In Steinburg sind die Molche los - SH Netz überprüft Gastransportleitung zwischen Brokdorf und Hochfe
25.04.2024
Umwelt & Energie
Was sucht ein Molch in der Gasleitung? Reinigen, vermessen, analysieren. Diese Aufgaben zumindest haben die High-Tech-Geräte der Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz), Tochterunternehmen von HanseWerk. Im Auftrag des Netzdienstleisters SH Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, überprüfen die drei Molche in Steinburg vom 22. bis 26. April die knapp fünf Kilometer lange Gastransportleitung G21 zwischen Brokdorf und Hochfeld. Jeder Molch von HanseWerk-Tochter SH Netz hat dabei eine spezielle Aufgabe: Der Reinigungsmolch geht als erstes auf die Reise. Ihm folgen intelligente Molche mit sensibler Sensorik.
"Mit Hilfe der Molche können wir auf den Zentimeter genau die exakte Lage und den technischen Zustand der Erdgas-Pipeline ermitteln", erklärt Dirk Rohwer, Projektleiter bei SH Netz, Tochter von HanseWerk. Die Arbeiten finden bei laufendem Betrieb statt. Im ersten Arbeitsgang geht ein Reinigungsmolch von HanseWerk-Tochter SH Netz auf die Reise. Damit sich dieser unter optimalen Bedingungen durch die Leitung bewegen und die Daten aufzeichnen kann, wird in Brokdorf zusätzliches Gas in die Leitung eingespeist. Auf seinem Weg beseitigt er Ablagerungen an den Innenwänden der Leitung. Dafür ist das Gerät von SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk, unter anderem mit speziellen Lamellen und mehreren leistungsstarken Magneten ausgestattet, die kleinste Teile Metallspäne anziehen und mitnehmen können.
Im zweiten Schritt folgt der Geometriemolch, mit dessen Hilfe der Innendurchmesser der Pipeline kontrolliert und mögliche Dellen oder auch Ovalitäten ermittelt werden. Zum Schluss wird ein so genannter MFL-Molch (magnetic flux leakage - deutsch: Magnet Streufluß Molch) eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein High-Tech-Gerät, das mit starken Magneten, Kreiselkompass und diversen Laufrädern ausgestattet ist. "Der MFL-Molch ermittelt nicht nur die genaue Lage der Pipeline, er kann auch mögliche Beschädigungen feststellen", so Dirk Rohwer von HanseWerk-Tochter SH Netz. "Mit Hilfe der Magnete ist es möglich, Veränderungen der Wandstärke festzustellen, die uns wiederum Hinweise auf Korrosion liefern."
Damit ein Molch bei laufendem Betrieb in die Gasleitung gelangen kann, baut SH Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, auf seinen Schieberplätzen sogenannte mobile Molchschleusen auf. Danach wird der Molch vom Gasstrom mit circa zwei Metern pro Sekunde in der Pipeline weiterbewegt. In einer weiteren Molchschleuse, in die er über verschiedene Netzschaltungen gelenkt wird, endet die Fahrt - in diesem Fall in Hochfeld.
Molche setzt HanseWerk-Tochter SH Netz seit 2010 für diese Arbeiten ein. Die letzte "Kontrollfahrt" in Steinburg fand 2016 statt, in der Leitung zwischen Klein-Offenseth und Brunsbüttel.
Die Schleswig-Holstein Netz AG
Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 450 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Standorten in Schleswig-Holstein.
SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.
Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie sämtliche Standorte, ihre mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 klimaneutral stellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel den SH Netz Cup in Rendsburg, das härteste Ruderrennen der Welt.
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