Mittelstand soll sich für Impulse von außen öffnen
13.11.2013
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Heimliches Tüfteln ist passé: Im Innovationsdruck gegen die Giganten auf den globalen Märkten haben kleine und mittlere Unternehmen nur eine Chance, wenn sie sich zusammentun. Dieser Gedanke stand Pate für "OpenAlps". Das ist ein ambitioniertes Pilotprojekt, das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg initiiert wurde und unter ihrer Regie neun Partner aus Baden-Württemberg, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien vereint. Am Donnerstag, 21. November, geht die Innovationsoffensive der alpenländischen Nachbarstaaten in die nächste Runde. Eingeladen sind Existenzgründer, Mittelständler, Forscher, Entwickler, Hochschullehrende und Intermediäre; Gastgeber ist die Firma ebm-papst in St. Georgen im Schwarzwald.
Im Tempo der Globalisierung und im Wettlauf um neue und maßgeschneidert optimierte Produkte kann nur mithalten, wer sich auch externen Wissens und externer Erfahrungen bedient. Aus Furcht vor Ideenklau und Plagiaten experimentieren aber gerade Mittelständler immer noch häufig hinter verschlossenen Türen. "Die Unternehmen müssen sich für Input von außen öffnen, um wettbewerbsfähig zu bleiben", weiß Melanie John von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, bei der die organisatorischen Fäden zusammenlaufen.
Beim ganztägigen Innovationsforum in St. Georgen stehen Methoden und Modelle aus der industriellen Praxis im Mittelpunkt. Wie "Open Innovation" dort funktioniert, ist von Maik Holle und Matthias Gürtler zu erfahren, Dozenten vom Lehrstuhl für Produktentwicklung an der Technischen Universität München. "Von den Großen lernen" ist das Motto, denn auch Branchenriesen, vor allem in den USA, bauen bei der Entwicklung neuer Produkte auf Know-how von außen. Sie delegieren Einzelaufgaben innerhalb eines Gesamtkomplexes an Hochschulen, Forschungsinstitute, Spezialisten aus der Praxis. Damit mittelständische Einzelkämpfer nicht den Anschluss verlieren, müssen auch sie sich öffnen und auf bedarfsgerecht vernetzte Partnerschaften stützen können.
Das Problem ist, dass kleinere Firmen oft schon mit der Recherche nach passenden Informations- und Wissensquellen überfordert sind. Damit Topf und Deckel zusammenfinden respektive sich Firmen untereinander und mit Forschungsteams leichter vernetzen können, hat das OpenAlps Projektteam unter http://www.alpine-open-innovation.eu eine Open Innovation Plattform eingerichtet, die Melanie John näher vorstellen wird. Wie bei ebm-papst St. Georgen neue Ideen und Konzepte bewertet und erfolgreich in vermarktungsfähige Produkte umgesetzt werden, wird Dr. Michael Schmitz, Ingenieur und Leiter der Entwicklungsabteilung von ebm Papst, skizzieren.
Nachmittags stehen Workshops zu verschiedenen Innovationsthemen und ein offenes Diskussionsforum auf dem Programm. "Open Innovation als Teil einer Schutzrechtstrategie?" ist die Überschrift; Gesprächsstoff wird auch der Impulsvortrag von Dr. Ronny Hauck (Lehrstuhl für Wirtschaftsrecht und Geistiges Eigentum an der TU München) liefern.
Info:
Das Innovationsforum 2013 bei ebm-papst in St. Georgen am Donnerstag, 21. November, ist in das dreijährige EU-Projekt OpenAlps integriert. Es startete 2011 und wird mit insgesamt fast drei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und von den Teilnehmerstaaten mitfinanziert. Die Teilnahme an dem ganztägigen Symposium ist kostenfrei; Anmeldungen werden bis Montag, 18. November erbeten. Weitere Auskünfte erteilt IHK-Projektleiterin Melanie John: Telefon 07721/922-206; E-Mail john@vs.ihk.de
http://www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de
IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Romäusring 4 78050 Villingen-Schwenningen
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