Pressemitteilung von Gerfried I. Bohlen

Energiegenossenschaft Rhein Ruhr eG (EGRR) zur Weltklimakonferenz in Bonn: Bündnisse wie "We are still in" übernehmen Vorbildfunktion


Umwelt & Energie

Die Weltklimakonferenz in Bonn ist beendet. "Das Ergebnis sind leider nur kleine Fortschritte zur Umsetzung des Pariser Abkommens", erklärt Gerfried I. Bohlen, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft Rhein-Ruhr eG. Im Kopf bleibt allerdings ein Bündnis aus Bürgern, Geschäftsleuten, Wissenschaftlern, Städten und Staaten der USA, die andere Akteure im Kampf um den Klimawandel motivieren. "Das Netzwerk "We are still in" übernimmt eine Vorbildfunktion. Trotz des angekündigten Ausstiegs der USA aus dem Klimaschutzabkommen setzt es sich dafür ein, wirtschaftliche oder politische Interessen hinten anzustellen. Sie treffen damit den Kern der Zeit. So können Lösungen erarbeitet werden, um der Gemeinschaft Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen."

Auch in Deutschland steht die Bevölkerungsmehrheit hinter den Maßnahmen zum Schutz des Klimas. In einem Appell fordern rund 50 deutsche oder in Deutschland aktive Konzerne und Wirtschaftsverbände, darunter auch die EGRR, dass die Bundesregierung "einen verlässlichen und sozialverträglichen Ausstiegspfad bei der Kohleverstromung" festlegen muss.

Als ein Zwischenschritt zur Umsetzung des Klimaabkommens wurde im Rahmen der Bonner Konferenz ein 200-seitiges Regelpapier verfasst, dass 2018 in Kattowitz beschlossen werden soll. Die "Gebrauchsanweisung" für Paris legt unter anderem fest, wie CO2-Emissionen gemessen werden und in wieweit unterschiedliche Maßstäbe für Industrie- und Entwicklungsländer gelten. "Hier besteht die Gefahr, dass über zwei Jahre hinweg keine herausragenden Entwicklungen erzielt und kontrolliert werden können. Schaut man alleine auf unsere Industrienation Deutschland steht fest, dass die Emissionen seit acht Jahren nicht gesunken sind und wir das 2020-Ziel verfehlen. Ein Zurücklehnen und Abwarten können wir uns jedoch nicht leisten", erklärt Bohlen.

Eine mögliche Lösung um Fortschritte zu erzielen, stellt für den Energieexperten die Verdichtung der Konferenz-Zyklen dar: "In der immer schneller voranschreitenden Klimaveränderung müssen auch zügige Reaktionen installiert werden - neben einem ständigen bilateralen Austausch aller Beteiligten müssen die Entscheidungsträger in kürzeren Abständen die Richtlinien für das globale gemeinsame Vorgehen festlegen."
Um Entwicklungsländer bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzbemühungen zu unterstützen, wurde im Jahr 2015 in Paris eine Klimafinanzierung vereinbart, die Industrieländer in die Pflicht nimmt. Zusätzlich initiierte die Bundesregierung eine "Klimapolice", die dann zu tragen kommt, wenn Prävention und Anpassung versagen. Bis zum Jahr 2020 soll auf diese Weise zusätzlich 400 Millionen Menschen in Entwicklungsländern ein finanzieller Versicherungsschutz gegen die negativen Folgen von Extremwetterereignissen geboten werden. Bereitgestellt wurden bislang 471,8 Millionen Euro, davon 190 Millionen Euro von Deutschland. Bei der Weltklimakonferenz in Bonn stockte die Regierung die Fördersumme um weitere 107 Millionen Euro auf.

"Hier muss nicht nur finanziell nachgebessert werden. Im Raum steht für mich die Frage nach der Ursache und Wirkung. Wer soll beispielsweise die korrekte Aussage treffen, dass eine Anpassung versagt hat - wer ist beweispflichtig?", so der EGRR-Vorstandsvorsitzende.

Bildquelle: EGRR
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