Ohoven: Energiepolitischer Kurzschluss droht
15.04.2011
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
(ddp direct) Berlin Zum heutigen Energiegipfel im Kanzleramt erklärt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW):
Der Sechs-Punkte-Plan der Bundesregierung zur Energiewende geht in die richtige Richtung, greift aber zu kurz. Die Zukunft gehört einer dezentralen Energieversorgung. Dieses klare Ziel vermisse ich im Konzept von Schwarz-Gelb. An dieser Stelle muss der Sechs-Punkte-Plan auf dem heutigen Energiegipfel nachgebessert werden, sonst droht ein energiepolitischer Kurzschluss.
Wir brauchen eine verbrauchernahe Versorgung. Die regionale Energienachfrage kann weitgehend durch kleine, dezentrale Anlagen gedeckt werden. Wer die Energiewende beschleunigen will, muss die Energieversorgung so dezentral wie möglich organisieren. Das fördert den Wettbewerb unter den Energieerzeugern, ermöglicht einen effizienten Einsatz der Erneuerbaren Energien und wirkt preisdämpfend, nicht zuletzt durch Einsparungen beim Netzausbau. Derzeit zahlen Deutschlands Verbraucher allein in diesem Jahr rund zwei Milliarden Euro zu viel an das Energieoligopol.
Dezentralität sichert die Energieversorgung unseres Landes und vermindert zugleich die Abhängigkeit von Energieimporten. Auf dem Gebiet der dezentralen Energieversorgung und der Energieeffizienz zählen mittelständische Unternehmen mit High-Tech-Produkten schon heute zu den Weltmarktführern. Die Bundesregierung sollte deshalb den innovativen Mittelstand stärker als bisher in ihr Energiekonzept einbinden.
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