BAGbN eröffnet Büro in Berlin
03.01.2023
Vereine & Verbände
2020 gründete die international renommierte Psychotraumatologin Michaela Huber die Bundesarbeitsgemeinschaft für bedarfsgerechte Nothilfe, kurz BAGbN genannt, gemeinsam u.a. mit der Hamburger Trauma-Expertin Kathrin Contzen, als politische Pressure Group.
Huber feierte im letzten Jahr 40 Jahre Praxis, Forschung und Lehre. Gemeinsam mit Prof. Reddemann und Dr. Arne Hofmann begründete Huber in den 90er Jahren die moderne Traumatherapie in ihrer heutigen Form im deutschsprachigen Raum. 1997 erhielt sie für ihre Forschungsarbeit als erste Frau außerhalb der USA und als erste Deutsche den "International Distinguished Achievement Award" der ISSD. Das Bundesverdienstkreuz am Bande wurde Michaela Huber für die Initiierung der ersten Frauenhäuser und der Traumahilfezentren in Deutschland verliehen. Den Pappenheimpreis erhielt sie für ihren Einsatz für Betroffene von organisierter Kriminalität und die internationale Vernetzung von ExpertInnen, die mit schwer traumatisierten Menschen arbeiten.
Ziel der BAGbN ist es, das Know-how der ExpertInnen aus dem internationalen Netzwerk von Michaela Huber dafür zu nutzen, dass Entscheider in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Krankenkassen, Ministerien, Krankenhäusern, Organisationen und Verbänden dafür sensibilisiert werden, dass therapeutische Hilfe für Betroffene nicht gedeckelt werden darf. Bereits jetzt geschehen in Deutschland 53 % der Frühberentungen aufgrund psychischer Krankheiten. Für die Menschen fehlen dringend benötigte Therapieplätze. Ambulant, teil- und vollstationär. Die Begrenzung der Krankenkasse von Therapiestunden sorgt nur dafür, dass die Zustände der Betroffenen sich verschlimmern. Da gesetzliche Krankenkassen immer noch Schwierigkeiten bei der Übernahme von Kosten von Therapien durch HP-Psychs haben, neue Praxissitze von PsychologInnen und ÄrztInnen für Psychotherapie mit absurd hohen Kassen-Sitz-Kosten verbunden sind, wird die mangelnde Versorgung der wachsenden Anzahl an Betroffenen zu einem gesellschaftlichen Problem. Bereits jetzt ist die Versorgung von Kindern und Jugendlichen teilweise gar nicht mehr gewährleistet. Hinzu kommen Millionen von schwer traumatisierten geflüchteten Menschen aus Staaten, in denen Krieg, Terror und Gewalt zur Tagesordnung gehören. Die Nichtversorgung dieser Gruppe hat schwerwiegende Folgen für die Gesellschaft.
Die OSTKREUZ gGmbH ist ein anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe, der seit 1999 in Berlin und Brandenburg tätig ist. Mit seinem Systemischen Institut an der Spree, bietet die OSTKREUZ gGmbH ausgewähltes Therapie-, Beratungs- und Fortbildungsangebot. Das Team um Jaqueline Schwarz besteht aus Dipl. SozialpädagogeInnen, Dipl. PädagogeInnen, Reha-PädagogeInnen, HeilpädagogeInnen, ErzieherInnen, HeilerziehungspflegerInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen und ErziehungswissenschaftlerInnen.
Die OSTKREUZ gGmbH ermöglicht in ihren Räumlichkeiten der BAGbN die Einrichtung eines Büros in Berlin, um die Interessen der Betroffenen in Berlin besser und direkter vertreten zu können. Ein weiteres Büro ist in Brüssel geplant, da die bedarfsgerechte therapeutische Vor- und Versorgung von psychisch kranken Menschen eine europaweit zu klärende Frage ist.
Michaela Huber, die bereits im Kosovo-Krieg als Psychologin im Einsatz bei der Versorgung von schwer traumatisierten Mädchen und Frauen war, erlebte gemeinsam mit Kathrin Contzen durch ihre Arbeit im Rahmen des Ukrainie-Krieges, wie wichtig ein flächendeckendes therapeutisches Angebot für traumatisierte Menschen in ganz Europa ist.
Huber, die 2020 den Hashtag #niemandenzurücklassen kreierte, hat unter diesem Copyright geschützten Label eine Kampagne in den Medien entstehen lassen, um auf die Notwendigkeit der umfassenden therapeutischen Versorgung im ambulanten, teil- und vollstationären Bereich aufmerksam zu machen.
Derzeit gründet Huber nach dem durch sie in Deutschland etablierten Konzept neue Traumahilfezentren im Ausland. 2021 wurde das erste in Estland gegründet, 2022 folgte Portugal und für 2023 sind weitere Traumahilfzentren geplant.
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