Pressemitteilung von Wega Wetzel

"Verschärfungen der Lage Sterbender nicht zulassen!"


Vereine & Verbände

In einem persönlichen Schreiben hat sich Elke Baezner, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V., wegen des auf dem Ärztetag beschlossenen Verbots der ärztlichen Suizidbeihilfe an die Präsidenten der Ärztekammern sowie die Ministerpräsidenten und Gesundheitsminister der Bundesländer gewandt. Hier der Wortlaut:

"Die Delegierten des 114. Deutschen Ärztetags mögen ihre Gründe gehabt haben, in der Frage der ärztlichen Suizidbeihilfe rigorose Beschlüsse zu fassen. Uns bleiben sie verschlossen. Wir sehen sie als Ausdruck der Arroganz und Weltfremdheit von Funktionären, denen das Leiden eines Sterbenden, seine Schmerzen und seine Hilflosigkeit angesichts des fortschreitenden Verlustes seiner Lebensqualität und seiner Würde fremd ist. Die Hilfe zu einem menschenwürdigen Sterben ist ein Kernbereich ärztlicher Aufgaben. Dazu gehört - unter strengen Sorgfaltskriterien - die Suizidbegleitung. Das in der Neufassung der Musterberufsordnung formulierte Verbot jeder ärztlichen Hilfe zum Suizid ist nicht nur ein Eingriff in die ärztliche Selbstverantwortung, sie ist auch eine Verletzung der ärztlichen Ethik. "Ärzte dürfen weder ihr eigenes noch das Interesse Dritter über das Wohl des Patienten stellen", heißt es in der alten wie in der neuen Berufsordnung. Wir fragen: Wo bleibt diese Ethik, wenn Menschen dazu verdammt sind, mit qualvollen, oft ungeeigneten Mitteln selbst Hand an sich zu legen, weil sie kein Vertrauen zu ihrem eigenen Arzt haben können? Schließlich würden 58 Prozent der Menschen in Deutschland nach einer Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2008 sogar die Möglichkeit aktiver Sterbehilfe befürworten. Wo bleibt diese Ethik angesichts der gesellschaftspolitischen Auswirkungen der mangels ärztlichen Sachverstands fehlgeschlagenen Suizide schwer leidender Menschen? Die DGHS ruft die Landesärztekammern, die Landesregierungen, die Landespolitiker und alle am Patientenwohl orientierten Kräfte in diesem Land auf, die Wünsche der Bevölkerung ernst zu nehmen und die vom Ärztetag beschlossenen Verschärfungen der Lage Sterbender nicht zuzulassen."
DGHS Ärztetag Ärztekammer Suizid Sterbehilfe

http://www.dghs.de
Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V.
Lange Gasse 2-4 86152 Augsburg

Pressekontakt
http://www.dghs.de
Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V.
Kronenstr. 4 10117 Berlin


Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.

Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

Weitere Artikel von Wega Wetzel
20.06.2014 | Wega Wetzel
"Absolut indiskutabel"
21.05.2014 | Wega Wetzel
"Mein Ende gehört mir!"
05.05.2014 | Wega Wetzel
Die neue Pflege-Verfügung der DGHS
Weitere Artikel in dieser Kategorie
22.11.2024 | Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
BITMi wählt neuen Vorstand
22.11.2024 | Pankower Blätter zum Kleingartenwesen und Kleingartenrecht / Kritische Kleingärtner
BRANDBRIEF - Pankower Netzwerk u. Notgemeinschaft gegen Korruption, Kriminalität .... im Kleingartenwesen e.V.
05.11.2024 | Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Hessen (VCI Hessen)
Sula Lockl übernimmt die Geschäftsführung des VCI Hessen
S-IMG
Über Newsfenster.de
seit: Januar 2011
PM (Pressemitteilung) heute: 64
PM gesamt: 419.094
PM aufgerufen: 71.071.084