Stromanbieterwechsel im Osten oft schon bei geringem Verbrauch
06.06.2012
Umwelt & Energie
Berlin, 06. Juni 2012 - Die Stromkosten in Deutschland steigen seit Jahren ungebremst und mit den höheren Belastungen wächst auch die Zahl der Verbraucher, die ihren etablierten Versorgern den Rücken kehren. Dabei nutzen längst nicht nur Haushalte mit einem hohen Strombedarf die Möglichkeiten eines Anbieterwechsels. Auch zahlreiche Kleinverbraucher haben sich in der jüngeren Vergangenheit für einen neuen Anbieter entschieden - vor allem in Ostdeutschland. Zu diesen Ergebnissen kommt das unabhängige Verbraucherportal toptarif.de (www.toptarif.de) im Rahmen einer bundesweiten Analyse zu aktuellen Wechseltrends auf dem Strommarkt.
Für die Untersuchung des Wechselverhaltens wurden sämtliche Anbieterwechsel über toptarif.de in den letzten zwölf Monaten berücksichtigt. Dabei zeigt die Auswertung, dass Haushalte in den neuen Bundesländern häufig bereits bei einem geringeren Jahresverbrauch wechseln, Verbraucher in Westdeutschland dagegen eher bei mittleren und größeren Verbrauchswerten zu neuen Anbietern tendieren. "Während der Jahresbedarf beim Anbieterwechsel in Ostdeutschland mit durchschnittlich 3.310 Kilowattstunden (kWh) angegeben wird, liegt der Wert im Westen mit 3.730 kWh Strom rund 420 kWh darüber", erklärt Daniel Dodt von toptarif.de.
Grafik: Anbieterwechsel und Stromverbrauch in Bundesländern und Großstädten
Kleinverbraucher aus den neuen Bundesländern wechseln häufiger
Besonders deutlich werden die regionalen Unterschiede bei der Untersuchung des Wechselverhaltens von Verbrauchern, die einen vergleichsweise geringen Strombedarf ausweisen. Darunter fallen alle Stromwechsler mit einem Jahresverbrauch bis maximal 2.500 kWh Strom, der typisch ist für Single- und sparsame Zweipersonenhaushalte. Gerade in dieser Verbrauchsgruppe sind die ostdeutschen Haushalte wesentlich aktiver. Während Kleinverbraucher in den neuen Bundesländern fast die Hälfte aller Stromwechsler ausmachen, liegt ihr Anteil in Westdeutschland lediglich bei rund 36 Prozent.
"Verbraucher in Ostdeutschland agieren beim Thema Strom deutlich preissensibler als der Rest der Republik", hebt Dodt hervor. Der Grund: Die Stromkosten schlagen in den neuen Bundesländern viel stärker auf das Haushaltsbudget durch. "Einerseits sind die Einkommen der Haushalte oftmals geringer. Auf der anderen Seite liegen die Strompreise* noch immer rund vier Prozent über dem westdeutschen Niveau", so Dodt.
Erhebliche Unterschiede auch zwischen deutschen Großstädten
Auch ein Blick auf die Wechselneigungen in den deutschen Großstädten (über 100.000 Einwohner) zeigt ein ähnliches Ost-West-Gefälle. So wird besonders oft in Rostock (68,4% Anteil der Kleinverbraucher an allen Wechslern), Jena (68,1%), Erfurt (67,0%), Dresden (66,9%) und Leipzig (66,4%) bereits bei einem niedrigen Verbrauch gewechselt. Auch in einigen westdeutschen Großstädten wie Lübeck (64,2%), München (63,1%) und Frankfurt am Main (62,7%) nutzen zahlreiche Kleinverbraucher die Möglichkeiten des freien Marktes. In vielen Ballungszentren Nordrhein-Westfalens, zum Beispiel in Gelsenkirchen (39,8%), Duisburg (39,0%), Leverkusen (35,0%), Oberhausen (34,1%) und Solingen (33,7%) ist die Gruppe der Kleinverbraucher beim Anbieterwechsel hingegen deutlich in der Minderheit.
Hinsichtlich der dargestellten Werte ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Zahl der Einpersonenhaushalte in den Ballungsräumen erheblich höher ist als in den ländlichen Gebieten. Dies führt dazu, dass der Anteil der Kleinverbraucher am gesamten Wechselaufkommen in den Städten meist etwas höher ausfällt als im Bundesdurchschnitt.
Durch Verbraucherportale wie toptarif.de (www.toptarif.de/strom) oder kostenlose Service-Hotlines wie 0800 - 10 30 49 800 können Verbraucher schnell und unkompliziert verfügbare Stromanbieter und ihre Konditionen vergleichen und kostenlos zu günstigen Produkten wechseln.
* Berechnungen auf Basis eines dreiköpfigen Musterhaushaltes mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh
http://www.toptarif.de
TopTarif Internet GmbH
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