Tierschutzkampagnen führen zu massivem Rückgang der Käfighaltung in Deutschland
22.02.2011
Vereine & Verbände
Das Bündnis "Deutschland wird käfigfrei" kann auf große Erfolge zurückblicken.
Der Innerhalb von vier Jahren ist die Anzahl der in Deutschland gehaltenen Käfighennen von über 22 Millionen auf unter 5 Millionen gesunken, berichtet heute das Statistische Bundesamt. Ermöglicht wurde dieser Fortschritt vor allem durch die enge Zusammenarbeit der deutschen Tierschutzbewegung im Bündnis "Deutschland wird käfigfrei", das von der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt geleitet wird.
"In den letzten Jahren konnten wir etliche Supermarktketten, Lebensmittelproduzenten und Gastronomieunternehmen überzeugen, auf Käfigeier zu verzichten - teils durch konstruktive Gespräche, teils durch gezielte Kampagnenarbeit", erläutert Wolfgang Schindler, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung.
Jetzt fordern die Tierschützer die Bundesregierung auf, endlich den finalen Schlussstrich unter das dunkle Kapitel der Käfighaltung in Deutschland zu ziehen. "Wir haben unseren Beitrag geleistet, die Käfighaltung praktisch obsolet zu machen, jetzt muss Bundesministerin Aigner auch die letzten Käfighaltungsplätze schließen", so Schindler.
Die wichtigsten Erfolge gegen die Käfighaltung im Überblick:
1999: Wolfgang Schindler vertritt das Land NRW im Rahmen einer Normenkontrollklage vor dem Bundesverfassungsgericht. Das höchste Gericht entscheidet, dass die Haltung von Hennen in Legebatterien gegen das Grundgesetz verstößt.
2003: Die Albert Schweitzer Stiftung leitet ein Tierschutzbündnis, das ALDI Nord als erste Supermarktkette in Deutschland überzeugt, Käfigeier aus den Regalen zu nehmen.
2008: Die Stiftung leitet ein noch größeres Bündnis, das alle verbleibenden Supermarktketten auffordert, Käfigeier aus dem Sortiment zu nehmen. Im Jahr 2010 sind praktisch keine Käfigeier mehr im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich.
2009: Die Stiftung gründet das Bündnis "Deutschland wird käfigfrei", das nun auch die verarbeitende Industrie auffordert, keine Käfigeier mehr zu verwenden. Diese Arbeit verläuft bis heute sehr erfolgreich. Siehe http://www.kaefigfrei.de.
Trotz dieser Fortschritte sieht die Albert Schweitzer Stiftung die Eierproduktion nach wie vor kritisch: Alle männlichen Küken werden vergast oder lebendig in große Shredder geworfen, weil sie keine Eier legen; den weiblichen Küken werden die Schnabelspitzen mit einer heißen Klinge oder einem Laser abgetrennt, damit sie sich unter den schlechten Haltungsbedingungen nicht gegenseitig verletzen oder töten; mehrere Prozent der Hennen sterben im Laufe ihres Legejahres; nach diesem Jahr werden alle Hennen getötet, weil ihre Legeleistung abnimmt. "Die tierfreundlichste Variante ist es daher, keine Eier zu essen", schließt Schindler.
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich seit elf Jahren gegen die industrialisierte Massentierhaltung - insbesondere gegen die Käfighaltung von Legehennen - ein. Mehr erfahren Sie auf http://albert-schweitzer-stiftung.de
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Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
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