Der Garten Eden aus dem MABEWO Solar-Dome
04.05.2020
Wissenschaft, Forschung & Technik
Start-up-Unternehmen revolutionieren weltweit die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln. In Indoor-Farmen und geschlossenen Kreisläufen wird versucht, innovative Methoden zu entwickeln, um den Hunger der Menschheit zu stillen.
Geschlossener Kreislauf: Anbau und Verwertung
Anders als es sich der normale Besucher eines Bauernhofes vorstellen kann, wird auf die Nutzung der Sonne und des Bodens verzichtet. Die Systeme sind keine Freilandkulturen, sondern befinden sich, so wie z.B. in Finnland bei dem Unternehmen Callio ein Bauernhof, 600m unter der Erde in einer ehemaligen Erzgrube. Die Bedingungen für die Produktion von Lebens- und Futtermitteln sind ideal. Die Temperatur in der Tiefe liegt im Durchschnitt bei 20°C. Moderne Leuchtdioden und Natriumdampfhochdrucklampen sorgen für die Photosynthese, d.h. also die sonst durch das Sonnenlicht betriebene Umwandlung von Stoffen. Auf Unkraut- und Insektenvernichtung kann unter der Erde verzichtet werden. Schädliche Eintragungen, Missernten aufgrund von Dürren oder zu starker Sonnenbestrahlung oder aufgrund von Stürmen sind nicht mehr möglich. Die Pflanzen werden in solchen Systemen mit Nährlösungen bewässert. Hydroponic heißt dieses System. Wichtig ist die Erfassung und Auswertung von Daten, die Helligkeit, die Temperatur und Feuchtigkeit müssen erfasst und es muss nachgesteuert werden. Die Innovationsenergie ist ungeheuer. Auch das Unternehmen MABEWO AG aus der Schweiz schwimmt vorne mit - mit dem in Groß-Gerau geplanten und im August 2020 zur eröffnenden Anlage kann bewiesen werden, woran auch anderswo geforscht wird: Geschlossene Systeme sind effektiver und umweltschonender als Freilandbewirtschaftung. Die Nachteile eines höheren Energieverbrauches durch geschlossene Systeme werden durch erneuerbare Energien wie Photovoltaik ausgeglichen, erläutert Umweltingenieur und CEO Jörg Trübl.
Kreislaufwirtschaft - Urban Farming - nachhaltig produzierte Lebensmittel
In Belgien läuft ein großes Experiment. Zum Beispiel wachsen in der Stadt Brüssel auf 4.000 m2 in einer Dach-Farm Nahrungsmittel in einem geschlossenen Kreislauf. Die Dach-Farm ermöglicht den Anbau von Gemüse und Kräutern und eine Fischzucht. Das Wasser der Fischzucht wird wiederverwertet, die Ausscheidungen der Fische dienen als Dünger. Europas größte Dach Farm mit Gemüsegarten und Aquaponik-Farm umfasst 2.000 m2 hängende Gärten mit Gemüseanbau und 2.000m² Aquakultur. Nahrung für die Pflanzen ergibt sich aus dem Kreislauf der Fischzucht und verbindet die Aquakultur und Hydroponik, wodurch das nährstoffreiche Wasser der Fische zur Bewässerung und Düngung der Pflanzen genutzt werden kann. Der Urin und die Ausscheidungen der Fische enthalten Ammoniak, das zu Nitrat verwandelt wird, ein wichtiger Nährstoff. Mittels Filter wird das Wasser aufbereitet und dient danach als Pflanzendünger. Bis zu 90 prozentige Wasser- und Düngeeinsparungen werden im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft erzielt. Die MABEWO AG setzt auf autark betriebene Indoor-Anlagen. "Im Green-Dome wachsen die Pflanzen unter geregelten und kontrollierten Bedingungen. Photovoltaikanlagen versorgen die Produktionsflächen direkt und autark mit Energie. Geringer Wasserverbrauch wird durch das Hydroponik-Verfahren und der optimalen Platzausnutzung durch Etagenanbau gewährleistet. Unter den künstlich geschaffenen Bedingungen können Pflanzen das ganze Jahr hindurch angebaut werden. Lichtspektren der Leuchtdioden sind steuerbar und beeinflussen den Wachstumsprozess, Geschmack und die Größe der Pflanzen je nach Bedarf und Anforderung. Die geschlossenen Systeme bieten den Vorteil, dass sie die Landwirtschaft wetterunabhängig machen", erläutert Jörg Trübl.
Fazit: In-Door-Anlagen schützen Ressourcen, Klima und Umwelt - liefern direkt vor Ort
Ziel der MABEWO AG ist die hoch effiziente und Ressourcen schonende Produktion mit der Solar-Dome Anlage aufzufangen. Der Green-Dome für die Produktion von Gemüse, Obst und Lebensmittel für den lokalen Markt, der direkten Grundversorgung ohne langen Transportwegen. "Die Landwirtschaft 3.0 bedeutet hier, dass beispielsweise Kräuter, Wurzeln, Algen, Salate, Spinat u.v.m. direkt in der Green-Dome Anlage durch das Hydroponik-Verfahren produziert wird. Das Aquaponik-System steht für die Kombination aus einem Hydroponik-System mit Kreislaufführung des verwendeten Wassers in Verbindung mit einem Fischzuchtbecken, beispielsweise für die Produktion von einheimischen und tropischen Fischsorten, Shrimps, Krebsen, Muscheln, Algen u.v.m. Die Exkremente der Fischzucht dienen als Nährstoffe für die Pflanzen. Das gereinigte Wasser wird erneut der Fischzucht zugeführt", erläutert Umweltingenieur Jörg Trübl. Durch die Anlage des Green-Domes werden langfristig Emissionen vermieden, der Wasserverbrauch gesenkt, die Fläche optimiert genutzt und beste Qualität der Produkte erzielt. Die Anbaumodule der MABEWO AG sind von einem Solar-Dome überspannt. Dieser besteht aus einem standardisierten System in einer Breite von zwei Metern. Die gewonnene elektrische Energie durch die Fotovoltaikanlage ist für die Verwendung der In-Door-Anlage.
V.i.S.d.P.:
Jörg Trübl
CEO MABEWO AG
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