Vermittler zwischen Radlern und Verwaltung
24.11.2014
Auto & Verkehr
Mehr Fahrradbeauftragte mit mehr Handlungsspielraum: Das wünscht sich der ADFC - Allgemeine Deutsche Fahrrad Club Rheinland-Pfalz - aktuell von Städten und Kommunen. Als gelungenes Beispiel führt der rheinland-pfälzische Vorsitzende Christian von Staden die Stadt Ingelheim an. "Einmal monatlich erörtern der Fahrradbeauftragte und die Verwaltung zu einem festen Termin bekannt gewordene Probleme im Radverkehr", so von Staden. "Das zahlt sich aus: Der Anteil der Radfahrer am Ingelheimer Stadtverkehr liegt etwa doppelt so hoch wie der bundesweite Durchschnitt. Außerdem: Ingelheim gewann bereits drei Preise für seine Fahrradpolitik, vor kurzem den Klimaschutzpreis des Landkreises Mainz-Bingen."
Radfahren soll sicher sein und Spaß machen. Ansprechpartner rund ums Fahrrad ist der Fahrradbeauftragte. Er kümmert sich um Wünsche und Anregungen, um den Radverkehr zu verbessern. Zum Beispiel wirkt er bei der Überprüfung bestehender Fahrradwege in punkto Sicherheit mit, bei der Planung und Gestaltung neuer Fahrradwege und bei der Erstellung und Umsetzung eines Radwegeplanes. In Rheinland-Pfalz existieren unterschiedliche Modelle für Fahrradbeauftragte. Das reicht vom hauptamtlichen Mitarbeiter, der ausschließlich Fahrradbeauftragter ist, etwa in Mainz und Koblenz, über den Hauptamtlichen, der nur zu einem Teil Fahrradbeauftragter ist (z.B. Stadt Kaiserslautern) bis zum ehrenamtlich Tätigen (z.B. in Ingelheim und Speyer).
"Trotz Agenda 21 und hochgesteckter Klimaziele wird der Fahrradbeauftragte in vielen Kommunen nicht ernst genug genommen", resümiert von Staden. In Worms und Ludwigshafen ist die Stelle vakant, in Trier betreut die Umweltberatung das Fahrradthema nebenbei mit. Die Landkreise Kaiserslautern und Kusel haben zwar keine Fahrradbeauftragten, aber Mitarbeiterinnen, die sich engagiert um den Radverkehr kümmern. "Die Einrichtung einer Planstelle ist noch nicht die Lösung", so der ADFC-Experte. "Die Verwaltung muss auch hinter den Klimazielen stehen und dem Radverkehrsbeauftragten Gehör geben."
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