Pressemitteilung von Ilona Kruchen

Bio-Flüssiggas:


Umwelt & Energie

sup.- Gibt"s das auch in bio? Diese Frage wird in Zukunft zu einem immer wichtigeren Kriterium, wenn es um die Bewertung von Kraftstoffen für die Mobilität und von Brennstoffen für die Gebäudebeheizung geht. Der drohende Klimawandel macht es notwendig, erneuerbare Energien wie Sonnenwärme, Wind, Wasserkraft oder Biomasse in den Energiemix einzubeziehen. Auch die Tatsache, dass die Reserven fossiler Energien wie Erdöl oder Erdgas irgendwann erschöpft sein werden, erfordert bereits heute einen möglichst schonenden Umgang mit den wertvollen Ressourcen. Eine Beimischung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen ist dabei ein richtungsweisender Schritt.

Kraftstoff-Varianten wie Biodiesel oder das neue E10-Benzin mit Bioethanolanteil ermöglichen bereits heute das Tanken solcher Öko-Mischungen. Technisch ausgereift sind mittlerweile auch mehrere Verfahren zur biogenen Herstellung von Flüssiggas. So lässt sich beispielsweise aus Glycerin durch so genanntes katalytisches Cracken hochwertiges Flüssiggas gewinnen. Das dafür benötigte Glycerin ist reichlich vorhanden, weil es unter anderem bei der Produktion von Biodiesel oder Zellulose als Reststoff anfällt. Optimiert werden derzeit auch Anlagen zur Biomasse-Vergasung, in denen Flüssiggas aus Restholz oder anderen regenerativen Rohstoffen erzeugt wird. Und irgendwann wird Bio-Flüssiggas sogar ganz ohne solche Rohstoffe entstehen können: Unter dem Meeresgrund wurden Mikroorganismen entdeckt, die durch Stoffwechselprozesse Flüssiggas generieren können. Die chemischen Abläufe, die diesem Talent zugrunde liegen, werden jetzt erforscht, um sie später einmal für eine saubere Energieversorgung nutzen zu können.

Für alle Verfahren gilt: Ein großer Vorteil von Bio-Flüssiggas liegt in der Kompatibilität mit dem heutigen System: Die über Jahrzehnte aufgebaute Infrastruktur für die deutsche Flüssiggas-Versorgung aus Terminals, Großlägern, Bahnkesselwagen, Tankfahrzeugen und Verbrauchertanks kann ohne Einschränkungen auch für biogenes Flüssiggas genutzt werden. Das gilt ebenso für Autogas, also Flüssiggas zu Antriebszwecken. Diese schadstoffarme Variante der Mobilitäts-Energien ist schon heute die weltweit meistverbreitete, in vielen Ländern staatlich geförderte Kraftstoff-Alternative. Bei einer Beimischung biogen erzeugter Anteile werden Autogas-Fahrzeuge auch künftige, strengere Emissionsbestimmungen vorbildlich erfüllen.

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