Die Ukraine reagiert auf internationale Proteste - Massentötungen von Hunden sollen gestoppt werden
18.11.2011
Vereine & Verbände
Im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2012 hatte die ukrainische Regierung als Co-Gastgeber eine beispiellose Vernichtungsaktion gegen herrenlose Hunde gestartet. Nach Recherchen von Tierschützern wurden die Hunde nachts aufgegriffen, nachdem sie mit Futterködern betäubt wurden. Die benommenen Hunde, gefangen in Kartoffelsäcken, sollen in Sammelstellen transportiert und hier in mobilen Krematorien lebend verbrannt worden sein.
Die beispiellose Vernichtungsaktion in der ehemaligen Sowjetrepublik hatte seit Wochen internationale Proteste hervorgerufen. Nun kündigte die Regierung am gestrigen Tag an, die Massentötungen zu beenden und Tierheime bauen zu wollen. Doch wie ernst ist diese Verlautbarung - und wer garantiert, dass die Tierheime keine verdeckten Tötungsstationen sein werden?
"Nicht Massentierheime, sondern Kastrationszentren sind der einzige Weg, die Überpopulation auf Dauer zu beenden!", sagt Petra Zipp. Die Vorsitzende des bmt und Auslandstierschutzkoordinatorin verweist auf das vereinseigene Modellprojekt in Brasov: Hier wird, nach enger Zusammenarbeit mit rumänischen Tierschützern und Behörden, die Tötungsstation der Stadt Ende November 2011 geschlossen, in der unzählige Hunde ihr Leben ließen. Stattdessen müssen Besitzerhunde mit einem Mikrochip gekennzeichnet, registriert und kastriert werden, um den weiteren Zustrom auf die Straße zu stoppen. Der örtliche Tierschutz kümmert sich um die Straßenhunde und hat ein Kastrationszentrum eingerichtet.
Angeblich hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) der Ukraine im Vorfeld der EM rund 8600 Euro für ein Kastrationsprojekt von Straßenhunden zur Verfügung gestellt - ein Tropfen auf den heißen Stein, nachdem die Zahl der herrenlosen, weil immer öfter ausgesetzten, Tiere nach der Finanzkrise 2008 sprunghaft angestiegen sein sollen. Allein in der Hauptstadt Kiew sollen inzwischen mehr als 11.000 ausgemergelte Hunde durch die Straßen irren.
Die bmt-Vorsitzende Petra Zipp fordert die Regierung in Kiew auf, Gelder für Kastrationsprogramme zur Verfügung zu stellen und dafür die Erfahrung jener Städte wie Brasov (Rumänien) zu nutzen, die jetzt im Umgang mit ihren Straßenhunden einen tiergerechten Weg gehen.
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Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
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