen Situationen. Durch die Vorbereitung auf solche Situationen erhöhen Sie zugleich Ihr persönliches Wohlbefinden bei Aufenthalten im öffentlichen Raum und bei Menschenansammlungen.
Lösungen durch Weiterbildung für Veranstalter / Betreiber / Kommunen:
Neben dem Bürgerseminar, welches Ihnen und Ihren Mitarbeitern ebenfalls die bestmöglichen Verhaltensweisen näherbringt und Ihnen hilft, sich in die Situation Ihrer Gäste zu versetzen, empfehlen wir Ihnen die optionalen Zusatzmodule "Prävention und Deeskalation", "Panikprävention" und "Grundlagen der Veranstaltungssicherheit". Darüber hinaus bieten wir Ihnen verschiedene Seminare aus dem Bereich Leitung und Aufsicht in Versammlungsstätten an, in welchen die Erstellung von Gefährdungsanalysen und Sicherheitskonzepten behandelt wird. Gerne stellen wir auch ein Ihren Vorstellungen entsprechendes Seminar zusammen.
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