Pressemitteilung von Verena Glaese

(Studie) Europa Konsumbarometer 2012: Sportartikel gefragter denn je


Sport & Events

München, 13. April 2012: Europäer investieren in ihre Gesundheit - und die Absatzzahlen für Sportartikel steigen. Laut Europa Konsumbarometer 2012, einer Studie der Commerz Finanz GmbH (www.europakonsumbarometer.com), steigt auch dieses Jahr der Umsatz im Sporthandel. Im Fokus der aktuellen Studie steht das Verbraucherverhalten der europäischen Mittelschicht. "Die heutige Mittelschicht in Europa legt großen Wert auf vielfältige Freizeitgestaltung", erklärt Dr. Anja Wenk, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement der Commerz Finanz GmbH. "Dazu gehören auch regelmäßige sportliche Aktivitäten. Die Sportbegeisterung äußert sich auch in den Verkaufszahlen für Sportausrüstung und -mode."

Mit einem Marktwachstum von fünf Prozent zeigen die Tschechen ein besonders ausgeprägtes sportliches Interesse. Auch in Spanien erlebt die Branche nach dem Tief im Vorjahr einen Aufschwung (+3,1 %). Die Sportbegeisterung der Deutschen stagniert dagegen auf hohem Niveau: Mit 7,5 Mrd. Euro bleibt das Marktvolumen im Vergleich zum letzten Jahr unverändert. Frankreich verteidigt seine Favoriten-Rolle mit einem Marktvolumen von 9,2 Mrd. Euro. Nur in Italien gerät der Markt für Sportartikel mit einem Umsatzrückgang von fünf Prozent etwas ins Abseits.

Großzügiges Budget
Eine aktive Freizeitgestaltung steht bei den Europäern ganz oben auf dem Programm. Dies spiegelt sich in der Ausgabebereitschaft der Verbraucher wider. In West- und Südeuropa beträgt der monatliche Budgetrahmen für Sportartikel und -mode im Durchschnitt 211 Euro je Haushalt. In Frankreich liegt dieser sogar bei 332 Euro. Mit einem Etat von 186 Euro je Haushalt investieren deutsche Verbraucher ebenfalls gern in Sportartikel. Die Osteuropäer sind hingegen sparsamer. Sie geben durchschnittlich 57 Euro im Sportgeschäft aus.

Sportlicher Nachwuchs
Früh übt sich - deshalb greifen Eltern auch für die sportlichen Ambitionen ihrer Kinder tief in die Tasche. 37 Prozent der Deutschen geben an, dass ihre Kinder mehr außerschulischen Aktivitäten nachgehen als sie selbst im gleichen Alter. Für ihren Nachwuchs sind die Eltern sogar zu Einschränkungen in ihrem persönlichen Budget bereit: 60 Prozent der Deutschen (Europa: 70%) sparen bei den eigenen Bedürfnissen, um die Ausgaben für ihre Kinder nicht senken zu müssen.

Kaufabsichten steigen
Die Sportleidenschaft der Europäer ist nicht zu bremsen. Insbesondere in Süd- und Westeuropa steigen die Kaufabsichten für Sportausrüstung im Vergleich zum Vorjahr. Auch der deutsche Sporthandel liegt gut im Rennen: Die Konsumlust der Bundesbürger steigt um einen Prozentpunkt. In Osteuropa planen die Verbraucher eher weniger auszugeben. Dennoch liegen ihre Kaufabsichten über denen der Süd- und Westeuropäer.


Europas Mittelschicht: Prioritäten auf dem Prüfstand

Wirtschaftlicher Kontext
Durch die Krise im Euroraum hat sich die Gesamtsituation in den meisten Ländern verschlechtert. Dies beunruhigt die Verbraucher und dämpft die Stimmung. Im Vergleich zum Vorjahr schätzen sie die allgemeine Lage ihres eigenen Landes schlechter ein. Die Deutschen zeigen hingegen Vertrauen und bewerten die Leistungsfähigkeit ihres Landes zum dritten Mal in Folge positiv. Als Konsequenz der wachsenden Ungewissheit wollen viele Europäer vermehrt Rücklagen bilden. Das geplante Ausgabeverhalten der Europäer ist heterogen, jedoch zeichnet sich im Durchschnitt ein Abwärtstrend ab. In West- und Südeuropa überwiegen Sparabsichten, während sich die osteuropäischen Verbraucher für den Konsum entscheiden. Insgesamt konzentrieren sich die Konsumenten vermehrt auf Investitionen rund um das eigene Heim.

Ein Jahrzehnt des Wandels
Ein Großteil der Europäer empfindet, dass sich ihre finanzielle und materielle Lage innerhalb des vergangenen Jahrzehnts verschlechtert hat. Deutsche Befragte teilen zu 40 Prozent diese Ansicht. Als Ursachen für diese Entwicklung werden wirtschaftliche Ursachen wie gestiegene Lebenshaltungskosten, Einkommensrückgänge oder höhere Gesundheits- und Versicherungsausgaben genannt. 31 Prozent der Deutschen führen die Verschlechterung der finanziellen Situation vor allem auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten zurück. Die tatsächliche Situation ist jedoch besser, als die Befragten sie empfinden: Europas Mittelschicht ist relativ homogen, und ihr Anteil an der Bevölkerung nimmt stetig zu. Allerdings haben sich zeitgleich zum Einkommensanstieg die Preise stark erhöht. Daher verzeichneten die europäischen Konsumenten nur einen geringen bzw. stagnierenden Zuwachs ihrer Kaufkraft. In Italien, Frankreich, Deutschland und Ungarn schrumpfte die Kaufkraft sogar. "Einkommen ist zweifelsohne ein Wohlstandsindikator. Interessant sind die Einkünfte aber nicht als absolute Größe, sondern als relative", führt PD Dr. Berthold Vogel von der Georg-August-Universität Göttingen und dem Hamburger Institut für Sozialforschung aus. "Ich kann mehr Einkommen haben als in den Jahren zuvor, mich aber dennoch schlechter fühlen, wenn zugleich alle meine anderen Ausgaben steigen und ich den Eindruck habe, dass die Rahmenbedingungen meines relativen Einkommenszuwachses brüchig sind. Das ist die Lebensrealität vieler Angehöriger der Mittelschicht in Europa."

Europäer mit ihren Lebensbedingungen weiterhin zufrieden
Fast die Hälfte der Europäer ist mit ihrer aktuellen materiellen Situation zufrieden. Dennoch lassen sich starke nationale Unterschiede feststellen, die den Wohlstand der Länder reflektieren. Auch wenn Europas Mittelschicht die Entwicklung der letzten Jahre beklagt, genießt sie dennoch eine höhere Lebensqualität als die Generation ihrer Eltern. Vor allem in Osteuropa wird der soziale Aufstieg stark wahrgenommen. Auch die Deutschen geben an, dass sie wohlhabender als ihre Eltern sind. Allerdings stellen sie kein soziales Vorankommen fest. Der Aufstieg zeigt sich besonders beim materiellen Komfort. Neben einer besseren Wohnsituation können sich die Verbraucher mehr Freizeitaktivitäten und längere Urlaubsreisen leisten. Auch die deutsche Mittelschicht gönnt sich mehr. Im Vergleich zur Generation ihrer Eltern geht jeder zweite Bundesbürger häufiger auswärts essen (54 %) und nimmt öfter kulturelle Aktivitäten wahr (50 %).

Europäer denken zukunftsorientiert: Prioritäten auf dem Prüfstand
Die Hauptanliegen der Europäer sind eine gute soziale Absicherung und die Zukunftssicherung der Kinder. Zusätzlich dazu möchten die Süd- und Osteuropäer ihren Lebensstandard erhöhen, während die Westeuropäer hoffen, ihren Lebensstandard zu erhalten. In Deutschland musste nur ein Drittel der Befragten massive Einschnitte vornehmen. Der Sparzwang variiert von Land zu Land. Die Europäer treffen ihre Entscheidungen überlegt. Als Erstes sparen sie bei Freizeitausgaben, Kleidung und hochpreisigen Lebensmitteln. Einschnitte bei der Telefon- und Internetausstattung fallen dagegen schwer. Langfristige und teure Projekte werden aufgeschoben oder nicht realisiert. Ausgaben für Bildung und Gesundheit werden als Letztes angetastet. Europäische Eltern sparen vor allem nicht, wenn es um das Wohl und die Ausbildung ihrer Kinder geht. Dafür nehmen sie auch Einschnitte im persönlichen Budget in Kauf.

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Commerz Finanz GmbH Europa Studie Verbraucherverhalten Dr. Anja Wenk Konsumentenverhalten Verbraucher Konsumenten Europa Konsumbarometer 2012 Sportartikel Sportfachhandel Freizeit Lebensstandard

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