German Pellets: Die Anlegergelder glimmen vor sich hin
26.07.2016 / ID: 234759
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Naumburg, 26. Juli 2016. Anleger der German Pellets GmbH (Wismar) sind frustriert. Aus der hoffnungsvollen Firmengründung im Jahr 2005 sei ein Wirtschaftskrimi geworden, so Hilmar Heinze, Geschäftsführer des Deutschen Finanzmarktschutzes (DFMS). Er rät Anlegern nicht den "Kopf in die Asche" zu stecken, sondern alle möglichen Ansprüche, auch gegen Vermittler, prüfen zu lassen.
Es ist nun schon elf Jahre her, da gründete Peter Leibold in Wismar an der Ostsee ein Werk zur Herstellung von Holzpellets. Die Medien waren voll des Lobes und Leibold selbst gab an, dass der Umsatz im Jahr 2012 von gut 280 auf über 519 Millionen Euro gestiegen sei. Grund genug für das Unternehmen, das mit einer ersten Anleihe bereits 80 Millionen Euro eingesammelt hatte, verstärkt Genussrechte zu verkaufen. Denn der Kapitalbedarf war hoch und im Lauf der Jahre und mit unterschiedlichen Anleihen und Genussrechten sammelten die Holzspanpresser mehr als 226 Millionen Euro von gut 17.000 Anlegern ein.
Der Anfang vom Untergang
Im Sommer 2015 ist die Laune noch gut. Allerdings stehen dem Halbjahresumsatzplus um elf Prozent (gut 290 Millionen Euro) und dem operativen Gewinn von 26 Millionen Euro auch ein Schuldenberg gegenüber, der höher ist als die gesamten Pellets-Lagerbestände. 443 Millionen Euro Schulden veranlassen Peter Leibold dazu, eine weitere Quelle für frisches Eigenkapital zu erschließen. Im Herbst versucht das Unternehmen nun Anleger dazu zu bringen, ihre Anleihen in Genussrechte zu wandeln. "Das klingt für den Laien harmlos", sagt Hilmar Heinze vom DFMS (www.finanzmarktschutz.de), "aber da Genussrechte im Gegensatz zur klassischen Anleihe nachrangig sind, ist diese Wandlung ein deutliches Warnzeichen."
Die abgelehnte Insolvenz in Eigenregie und die Ermittlungen des Staatsanwalts
Als Lieferanten und Mitarbeiter vergeblich auf Geld warteten, bleibt Leibold im Februar 2016 nichts anderes übrig als der Gang zum Amtsgericht. Er beantragt Insolvenz in Eigenregie, die das Gericht jedoch ablehnt. Fortan bestimmt die Insolvenzverwalterin Bettina Schmudde, was zu tun und zu lassen ist. Hilmar Heinze: "Auch die BaFin untersagte zwischenzeitlich den Handel mit Genussrechten. Aus der Hoffnung der Anleger auf mehr als 7 Prozent Rendite, wurde plötzlich die Angst des Totalverlustes."
Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt seit Monaten gegen den Firmengründer Leibold wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung, Steuerhinterziehung, Bankrott und Untreue; Ermittlungen, die sich wohl noch lang hinziehen werden. Für die Gläubiger aber sieht es düster aus.
Gibt es Hoffnung für die Anleger?
"Ich sehe immer wieder, dass es Anleger gibt, die sich dem Schicksal ergeben", so DFMS-Geschäftsführer Heinze, "und welche, die mit allen Mitteln versuchen das Beste aus ihrem finanziellen Engagement herauszuholen." Wer einfach nur abwartet, hat das Nachsehen. Denn Heinze erklärt, dass man als Anleger auch andere Möglichkeiten habe: "Fachkundige Anwälte, wie auch unsere Vertrauensanwälte, können andere Schadensersatzansprüche prüfen. Nicht nur gegen die Gesellschaft, sondern auch gegen die Vermittler der Anleihen und Genussrechte. Auch die kommen unter gewissen Umständen in Betracht." Gleiches, so Hilmar Heinze gelte auch für die üblichen Prospektfehler oder die falsche Beratung zu den Risiken der Anlage. "Wer für sein Geld kämpfen will, braucht professionelle Unterstützung. Wir bieten diese", bestätigt der DFMS-Geschäftsführer.
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