GET-Tipp: Umkehrdächer richtig entwässern
01.07.2019
Garten, Bauen & Wohnen
Flachdächer haben normalerweise ein Warmdach, eine einschalige, unbelüftete Dachkonstruktion. Umkehrdächer wurden möglich, als feuchtigkeitsunempfindliche und formstabile Dämmstoffe entwickelt wurden. Die neue Konstruktion, das Umkehrdach, ist ein Warmdach mit umgekehrter Anordnung der Schichten. Die Dachabdichtung liegt hier direkt auf der Betondecke, die Wärmedämmung ist darüber. So schützt die Wärmedämmung die Dachabdichtung vor Beschädigung, vor Witterungseinflüssen, Temperaturschwankungen und UV-Strahlung. Die sonst übliche Dampfbremse und Dampfdruckausgleichsschicht sind beim Umkehrdach nicht erforderlich.
Auf der Wärmedämmung von Umkehrdächern sind verschiedene Auflasten möglich: Bekiesung, Begrünung oder Platten- bzw. Asphaltbelag. Ist die Wärmedämmung druckfest, kann die oberste Schicht als begehbares Terrassendeck angelegt werden oder sogar als Parkdeck befahrbar sein.
Dachentwässerung beim Umkehrdach: Regenwasser von drei Ebenen ableiten
Die Dachentwässerung muss dem Dachaufbau angepasst sein. Die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik (GET) weist auf die Vorschriften hin und zeigt Dachablaufbeispiele zur Entwässerung von Umkehrdächern. Zur vollständigen Entwässerung von Umkehrdächern muss das anfallende Regenwasser aus drei Ebenen abgeführt werden:
* Die erste Entwässerungsebene liegt auf der Dachabdichtung direkt auf der Gebäudedecke. Von hier wird die geringste Wassermenge abgeführt, da hier nur das Regenwasser anfällt, das zwischen den Wärmedämmfugen durchsickert.
* Die zweite Entwässerungsebene bildet ein wasserableitendes Dachvlies oder eine diffusionsoffene Trennlage auf der Wärmedämmung. Hierüber wird ein großer Teil des anfallenden Regenwassers abgeleitet.
* Die dritte Entwässerungsebene bildet die obere Auflastschicht wie Begrünung, Bekiesung oder Plattenbelag bzw. Asphalt. Bei Auflasten mit geringem Wasserrückhaltevermögen wie z. B. bei Asphaltbelägen wird über die dritte Entwässerungsebene das meiste Regenwasser abgeführt.
Umkehrdächer normgerecht entwässern
Die Regenwasserableitung kann über Freispiegelsysteme oder über planmäßig gefüllt betriebene Regenwasserleitungen mit Druckströmung erfolgen. GET weist darauf hin, dass zur Entwässerung von Flachdächern und somit auch von Umkehrdächern nach DIN 1986-100 nur Dachabläufe verwendet werden dürfen, die den Anforderungen der DIN EN 1253-2 entsprechen oder für die ein baurechtlicher Verwendungsnachweis vorliegt.
Dachabläufe in Umkehrdächern müssen das Regenwasser von den oben genannten drei Ebenen aufnehmen können. Die Abbildung zeigt ein Beispiel für einen Umkehrdachablauf mit Auslauf senkrecht zum Anschluss an die durch das Gebäude geführte Regenwasserleitung.
Notentwässerung ist Vorschrift
Nach DIN 1986-100 muss für Starkregenereignisse in jedem Entwässerungstiefpunkt auf dem Dach neben dem Ablauf eine Notentwässerung vorgesehen werden. Dabei muss die Einlaufkante der Notabläufe höher platziert sein als die oberste zulässige Entwässerungsebene der Hauptabläufe. Die Anordnung der Notentwässerung hängt von der jeweiligen Dachkonstruktion und dem Dachaufbau ab.
Die beschriebenen Dachabläufe sind ideal für Umkehrdächer und helfen, Fehler zu vermeiden. Umkehrdachabläufe, die das Gütezeichen RAL-GZ 694 tragen, können Umkehrdächer sicher und vorschriftsmäßig entwässern. Abläufe mit RAL-GZ 694 haben zudem deutlich höhere Abfluss-Werte als es die Normen fordern.
Mehr Informationen zum RAL-GZ 694 und zur GET finden Sie unter http://www.get-guete.de (https://get-guete.de/)
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GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e.V.
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