Pressemitteilung von Jürgen Scheurer

Energiepreise für Industrie sind wieder leicht gesunken


Umwelt & Energie

Bayreuth. Die Energiepreise sind für die Industrie im Juni wieder leicht gesunken. Der von der ISPEX AG monatlich berechnete Energiepreisindex für Industrie und Gewerbe ist im Juni sowohl für den Einkauf von Strom als auch für Gas gefallen. Die ISPEX-Energieexperten erstellten die aktuelle Analyse auf Grundlage von Daten der Auktionsplattform energie-handelsplatz.de.

Die Entwicklung der Beschaffungspreise ist einerseits der Entwicklung an den Energiebörsen geschuldet und zum anderen eine Folge der angepassten Strategie der Einkäufer in den Unternehmen. Insgesamt ist das Sinken des Preisindex primär mit der wieder längerfristig orientierten Beschaffung im Vergleich zum Mai zu erklären. Beim Strom wurde sehr langfristig für 2016 und 2017 beschafft. Beim Gas wurde wieder primär für das kommende Jahr eingekauft und nicht mehr für das aktuelle Jahr.

Strompreise für Industrie sinken wieder etwas

Die Strompreise für Industrie und Gewerbe sind im Juni etwas gesunken. Der ISPEX-Energiepreisindex als Durchschnittwert der besten Angebote aller bietenden Lieferanten notierte im Juni bei 3,93 Cent je Kilowattstunde. Im Mai mussten noch 4,19 Cent je Kilowattstunde bezahlt werden.

Die jeweiligen Auktionsgewinner lagen teilweise noch erheblich unter dem Durchschnittswert. "Diese Entwicklung hat einmal mehr gezeigt, dass der Suche nach dem richtigen Lieferanten und einem Wettbewerb unter den Anbietern, wie bei einer Online-Auktion, nach wie vor hohe Bedeutung zukommt", so Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG.

Auch der Gaspreisindex ist wieder leicht gefallen

Der ISPEX-Energiepreisindex für Gas fiel im Juni auf 2,61 Cent je Kilowattstunde nach dem leichten Anstieg im Mai, als der Gaspreis noch bei 2,64 Cent gelegen hatte.

Das Verhalten der Einkäufer spielt bei der Beschaffung eine große Rolle. Gerade im Gasbereich zeigt sich derzeit die Notwendigkeit einer flexiblen Strategie, um auf die stark schwankenden Preise schnell reagieren zu können. Beim Gas waren die Beschaffungspreise für 2014 extrem niedrig, der Index für 2015 ist ebenfalls leicht gesunken und die Beschaffung hat sich ebenfalls wieder stärker auf das kommende Jahr 2015 verschoben.

"Das deutet darauf hin, dass sich die Befürchtungen bezüglich der Situation in der Ukraine und deren Auswirkung auf den Gasmarkt etwas beruhigt haben", analysiert Stefan Arnold.

In der Indexberechnung spiegelt sich auch wider, dass einige Einkäufer als Reaktion auf den plötzlichen Preisanstieg die Gasbeschaffung kurzfristig auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hatten, um die Beschaffungspreise für das eigene Unternehmen nicht unnötig mit dem Zwischenhoch zu belasten.

Mit systemgestützten Online-Auktionen sind solche Verschiebungen sowie schnelle Reaktionen auf ein Preistief jederzeit möglich, da der Gasbedarf binnen kürzester Zeit deutschlandweit ausgeschrieben werden kann.

Insbesondere im Hinblick auf die derzeit sehr volatilen Gaspreise empfiehlt es sich, die Gasbeschaffung für die kommenden Jahre bereits jetzt vorzubereiten und bei entsprechenden Preisausschlägen schnell über Online-Auktionen zu reagieren.

Zur Methodik

Die ISPEX AG berechnet monatlich den ISPEX Energiepreisindex Industrie für Strom und Gas. ISPEX analysiert die aktuellen Preisentwicklungen beim Strom- und Gaseinkauf für Industrie- und Gewerbebetriebe. Für den ISPEX Energiepreisindex Industrie werden die jeweils besten abgegebenen Gebote für Sondervertragskunden im Rahmen von Auktionen und Ausschreibungen für Industriekunden zur Strom- und Gasbeschaffung auf der unabhängigen Plattform energie-handelsplatz.de erfasst. Sie werden anonymisiert und aggregiert monatlich ausgewertet.

Der Preisindex stellt den Mittelwert aller im jeweiligen Monat abgegebenen Gebote dar, unabhängig vom zu Grunde liegenden Zeitraum der Belieferung. Es wird ausschließlich der Preis für Lieferstellen von Sondervertragskunden und nur das jeweils beste Angebot der teilnehmenden Energielieferanten für eine Lieferstelle berücksichtigt.

Zusätzlich wird der Preisindex für jedes Kalenderjahr berechnet. Dabei gehen nur Preisstellungen in die Berechnung ein, die scharf abgegrenzt für das bestimmte Lieferjahr gültig sind und im entsprechenden Monat des Index abgegeben wurden.

 
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