250 kW Brennstoffzellen-Kraftwerk liefert Energie für Bundesministerium für Bildung und Forschung
03.12.2014
Umwelt & Energie
Im Rahmen der offiziellen Einweihungsfeier wurde am 25. November 2014 der Bezug des neuen Dienstsitzes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin abgeschlossen. Der Neubau des BMBF besticht durch sein innovatives Energiekonzept. Die Energieversorgung des Gebäudekomplexes wird unter anderem durch den Einsatz eines gasbetriebenen Brennstoffzellenkraftwerks der FuelCell Energy Solutions GmbH sichergestellt, das mit einem elektrischen Wirkungsgrad von 47 % sowohl Strom als auch Wärme produziert. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Erzeugung werden durch die elektro-chemische Energieumwandlung mittels Brennstoffzelle Gaseinsparungen von rund 30% realisiert. Neben der CO2-Reduzierung besticht die in Ottobrunn produzierte Brennstoffzelle dadurch dass nahezu keine Schadstoffe emittiert werden und kein Lärm oder Vibrationen auftreten. Aufgrund der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz erhält der BMBF-Neubau die höchste Auszeichnungsstufe "Gold" nach dem Bewertungssystem "Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude".
Beim Neubau des BMBF nach Entwürfen des Architekten Christian Pelzeter handelt es sich um das erste zivile Hochbauvorhaben des Bundes, das im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) realisiert wurde. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin und dem BMBF als Nutzer war es von Anfang an ein zentrales Anliegen, dass das neue Gebäude neben der architektonischen Qualität auch die hohen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz entsprechend den Energie- und Klimaschutzzielen des Bundes erfüllt. "Als Bundesforschungsministerium verfolgen wir den Ansatz der Nachhaltigkeit. Beim Neubau des Ministeriums haben wir uns ganz bewusst für ein nachhaltiges Energiemanagementsystem entschieden", so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der Eröffnung. Die realisierte Systemlösung von Brennstoffzelle, BHKW und PV-Anlagen minimiert den Primarenergiebedarf und den Kohlendioxidausstoß deutlich. "Die Brennstoffzelle als Herzstück des innovativen Energiekonzepts leistet einen bedeutenden Anteil zur Senkung des Energiebedarfs des Gebäudekomplexes", so Markus Koch, Vorstand des Bauträgers BAM Deutschland GmbH. Über die ökologischen Vorteile hinaus entsteht für das BMBF als Nutzer auch ein wirtschaftlicher Vorteil: die geringen Energiekosten über den gesamten Bewirtschaftungszeitraum. Der Jahresprimärenergiebedarf des Gebäudes liegt ca. 50% unterhalb der Vorgabe der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV). "Über einen Full-Service Wartungsvertrag stellen wir sicher, das die Versor-gungssicherheit des Gebäudes durch unser Brennstoffzellen-Kraftwerk während der Vertragslaufzeit jederzeit gewährleistet ist", so der FCES-Verantwortliche Andreas Frömmel.
FCES-Brennstoffzellenkraftwerk im Einsatz
Ein weiterer Vorteil der im neuen Gebäude eingesetzten Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle (Molten Carbonate Fuel Cell, MCFC), eine der größten in Gebäuden eingesetzten Brennstoffzellen dieser Art in Europa, ist die hohe Betriebstemperatur von 650°C. Sie ermöglicht eine effiziente Abwärmenutzung bei ca. 400°C, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit zusätzlich erhöht. Die Brennstoffzelle wird mit Erdgas betrieben und ist aufgrund der verbrennungslosen Energiegewinnung extrem sauber und nahezu emissionsfrei. Mit der offiziellen Übergabe des Hauses schließt die FuelCell Energy Solutions ihr erstes großes Kraftwerksprojekt in Deutschland ab. Weltweit sind bereits 110 Brennstoffzellen-Kraftwerke des amerikanischen Mutterhauses Fuel Cell Energy Inc. im Einsatz, mit denen bereits rund 3 TWh Energie erzeugt worden sind.
Bildquelle: copyright BMBF/bernadette grimmenstein fotografie
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