Pressemitteilung von Sylwia Malkrab-Kip

"Stern"stunden der Frankfurter Physik: Nobelpreisträger Otto Stern


Wissenschaft, Forschung & Technik

Blitz und Donner am 24.8.2011 hinderten die Besucher des Vortrags von Professor Dr. Horst Schmidt-Böcking, Atomwissenschaftler des Fachbereichs Physik der Johann Wolfgang Goethe Universität, nicht, in den "Bühnenraum "von ExperiMINTa zu kommen. Sie erlebten den Einstieg in eine vielversprechende Vortragsreihe über Frankfurter Nobelpreisträger, physikalische Experimente und Konzepte zur alternativen Energiegewinnung.

Schmidt-Böcking entwarf ein biografisches Bild des Nobelpreisträgers Otto Stern, der in den Jahren 1914 und 1919-1921 in Frankfurt forschte und seine bahnbrechende Arbeit zur Molekularstrahlmethode und der Messung des magnetischen Moments des Protons, für die er im Jahr 1943 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, hier anfertigte. Otto Stern war Mitarbeiter von Albert Einstein und öffnete mit seinen Forschungen den Weg zur Entschlüsselung des inneren Bauplans des Atoms und damit die Grundlagen der modernen Quantenphysik. Darauf bauen die Entdeckungen des Masers/Lasers, der Atomuhr oder des Kernspinverfahrens auf.

Zusammen mit Walther Gerlach - übrigens in Wiesbaden geboren - , erbrachte er den experimentellen Nachweis über die Richtungsquantelung im Magnetfeld. In diesem Forschungsbereich arbeiteten unter anderem Niels Bohr und Max Born. Das Stern-Gerlach-Experiment wurde zum Bestandteil eines jeden Lehrbuches zur Quantenphysik.

Schmidt-Böcking, selbst Inhaber der höchsten Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Stern-Gerlach-Medaille, verstand es in seinem Vortrag, die gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen der Forschungszeit von Otto Stern in Frankfurt mit den wissenschaftlichen Arbeiten zu verknüpfen. Es wurde deutlich, dass die finanziellen Grundlagen für diese Grundlagenforschung gering waren und nur durch die Unterstützung der Frankfurter Firmen Hartmann & Braun und Messer ermöglicht wurden. Aufgrund der mangelnden Unterstützung durch die Stadt Frankfurt am Main verließen Max Born (1920 Göttingern) und Otto Stern (1921 Rostock) die Frankfurter Universität. Damit wurde die Chance vertan, die Forschungsarbeiten zur Quantenphysik in Frankfurt mit ihnen weiter fortzusetzen. Otto Stern emigrierte 1933 in die USA und starb 1969 in Berkeley/Kalifornien. Auf eine Nachfrage eines Zuhörers nach dem Verhältnis Sterns zu Deutschland antwortete der Referent, dass er Deutschland nie wieder besucht, aber die Freundschaften mit einer ganzen Reihe von Persönlichkeiten wie Lisa Meitner oder Max von Laue intensiv gepflegt hat.

Zum Abschluss des Abends konnte der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins ExperiMINTa, Dr. Herbert Schnell, auf die gerade erschienene Buchveröffentlichung über Otto Stern, herausgegeben von Schmidt-Böcking und Karin Reich, hinweisen. Das Buch erscheint als Erstes in einer Biografiereihe zum 100. Geburtstag der Goethe-Universität Frankfurt am Main, die an die Menschen, die die Geschichte dieser Universität prägten, erinnern soll.


Hinweise:
Literatur: Horst Schmitt-Böcking, Karin Reich, Otto Stern - Physiker, Querdenker, Nobelpreisträger
Sozietätsverlag, 2011; Hrsg. von der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Nächster Vortrag in der Reihe Frankfurter Nobelpreisträger: 7. September 2011, 18:30 Uhr, bei ExperiMINTa
Hans Bethe, der große Pionier der Atom- und Kernphysik
Referent: Professor Dr. Horst Schmidt-Böcking
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