Immer weniger atypische Beschäftigungsverhältnisse
06.12.2012
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Dortmund, 06. Dezember 2012*****Nach Auffassung der Gewerkschaften, mancher Parteien und weiter Teile der Presse ist nur das unbefristete Vollzeitarbeitsverhältnis mit Tarifbindung "gute Arbeit". Ständig wird der Eindruck erweckt, Befristungen, Teilzeitbeschäftigung, Leiharbeit und Minijobs, unter dem Begriff "atypische Beschäftigungen" zusammengefasst, würden von den Arbeitgebern als Einsparinstrumente genutzt. Das ist nicht der Fall, wie eine aktuelle Umfrage des AGAD - Arbeitgeberverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. zeigt. Bei 44 Prozent der befragten Unternehmen sind atypische Beschäftigungs-verhältnisse die Ausnahme und werden gegenüber Vollzeitarbeitsverhältnissen immer weniger. 51 Prozent gaben an, dass der prozentuale Anteil der atypischen Beschäftigungsverhältnisse gleich geblieben ist. Dabei liegt bei 54 Prozent der Unternehmen der Anteil sogenannter Minijobber gemessen an der Zahl aller Mitarbeiter bei unter 5 Prozent. Bei 36 Prozent der Umfrageteilnehmer sind lediglich 5 Prozent sogenannte Minijobber. Und nur 10 Prozent der Unternehmen beschäftigen 10 Prozent ihrer Mitarbeiter in Minijobs.
"Die ewige Miesmacherei muss aufhören. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen sehr deutlich, dass die atypischen Beschäftigungsverhältnisse längst nicht den Stellenwert in den Unternehmen haben, wie immer propagiert wird und dass beispielsweise Minijobs allenfalls die Vollzeitstellen ergänzen. Minijobs und Befristungen haben keine reguläre Arbeit verdrängt, sondern vielmehr Arbeitslosen den Einstieg in den Beruf ermöglicht", erklärt Gerhard Drauschke, Vorstandsvorsitzender des AGADs und Geschäftsführender Gesellschafter der Drauschke Baustoffzentrum GmbH & Co. KG in Dortmund.
"Man könnte glauben, es gäbe nur noch prekäre Beschäftigungen, dabei haben wir mehr sozialversicherungspflichtige Jobs denn je. Es trifft auch nicht zu, dass Staat und Sozialversicherungen Millionen oder gar Milliarden einnehmen würden, wenn alle Minijobber Vollzeit arbeiteten. Solch viele Vollzeitarbeitsverhältnisse gibt es einfach nicht. Übrigens könnten mit der Abschaffung von Minijobs sich viele Kleinbetriebe, aber auch Vereine und gemeinnützige Initiativen, gar kein Personal mehr leisten", erklärt Udo Dolezych, Vorstandsmitglied des AGAD und Geschäftsführender Gesellschafter der Dolezych GmbH & Co. KG in Dortmund.
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