Im Zentrum der Digitalisierung steht der Mensch
20.11.2017
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Autor: Marcus Reinhard, Partner und Niederlassungsleiter SELECTEAM Deutschland GmbH, Düsseldorf
Die Digitalisierung stellt Unternehmen wie Mitarbeiter gleichermaßen vor eine große Herausforderung. Denn die Digitalisierung verändert nicht nur Branchen und Geschäftsmodelle grundlegend, sondern auch die Art und Weise, wie Mitarbeiter arbeiten und Manager führen. Es liegt in der Hand der Personalverantwortlichen, die Voraussetzungen für die Digitalisierung des Unternehmens zu schaffen. Denn neue Rollenprofile und Kompetenzen prägen die Unternehmensstrukturen im digitalen Zeitalter. Wer Führungskräfte und Mitarbeiter optimal entwickelt und einsetzt, wird am Ende der digitalen Transformation die Nase vorn haben. Personalentscheidungen werden zum A und O für den Erfolg des Unternehmens. Das stellt vor allem die Personalverantwortlichen vor neue Herausforderungen. Bei der Frage nach den Fähigkeiten von Morgen sind viele Personalabteilungen aber überfordert.
Mit externen Beratern für die Zukunft gerüstet
Bei der Beantwortung dieser zentralen Frage können externe Partner im Personalmanagement wertvolle Hilfestellung geben. Gerade Beratungsunternehmen, die auf eine lange, erfolgreiche Tradition zurückblicken können, haben durch ihre Fähigkeit, sich selbst immer wieder neu zu erfinden, sich den ständig verändernden Bedingungen anzupassen und neue Wege zu beschreiten, ihre Innovationskraft und -fähigkeit unter Beweis gestellt. Mit Kompetenzmodellierung und Potenzialanalysen, mit Development und Assessment Centern und mit ausgefeilten Coaching-Ansätzen tragen sie dazu bei, dass Unternehmen für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet sind.
Über den eigenen Funktionsbereich hinausblicken
Führungskräfte stehen heutzutage vor ganz neuen Herausforderungen. Es geht bei der Digitalisierung nicht zuerst um erlerntes Wissen, wie z.B. eine spezielle Programmiersprache. Vielmehr zählen Softskills und das Erfahrungswissen in der Anwendung moderner Technologien, um mit der zunehmenden Informationsflut umzugehen. Im digitalen Zeitalter sind analytische, konzeptionelle und kognitive Fähigkeiten genauso gefragt wie IT-Affinität, Innovationsgeist, Kreativität, Flexibilität, emotionale Intelligenz, Offenheit und Lernbereitschaft. Die Fähigkeit, sich zu vernetzen, ist eine universelle Eigenschaft, die in der Personalauswahl und -entwicklung zunehmend ins Gewicht fällt. Nur wer sich auf die Digitalisierung einlässt, Gestaltungswillen und Verantwortungsbereitschaft zeigt und über die Fähigkeit verfügt, Potenzial zu erkennen und richtig einzusetzen, zählt zu den Gewinnern der Digitalisierung. Grundvoraussetzung ist dabei allerdings, dass Mitarbeiter aller Führungsebenen lernen, die Vernetzung als Ganzes zu sehen und mit Weitblick auch über den eigenen Funktionsbereich hinausblicken.
Der Einsatz künstlicher Intelligenz macht HR-Management skalierbarer und schneller
Personalentscheide werden im Unternehmen deshalb zur wichtigsten Herausforderung. Gerade bei den entscheidenden Fragen
- Welche Kompetenzen sind erforderlich?
- Welche Kompetenzen sind vorhanden?
- Welche Kompetenzen können intern entwickelt werden?
- Welche Kompetenzen müssen extern rekrutiert werden?
können Personalberater einen wichtigen Beitrag leisten. Denn mit dem Mangel an qualifizierten Fach- und Führungskräften werden Talent Management und Personalentwicklungsmaßnahmen noch wichtiger.
Lösungsanbieter mit neuen Technologien
Externe Personalberater bedienen sich dazu der neuen Technologien. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) und digitalem Prozessmanagement wird das Recruiting skalierbarer und schneller - ein Kriterium, auf das Kunden wie Kandidaten heute gleichermaßen Wert legen. Je mehr Datenquellen zugänglich sind, desto größer sind die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz, den perfekten Fit zu finden. Die digitale Transformation hat im Recruiting-Prozess und dem HR-Management externer Personalberater längst stattgefunden. Deshalb sind sie für Unternehmen und HR-Verantwortliche die idealen Sparringspartner, um die Anforderungen der Digitalisierung an die HR-Abteilungen und die Mitarbeiter gleichermaßen zu einem positiven Ergebnis für das Unternehmen zu führen.
Mitarbeitern mehr Freiheiten zugestehen
Nach wie vor lassen zu viele Führungskräfte und Organisationen die Chancen der Digitalisierung ungenutzt verstreichen. Der Grund hierfür liegt meist in fehlender (digitaler) Kompetenz und fehlenden Skills der Führungskräfte und in zu statischen Organisationen. Hier sind in erster Linie die HR-Verantwortlichen gefragt. Sie müssen die Voraussetzungen für die Digitalisierung der Organisation schaffen. Zu oft haben HR-Manager nur die Technik im Auge, wenn sie von Digitalisierung reden.
Dabei ist der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen der Mensch. Während die digitale Kompetenz auf das "umgehen können" mit der digitalen Technik abzielt, braucht es aber auch einen digitale Unternehmenskultur, also ein "Wollen", um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Selbstbestimmung und Verantwortungsubernahme sind Freiheitsgrade, die Führungskräfte ihren Mitarbeiter zugestehen müssen, damit neue Lösungen entstehen, die die Digitalisierung des Unternehmens vorantreiben.
Die größte Aufgabe des Personalmanagements besteht darin, zu erkennen, dass die Technologien vorhanden sind und ihr Nutzen nur durch deren Anwendung entsteht. Externe Berater können hier schnell und gewinnbringend mit einer Status-Analyse genau diese Themen herauskristallisieren und Lösungen bieten.
Letztendlich geht es bei allen Digitalisierungsbestrebungen darum, den Menschen mit der neuen Arbeitsrealitat in Einklang zu bringen.
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