ProService informiert: Manipulation von Gold und Silber gestanden
22.08.2017
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Dass Manipulationen bei Gold und Silber stattfinden, ist offensichtlich, wenn man sich die Preisentwicklungen ansieht. Jetzt hat der frühere Deutsche-Bank-Trader David Liew dieses bestätigt. Seine Aussage vor einem US-Gericht macht deutlich, dass Liew bei der Deutschen Bank die Manipulation der Edelmetallpreise an den Terminmarkten lernte. Es liegt auf der Hand, dass Liew kein Einzeltäter ist und Trader anderer großer Banken ebenfalls an Manipulationen beteiligt waren.
Am 29.06.2017 bekannte sich David Liew vor einem Bundesgericht in Chicago des Betrugs schuldig. Gemeinsam mit anderen Tradern hatte Liew für die Deutsche Bank AG Maßnahmen unternommen, um den Terminhandel für Gold, Silber, Platin und Palladium zu manipulieren. Damit bestätigte er die Praxis, die hinter der unlogischen Entwicklung der Edelmetallpreise steckt.
Nach Berichten von Bloomberg gestand David Liew und arbeitet aktuell mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Das amerikanische Justizministerium und die US-Börsenaufsicht CTFC untersagten ihm daraufhin den Börsenhandel bis auf Weiteres. Die Deutsche Bank selbst wurde in diesem Prozess jedoch nicht angeklagt.
Die konkreten Vorwürfe gegen David Liew lauten "Spoofing" und "Front-Running". Beim "Spoofing" handelt es sich um die Platzierung von Aufträgen zum Kauf oder Verkauf von Terminkontrakten mit dem Zweck der Preismanipulation, ohne dass diese Aufträge später auch ausgeführt werden. Von "Front-Running" spricht man, wenn Trader den Aufträgen der eigenen Kunden zuvorkommen und so auf deren Kosten einen Gewinn erzielen.
Für die ohnehin schon durch Prozesse gebeutelte Deutsche Bank bedeutet diese Zusammenarbeit zwischen ihrem früheren Mitarbeiter mit der Staatsanwaltschaft weitere Sorgen. Denn obwohl David Liew in vielen Fällen allein arbeitete, ist offensichtlich, dass er in mehreren hundert Fällen das "Spoofing" mit mindestens drei anderen Tradern der Deutschen Bank koordinierte.
Aus den Gerichtsdokumenten geht hervor, dass David Liew diese Methoden von seinen Kollegen bei der Deutschen Bank gelernt hat. Nach seinem Bachelor-Studium kam er im Juli 2009 zur Deutschen Bank und wurde dort noch im selben Jahr beim Metallhandel in der Asien-Pazifik-Region eingesetzt, wo ihm erfahrene Trader, so heißt es in den Gerichtsdokumenten, das "Spoofing" beibrachten.
Diese Zusammenarbeit mit anderen Tradern der Deutschen Bank, um Edelmetallkurse zu manipulieren, dauerte bis Februar 2012 an. Unter anderem wurden Aufträge beim Chicago Mercantile Exchange (CME) eingestellt, die aber tatsächlich nicht ausgeführt werden sollten, um einen falschen Eindruck von Angebot und Nachfrage zu erwecken. Ziel war es, die Preise von Terminkontrakten zu manipulieren oder mehr Marktteilnehmer zum Trading zu animieren.
Manipulation ist für die Deutsche Bank kein Einzelfall. Die Deutsche Bank hatte früher schon mit den US-Regulierungsbehörden mehrere Vergleiche in Milliardenhöhe abgeschlossen, in denen es unter anderem um Zinsmanipulation ging. Ein Fall, wo eine Bank ertappt wurde. Aber was ist mit den vielen Fällen, die niemand entdeckt und die trotzdem großen Einfluss auf die Preisentwicklung haben? Die Kurse für Gold und Silber entwickeln sich aktuell nicht typisch. Edelmetallpreise stiegen immer an, wenn es irgendwo auf der Welt eine Krise gab, die eskalierte oder zu eskalieren drohte. Aus der daraus folgenden Unsicherheit, gab es immer einen enormen Preisanstieg bei diesen Edelmetallen. Das ist auch nicht verwunderlich, sind doch Gold und Silber bewährte Krisenwährungen.
Aktuell geht es aufwärts. Der Goldpreis kletterte bereits am Mittwochabend (26.07.) über die wichtige charttechnische Schwelle von 1.257 US-Dollar. Auf diesem Niveau wurden im Jahresverlauf schon mehrfach Zwischenhochs markiert. Am heutigen Vormittag um 8 Uhr wurden bereits Kursen von 1.263 US-Dollar erreicht. Seit dem Juli-Tief bei 1.212 US-Dollar (07.07.) hat Gold somit wieder knapp 4 Prozent zugelegt. Der stark gestiegene Euro-Kurs dämpfte dagegen den in der Gemeinschaftswährung notierten Goldpreis. Mit 1.075 Euro notierte dieser nur etwa 1,3 Prozent über dem 4-Wochen-Tief. Die Silber-Unze kostete 16,72 US-Dollar. Das entsprach 14,24 Euro. Das Edelmetall löste sich damit wieder gut 7 Prozent von seinem Jahrestief.
Diese Entwicklung hat jedoch nichts mit Manipulationen, sondern mit der Entscheidung der US-Währungshüter zutun, die den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 1,00 bis 1,25 Prozent beließen. Es ist jedoch anzunehmen, dass dieser Wert ohne Manipulationen längst durchbrochen worden wäre.
Ein Grund, den Goldpreis zu manipulieren, läge vor, wenn in London erheblich weniger physisches Gold zur Verfügung stände, als vermutet. Ein stark ansteigender Goldpreis ist ein Zeichen für rege Käufe, was eine Verknappung zur Folge hat. Investoren könnten vermuten, die Ausgabe eingelagerten Goldes zu verlangen. Es wäre das gleiche Szenario wie beim Bargeld, wenn ein Sturm auf die Banken erfolgt und alle ihr Bargeld abheben wollen. Wenn zu viele Kunden ihr Gold haben möchten, könnten die Banken möglicherweise nicht ausreichend liefern. Es wurden behördliche Untersuchungen eingeleitet. Würden sich diese Vermutungen als realistisch erweisen, könnte das nach sich ziehen, dass noch mehr Kapital aus Goldfonds abgezogen und in physisches Gold investiert würde. Teilweise ist dieser Prozess bereits im Gange.
Unabhängig von Preismanipulationen sind physisches Gold und Silber die Krisenwährung schlechthin und damit als wichtiger Teil eines ausgewogenen Portfolios nicht wegzudenken. Die ProService AG (http://proservice.li) aus Liechtenstein bietet statische und gemanagte Portfolios aus Gold, Silber, Platin und Palladium zu Bestpreisen an. Damit können die Chancen unterschiedlicher Edelmetalle miteinander vereint werden. Das Wichtigste ist aber, dass diese Edelmetalle in physischer Form vorliegen. Die Barren werden in einem Zollfreilager in der Schweiz, außerhalb der EU gelagert. Sinnvoller geht es nicht.
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