Biomassestrategie der Bundesregierung blockiert die Wärmewende und verschärft die Energiekrise
13.02.2023
Umwelt & Energie
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Bereits im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, eine "Nationale Biomassestrategie" zu erarbeiten. In Zukunft soll darauf geachtet werden, dass der Rohstoff Holz, der nach Ansicht der Bundesregierung nur begrenzt zur Verfügung steht, mehrfach genutzt wird. Das heißt, Vorrang vor der energetischen Nutzung von Holz soll die Verwendung des Rohstoffes in langlebigen Produkten wie z.B. zur Herstellung von Baustoffen und Möbel haben. Diese Forderung geht aus den gemeinsamen Eckpunkten hervor, die die Bundesministerien für Klima, Umwelt und Landwirtschaft jetzt vorgelegt haben.
Ziel der Biomassestrategie ist die Etablierung eines Instrumentenmixes mit konkreter Lenkungswirkung, die eine nachhaltige, klimaschutzwirksame und ressourceneffiziente Produktion und Nutzung von Biomasse sicherstellt. Kernstück ist die staatliche Steuerung des Holzaufkommens und damit eine auf Mehrfachnutzung und Kaskadennutzung ausgerichtete und schutzgutorientierte Nutzungshierarchie.
Ökobrennstoff Holz als Stütze der Energiewende
In diesem Zusammenhang weist der HKI darauf hin, dass eine planwirtschaftliche Ausrichtung der Holzenergie die Klimawende gefährdet. Klassisches Brennholz wie auch die heizwertreichen Pellets sind klimaneutrale Energieträger. Darüber hinaus wird weniger Holz entnommen als nachwächst. Außerdem ist zu beachten: Holz, das am Ende einer Kaskadennutzung steht, darf nicht als Brennholz in Einzelraumfeuerstätten verwendet werden, da es behandelt oder lackiert ist.
Ein Blick in die Realität
"Wenn die Bundesregierung neue Regeln für einen nachhaltigen Umgang mit Biomasse erarbeitet, übersieht sie, dass die deutsche Forstwirtschaft den Begriff "Nachhaltigkeit" bereits seit über 300 Jahren lebt", sagt Christiane Wodtke, Präsidentin des HKI. "Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland müssen sich seit jeher an Regeln, Gesetze und Verordnungen halten und sind überwiegend zertifizierte Betriebe", so Wodtke weiter.
Ziel der Forstpolitik ist nach dem Bundeswaldgesetz die nachhaltige Sicherung der vielfältigen Funktionen und Leistungen des Waldes sowie dessen ordnungsgemäße Bewirtschaftung. Rund 75 Prozent des deutschen Waldes sind bereits zertifiziert, wobei die Anforderungen über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Allein in den letzten 10 Jahren ist die Waldfläche in Deutschland um mehr als sieben Prozent gewachsen. Deutschland gehört zu den waldreichsten Ländern Europas. Es wird weniger Holz entnommen als nachwächst. "Um die Wälder zu schützen, sollten die bereits strengen Regeln für die Bewirtschaftung der Wälder beibehalten und auf ganz Europa ausgeweitet werden", so Wodtke.
Brennholz aus deutschen Wäldern fällt als Nebenprodukt an
Die Nutzung von Holz als Brennstoff geht nicht zu Lasten unserer heimischen Wälder, denn Holz fällt bei der regelmäßigen Waldpflege, der Durchforstung und der Beseitigung von Sturmschäden ohnehin an. Es eignet sich somit nicht für die industrielle Weiterverarbeitung, zum Beispiel zur Herstellung von Bauholz, Klettergerüsten für Kinderspielplätze oder Möbel. Zudem ersetzt Holz den Energiegehalt von rund fünf Millionen Tonnen Heizöl, was etwa der Hälfte des deutschen Gesamtverbrauchs entspricht.
Wer heimisches Brennholz kauft, unterstützt die Waldbesitzer vor Ort, die die Einnahmen wieder in die Pflege und den Ausbau der Wälder investieren. So bleibt das Geld in der Region und sichert auch Arbeitsplätze in strukturschwachen Gebieten. Darüber hinaus ist Holz ein erneuerbarer Energieträger, der völlig unabhängig von geopolitischen Krisen, längeren Dunkelflauten und Wetterextremen zur Verfügung steht und ein wichtiges Backup für mögliche Blackouts darstellt.
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