Pressemitteilung von Christiane Gahleitner

Expertin Ekaterina Tyurina im Interview: "Keine Angst vor der EU-DSGVO"


Politik, Recht & Gesellschaft

Dass am 25. Mai 2018 die Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) in Kraft tritt und Vorbereitungen in Unternehmen getroffen werden müssen, ist bereits seit Wochen in aller Munde. Die wichtigsten Punkte der DSGVO sowie die bevorstehenden Änderungen bezüglich des Datenschutzes, welche die Verordnung mit sich bringt, sollten mittlerweile verstanden und registriert worden sein. Eines der zentralsten Stichwörter der Grundverordnung lautet Nutzer-Einverständnis. Zu diesem Thema, welches sogar langjährige Adtech-Experten und auch Agenturen ins Schwitzen bringt, hat sich Ekaterina Tyurina, Digital Advertising Expertin und Business Development Director DACH der Programmatic Plattform Tradelab (http://tradelab.com/de/), geäußert.

Welche Zeitspanne empfehlen Sie Adtech-Akteuren für die Konservierung von persönlichen Daten, die im Auftrag von Werbetreibenden gesammelt wurden?

Ekaterina Tyurina: Das Gesetz schreibt keine Zeitspanne vor, setzt aber trotz allem durch, dass die Speicherung der persönlichen Daten auf ein striktes Minimum beschränkt werden muss, mit Rücksicht auf die Datenverarbeitungsabsichten, die vom Unternehmen definiert wurden. Kurz gesagt: Eigentlich muss jedes Unternehmen selbst die Verantwortung dafür übernehmen, die Zeitspanne der Datenverarbeitung zu definieren und zu rechtfertigen. Ich bin für eine automatische Datenlöschungsroutine. Bei Tradelab beschränken wir die Datenkonservierung auf sechs Monate.

Haben Sie Angst, dass viele User ihre persönlichen Daten nicht preisgeben wollen und somit kein Einverständnis zur Datenverarbeitung geben?

Ekaterina Tyurina: Es ist unsere Aufgabe transparent und dementsprechend ehrlich mit Usern zu sein. Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, sich die Daten, die sie teilen, auszusuchen. Schon mal von dem Begriff "sensible Daten" gehört? Das sind persönliche Daten, die noch viel mehr beschützt werden müssen als andere. Dazu gehören religiöse und politische Ansichten, sexuelle Orientierung oder die Gesundheit. Diese Charakteristiken können zu sozialer Diskriminierung führen. Die DSGVO führt solch eine Differenzierung zwischen sensiblen Daten und persönlichen Daten ein, was eine Chance sein könnte, das Privatleben der User zu schützen, ohne die Usererfahrung zu verschlechtern. Ich persönlich habe also keine Angst vor ausbleibenden Einverständniserklärungen. Viel mehr bin ich zuversichtlich, dass ein Gleichgewicht zwischen Usern und Werbeakteuren hergestellt wird.

Digital Advertising ohne Cookies oder Datenverarbeitung: Ist das möglich?

Ekaterina Tyurina: Ja, es ist möglich. Jedoch sind die Qualität der Werbung und der Grad der Personalisierung um einiges niedriger. Eine Alternative, bei der keine User-IDs gesammelt werden, ist die "DoubleClick for Publishers" Initiative. Bei dieser wird dem User jedoch Werbung angezeigt, die nicht mehr viel mit seinem persönlichen Interesse zu tun hat. Fazit: Ohne Cookies wird also die User-Experience geschädigt.

Ist die DSGVO nützlich oder schädlich für die digitale Welt?

Ekaterina Tyurina: Ich empfinde sie auf jeden Fall als wichtig. Der digitale Bereich wird, vor allem was den Datenschutz betrifft, EU-weit reguliert und man muss nicht mehr zwischen verschiedenen nationalen Verordnungen hin und her überlegen. Die Spielregeln für den digitalen Bereich sind nun einheitlich und klar und jeder muss das Beste daraus machen.

Haben Sie noch einen letzten Tipp vor dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung?

Ekaterina Tyurina: Am allerwichtigsten ist es als Digital Advertising Akteur dem User transparent gegenüberzutreten. Privatsphäre muss respektiert werden, jedoch glaube ich, dass viele Internetnutzer ihr Einverständnis zur Verarbeitung von persönlichen Daten geben werden, wenn man ehrlich ist und ihnen erklärt, wofür die Daten genutzt werden. Wichtig ist es außerdem ihnen mitzuteilen, dass ihr Einverständnis jederzeit widerrufen werden kann. Wenn man an dieser Stelle transparent agiert, kann das durchaus zu digitaler Werbeakzeptanz aufseiten des Users führen.
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