Sandro Gaycken: Hacking ist die meist gebrauchte Waffe des 21. Jahrhunderts
25.08.2011
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
"Hacking ist sehr billig, sehr effektiv und sehr elegant, weil man viele Dinge damit tun kann und ist daher die meist gebrauchte Waffe des 21. Jahrhunderts", sagt Dr. Sandro Gaycken, Technik- und Sicherheitsforscher an der Freien Universität Berlin. Er ist einer der Referenten, den der Deutsch-Asiatische Wirtschaftskreis e.V. (DAW) zu seiner Wirtschaftstagung am 12. September in Berlin eingeladen hat. "Risiken und Herausforderungen für den Wirtschaftsschutz im 21. Jahrhundert" heißt das Thema.
Die Gefahr der Wirtschaftsspionage geht insbesondere von Staaten aus, die sich geheime Informationen aus Wirtschaft, Forschung und Hochtechnologie auf vielfältige Weise beschaffen wollen. Laut Gaycken gibt es kaum Konzepte, um die Angreifer im sogenannten "cyber war" abzuwehren. Beim jüngsten Hackerangriff wurden neben Regierungsorganisationen auch Unternehmen und Non-Profit-Organisationen ausspioniert.
Mit den Risiken und Herausforderungen für den Wirtschaftsschutz im 21. Jahrhundert sehen sich nicht nur international operierende Konzerne konfrontiert, sondern in zunehmendem Maße auch und kleine und mittlere deutsche Unternehmen, die in Spitzentechnologien Weltmarktführer sind. Die meisten von ihnen kümmern sich bis dato kaum oder noch überhaupt nicht um den Schutz ihrer Betriebsgeheimnisse. Sie begreifen Hackerangriffe nicht als Gefahr und glauben, nicht betroffen zu sein. Dabei haben die Wirtschaftsspione gerade technische Unternehmen mit Spezialwissen schon längst im Visier. Je weiter sich die modernen Kommunikationswege entwickeln und je mehr die virtuelle Vernetzung voranschreitet, umso stärker steigt auch das Bedrohungspotenzial für alle.
"Es ist höchste Zeit, sich die Risiken bewusst zu machen und Abwehrmaßnahmen zu ergreifen", betont DAW-Präsident Bodo Krüger. Mit der Wirtschaftstagung will der DAW den Blick schärfen für die noch viel zu häufig vernachlässigten Risiken, die das unternehmerische Handeln gefährden. Ausgewiesene Experten stellen die potenziellen Gefahren speziell für deutsche Unternehmen aus verschiedenen Blickwinkeln dar und bieten Lösungsansätze für die Gefahrenabwehr. Praktiker aus weltweit tätigen Unternehmen berichten, wie die Global Player den akuten Risiken und Herausforderungen für den Wirtschaftsschutz in der Praxis begegnen. Referenten aus Politik und Anwaltskanzleien erörtern politische und rechtliche Aspekte des Wirtschaftsschutzes.
Weitere Informationen und Anmeldung: http://www.daw-ev.de
Risiken und Herausforderungen für den Wirtschaftsschutz im 21. Jahrhundert
Termin: 12. September 2011
Beginn: 9:15 Uhr
Tagungsort: Hilton Hotel am Gendarmenmarkt, Mohrenstraße 30, 10117 Berlin
Referenten:
Jochen Benz, Alvarez & Marsal Deutschland GmbH
Dr. Pascal Ditté, Geschäftsführer GCRD International
Dr. Sandro Gaycken, Freie Universität Berlin, Secure Identity, Institute of Computer Science, Cyberwarfare
Dr. André Große Vorholt, Partner Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Michael Hartmann, Chief Security Officer SAP AG
Herbert Kurek, Referatsleiter Spionageabwehr / Wirtschaftsschutz, Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV)
Guido Müller, Leiter des Referats Proliferation, Organisierte Kriminalität, Controlling im Bundeskanzleramt
Dr. Peter Roell, Institut für Strategie- Politik- Sicherheits- und Wirtschaftsberatung (ISPSW)
RA Dr. Knut Schulte, Beiten Burkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Sonia Shinde, Wirtschaftsjournalistin, Handelsblatt GmbH
Dr. Hans-Peter Uhl MdB, Innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag
Dietmar Will, Leiter Governance, Risk & Compliance, AUDI AG
Maxim Worcester, Institut für Strategie- Politik- Sicherheits- und Wirtschaftsberatung (ISPSW)
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