Pressemitteilung von Dr. Klaus Eichenberg

Daumen drauf statt Druckverband!


Wissenschaft, Forschung & Technik

(Stuttgart/Tübingen) - Die CaveoMed GmbH aus Tübingen hat ein Gefäßverschlusssystem entwickelt, mit dem sich Punktionslöcher, die beispielsweise bei minimalinvasiven Eingriffen entstehen, mit weniger Risiko für den Patienten verschließen lassen. Das Start-up-Unternehmen aus der BioRegion STERN erwartet den Break-Even für sein Produkt innerhalb der nächsten zwei Jahre. Jetzt werden weitere Investoren gesucht.

Minimalinvasive Eingriffe in der Gefäßmedizin reduzieren die Risiken für die Patienten erheblich, da die Operationen ohne großen chirurgischen Schnitt und vor allem ohne Öffnen des Brustkorbes durchgeführt werden können. Für Herzkatheter-Untersuchungen werden kleine, flexible Kanülen in die Leistenarterie eingeführt. Das Punktionsloch muss nach dem Eingriff jedoch sorgfältig mit einem Druckverband geschlossen werden, weil das Blutgefäß im Wortsinne "unter Druck" steht. Typische Komplikationen nach Kathetereingriffen sind daher Blutungen, wenn beispielsweise - vor allem bei übergewichtigen Patienten - der Druckverband verrutscht.

Prof. Dr. Albertus Scheule, viele Jahre lang selbst Herz- und Gefäßchirurg am Universitätsklinikum Tübingen, kann sich noch gut an seine Anfangszeit im OP erinnern: "Scheule, Daumen drauf, hieß es immer, weil kleinere Blutungen so am schnellsten gestoppt werden." Aber der Verband, der schließlich den Daumen ablösen und etwa acht Stunden die Zeit überbrücken muss, bis die körpereigene Blutgerinnung die Wunde zuverlässig verschlossen hat, kann nicht so genau platziert werden wie der ärztliche Daumen.

Weil Prof. Scheule häufig mit den Folgen verrutschter Verbände - meist große Blutergüsse - konfrontiert wurde, kam er vor einigen Jahren auf die Idee, ein neues Gefäßverschlusssystem zu entwickeln, das selbst "den Daumen drauf" hält. "CaveoVasc schafft ein Zugangssystem, damit der Katheter ins Gefäßsystem des Patienten gelangt und verschließt nach dem Eingriff die Punktionsstelle perfekt", erklärt der Chirurg. Ein Ballon fixiert das Gerät im Unterhautfettgewebe des Patienten; ein zweiter Ballon drückt direkt auf die Punktionsstelle, damit die körpereigene Gerinnung die Punktionsstelle versiegelt. Das Ballonprinzip funktioniert sogar bei stark übergewichtigen Patienten.

Weniger Risiko für die Patienten und Arbeitserleichterung für die Ärzte: Der Prototyp, den Prof. Scheule bei Contract Medical International CMI in Dresden entwickeln ließ, überzeugt bereits viele Kollegen. Jetzt muss die Finanzierung für die Serienfertigung auf die Beine gestellt werden. "Die Materialtests laufen und für Ende des Jahres ist die Zulassungsstudie an einem großen deutschen Gefäßzentrum geplant", erklärt Prof. Scheule, der die Zertifizierung Mitte 2016 erwartet.

"Die Zusammenarbeit der hiesigen CaveoMed und der Dresdner CMI passt in die Strategie unserer cluster- und branchenübergreifenden Kooperation", erklärt BioRegio STERN- (http://www.bioregio-stern.de/)Geschäftsführer Dr. Klaus Eichenberg. Er hatte jüngst den "Aktionsplan Medizintechnik" gemeinsam mit biosaxony e. V. aus Dresden gestartet. Das vom Programm "go-cluster" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie BMWi geförderte Projekt vernetzt regionale Cluster, um zukunftsrelevante Branchen zu stärken und weiterzuentwickeln.

Der Tübinger Gründer hat am Erfolg seiner Entwicklung keinen Zweifel: "Bei meinem Gefäßverschlusssystem bleiben weder Klammern noch Verschlussstopfen im Körper zurück, zudem kann CaveoVasc auch große Punktionsstellen, beispielsweise bei Herzklappenersatz, verschließen." Darüber hinaus hat CaveoMed (http://www.caveomed.com/) ein entscheidendes Problem der Lysetherapie bei Schlaganfällen oder Gefäßverschlüssen gelöst: Bei dieser Methode lösen Medikamente zwar das Blutgerinsel auf, dafür können aber Blutungen an der Punktionsstelle neu entstehen. CaveoVasc schützt die Punktionsstelle während der Lysetherapie. "Mit unserem neuen Verschlusssystem haben wir hier ein Alleinstellungsmerkmal, deshalb glauben wir, dass wir in diesem Bereich in fünf Jahren Marktführer sein können", so Prof. Scheule.

Mit dem Break-Even für sein junges Unternehmen, das ausschließlich mit privaten Investoren gestartet ist, rechnet Prof. Scheule innerhalb der nächsten zwei Jahre. Um den Marktzugang zu schaffen, benötigt CaveoMed nun eine Finanzierungsrunde in Höhe von einer Million Euro: "Das würde ausreichen, um eine kleine Vertriebsmannschaft aufzubauen", erklärt er. Mit einigen Investoren ist er bereits im Gespräch - und es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis diese den Daumen hoch halten.

Bildquelle: CaveoMed GmbH/wolfmediendesign
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