Teamentwicklung
12.05.2011
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Zu den Aufgaben eines Gruppen- oder Teamleiters gehört es, die Kompetenzen der Teammitglieder zusammenzuführen und intelligent miteinander zu verknüpfen. Damit dies optimal gelingt, sollten Sie mit den Teamphasen - die jedes Team durchläuft - vertraut sein und sie berücksichtigen. Jedes Team entwickelt sich permanent. Dabei stehen nicht immer die Sachinteressen im Vordergrund. Auch die sozialen und emotionalen Bedürfnisse brauchen ihren Raum, damit ein Team motiviert und produktiv arbeitet. Man unterscheidet in die folgenden Teamphasen:
Kennenlernphase: Bei der Neubildung eines Teams haben die Mitgliedere zunächst das Bedürfnis, sich gegenseitig kennen zu lernen, Kontakt zu knüpfen und Vertrauen zu entwickeln. Die Bereitschaft, sich einzubringen und sich für das Team einzusetzen ist hoch - auch wenn Einzelne sich in der neuen Gruppe noch etwas vorsichtig bewegen.
Einstieg in die Arbeitsphase: Wenn sich die Teilnehmer nach der ersten Phase etwas näher kennen gelernt haben, beginnt die erste Arbeitsphase. Die Aufgaben sind verteilt, jeder fokussiert sich auf seine Tätigkeit und sammelt dabei erste Erfahrungen - auch im Umgang mit den neuen Kollegen. Nach einiger Zeit kommt es meist zu ersten Missverständnissen, Enttäuschungen über unklare Arbeitsprozesse oder ungeliebte Aufgabenverteilungen und zu ersten Konflikten. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen und Erlebnisse führen zu Unzufriedenheit, Frust und mitunter zu Demotivation einzelner Kollegen. In dieser Phase ist es wichtig, dass Sie als Teamleiter konstruktiv mit diesen Prozessen umgehen, zwischen den Gruppenmitgliedern schlichten und für alle Seiten zufriedenstellende Kompromisse aushandeln.
Arrangements treffen: Bleiben die Konflikte in der ersten Arbeitsphase unbewältigt und schaffen es die Gruppenmitglieder nicht, sich aufeinander einzustellen, sind häufig handfeste Konflikte die Folge, die auf das gesamte Team ausstrahlen und die Arbeitsleistung enorm beeinträchtigen. Das Bedürfnis bzw. der Druck, sich auf die Konfliktbewältigung zu konzentrieren, wächst stark an.
Zweite Arbeitsphase: Jetzt ist eine Arbeit auf der Beziehungsebene unvermeidlich. Steuern Sie als Teamleiter diese Phase aktiv, vermitteln Sie, bleiben Sie neutral und moderieren Sie den Konfliktlösungsprozess. Somit schaffen Sie die notwendigen Voraussetzungen, um wieder motiviert in eine konstruktive Arbeitshaltung zurück zu kehren. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass es immer wieder zu zwischenmenschlichen Störungen kommt. Gestehen Sie Ihren Mitarbeitern genügend Zeit zu, um diese Störungen und Reibereien zu bewältigen und schalten Sie sich ein, wenn der Prozess zu lange dauert oder Ihre Mitarbeiter keine Problemlösung finden.
Abschlussphase: Jedes leistungsfähige und produktive Team erreicht nach Phasen großer Anstrengung und guter Erfolge eine Phase der Ermüdung. Feiern Sie gemeinsam im Team das Erreichte und investieren Sie z.B. durch ein gemeinsames Abendessen, einen Ausflug oder eine kleine Feier in die Beziehungen zwischen den Kollegen. Gelegentliche gemeinsame Erlebnisse außerhalb des Büros stärken den Zusammenhalt und erhalten die Motivation für neue anstehende Aufgaben.
Bild: Brigitte Averdung-Häfner
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