Südafrikas Wettbewerbsfähigkeit im Fokus
23.10.2014
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
(NL/8599516137) Frankfurt, 23. Oktober 2014 Um den Austausch zwischen Vertretern der Regierung, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu fördern, findet in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal das Forum für Wettbewerbsfähigkeit (South African Competitiveness Forum) statt. Vom 4. bis 5. November 2014 sollen in Johannesburg die Stärken und Herausforderungen des Landes in Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit und Reputation diskutiert werden.
Brand South Africa untersucht die Wettbewerbsfähigkeit Südafrikas mithilfe ver-schiedener wirtschaftlicher Indikatoren. So misst der Global Competitive Index (GCI) des Weltwirtschaftsforums beispielsweise die Wettbewerbsfähigkeit anhand verschiedener Faktoren, die für das Produktivitätsniveau eines Landes bestimmend sind sowie die Bedingungen öffentlicher Einrichtungen und technischer Voraussetzungen. Insgesamt bewertet der GCI das Wettbewerbsumfeld in 148 Volkswirtschaften und liefert Informationen über die Schlüsselfaktoren für Produktivität und Wohlstand.
Laut Petrus de Kock, Research Manager bei Brand South Africa, sei der GCI ein wichtiges Instrument zur Einschätzung von Wettbewerbsfähigkeit und Reputation. Mithilfe des GCIs könne Brand South Africa die Stärken und Schwächen des Landes ermitteln und besser bewerten.
Im Global Competitiveness Report 20142015 steht Südafrika in diesem Jahr an 56. Stelle. 2013 belegte Südafrika Rang 53. Das Ergebnis deutet auf eine leichte Abstufung der Wettbewerbsfähigkeit Südafrikas im weltweiten Vergleich hin, so de Kock.
Gleichzeitig nimmt Südafrika im IMD Global Competitiveness Yearbook (2014) durch wesentliche Verbesserungen der Infrastruktur den 52. Platz ein. Die positiven Auswirkungen des Nationalen Infrastrukturplans (und des NDP) zeigen sich in den Positionen Südafrikas im Infrastruktur-Ranking des WEF sowie im Ibrahim Index of African Governance: Südafrika hat sich in diesem Jahr von Platz 66 auf 60 (/148) bzw. von 7 auf 3 (/52) verbessert.
De Kock unterstrich, dass sich Südafrika bei verschiedenen Faktoren im Spitzenfeld der internationalen Ratingskala bewege. Das beträfe meistens die Entwicklung des Finanzsektors. Südafrika ist jedoch nach wie vor eine Volkswirtschaft der Extreme. Das zeigt sich in der Aufschlüsselung der Komponenten des Wettbewerbsfähigkeits-Rankings, so de Kock weiter. Aus dem WEF-Bericht geht zudem hervor, dass Südafrika in Bereichen wie Qualität der Institutionen mit Rang 41 sowie Schutz des geistigen Eigentums mit Rang 18, Eigentumsrechte mit Rang 20 und Effizienz des Rechtsrahmens für die Anfechtung und Beilegung von Streitigkeiten mit Rang 13 bzw. 12, gut abschneidet. Die hohe Rechenschaftspflicht der privaten Institutionen steht auf Rang zwei und ist ein weiterer Beleg für den institutionellen Rahmen. De Kock betonte, dass die Entwicklung des südafrikanischen Finanzmarkts mit einem erneut dritten Platz eindrucksvoll bleibe.
Aufgrund der starken Bindungen an entwickelte Volkswirtschaften, insbesondere die europäischen Märkte, reagiert Südafrika stärker auf deren wirtschaftlichen Abschwung - mit Auswirkungen auf Fiskalindikatoren: Die Leistung im gesamtwirtschaftlichen Umfeld wurde vom 69. auf den 95. Rang gestuft.
Die Ausbildung von Fachkräften und die Schaffung ausreichender Arbeitsplätze stellen weiterhin große Herausforderungen dar, so de Kock. Aufgrund schwacher Gesundheitsindikatoren im Allgemeinen steht die Gesundheit der Arbeitskräfte an 133. Stelle von insgesamt 148 Volkswirtschaften.
Die Qualität des Bildungssystems in Südafrika hat mit einem Ranking von 146 Verbesse-rungspotenzial. Die Einschulungsquote in Grundschulen und im tertiären Bildungsbereich ist gering. Brand South Africa lädt deshalb im Rahmen des Forums für Wettbewerbsfähigkeit zu einem Workshop zu den Themen Bildung und Qualifizierung, um Fragen der Reputation und Wettbewerbsfähigkeit im Zusammenhang mit der Leistung in diesem Bereich zu diskutieren.
Die Arbeitsmarkteffizienz erreicht nur Rang 116. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in Südafrika mit 20 Prozent und einer geschätzten Jugendarbeitslosigkeit von fast 50 Prozent sind die Anhebung des Bildungsstandards und die effizientere Gestaltung des Arbeitsmarkts von entscheidender Bedeutung, so de Kock.
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