Die Geburt einleiten - wenn man bei der natürlichen Geburt nachhelfen muss
19.12.2019
Familie, Kinder & Zuhause
Viele werdende Eltern kennen es: die Erstausstattung ist zusammengestellt, der Kinderwagen steht bereit und auch die Kliniktasche steht im Flur und wartet nur auf ihren Einsatz. Doch macht es Sinn, der Geburt auf die Sprünge zu helfen und welche Möglichkeiten gibt es? In diesem Artikel fassen wir zusammen, was bei einer Geburtseinleitung passiert und welche Möglichkeiten es gibt.
Extrawissen: Nur etwa 3% aller Babys kommen tatsächlich zum errechneten Geburtstermin auf die Welt.
Welche Gründe für eine Geburtseinleitung gibt es?
Es gibt durchaus medizinische Gründe, eine Geburt einzuleiten. Wenn das Baby beispielsweise länger als bis Mitte der 42. Schwangerschaftswoche auf sich warten lässt, macht es durchaus Sinn, der Geburt auf die Sprünge zu helfen.
Wenn das ungeborene Kind zu lange im Babybauch verweilt besteht ab einem bestimmten Zeitpunkt durchaus die Gefahr, dass es nicht mehr ausreichend versorgt wird.
Wie wird kontrolliert, ob das Kind noch optimal versorgt ist?
Ab der 40. Schwangerschaftswoche finden engmaschige Untersuchungen statt, in der Ihr betreuender Arzt genau prüft, ob und das es dem Kind an nichts fehlt.
Die Geburt einleiten - was können mögliche Gründe sein?
Zum einen wird eine Geburtseinleitung in Erwägung gezogen, wenn eine gesundheitliche Gefahr für die Mutter oder das Kind besteht, wie beispielsweise eine Unterversorgung des Babys. Doch auch, wenn eine Geburt begonnen hat und ins Stocken geraten ist, wird mit wehenfördernden Mitteln die Geburt angeregt.
Welche Möglichkeiten gibt es, eine Geburt einzuleiten?
Es gibt verschiedene Methoden, sowohl aus der Schulmedizin als auch aus der Naturheilkunde, die wehenfördernd wirken. Zudem gibt es auch Hausmittel, die zur Förderung von Wehen eingesetzt werden können.
Grundsätzlich sollte man dafür sorgen, dass sich der Körper auf die Geburt vorbereiten kann. Die Geburt an sich ist körperlich sehr anstrengend. Deshalb sollte man sich in der Zeit vor der Geburt viel Ruhe gönnen und Stress vermeiden. Achten Sie auch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Ist der Körper unausgeruht oder sogar erschöpft, kann das ursächlich dafür sein, dass die Geburt einfach nicht beginnen will und die Wehen nicht einsetzen. Auch ein schleppender Geburtsverlauf wird dadurch begünstigt. Ruhe und Entspannung sind also die Basis, die man vor der anstehenden Geburt schaffen sollte.
Das kann man selbst tun, um der Geburt auf die Sprünge zu helfen
So simpel es klingt, aber entspannende, gemütliche Spaziergänge an der frischen Luft können wehenfördernd wirken und die anstehende Geburt einleiten. Wir empfehlen, dass Sie auf dem Spaziergang eine Begleitperson haben, die handeln und unterstützen kann, falls es zu körperlichen Problemen kommt.
Ein warmes Bad wirkt ebenfalls wehenfördernd und kann zur Geburtseinleitung genutzt werden. Achten Sie bitte darauf, dass das Wasser nicht zu warm ist. Zudem sollten Sie sich bitte nicht ins Bad einschließen, damit Sie umgehend Hilfe bekommen können, wenn Sie Kreislaufprobleme bekommen.
Man mag es kaum glauben, aber als bestes Hausmittel ist der Geschlechtsverkehr bekannt. Zum einen entspannt die Zweisamkeit mit dem Partner und wirkt ausgleichend. Zum anderen ist es tatsächlich so, dass die in der Samenflüssigkeit des Mannes enthaltenen Prostaglandine wie ein natürliches Wehenmittel wirken.
Auch die Stimulation der Brustwarzen wirkt wehenfördernd. Es kommt nicht nur zu einer Ausschüttung des Geburtshormons Oxytocin, sondern es wird auch ein Zusammenziehen der Gebärmutter bewirkt, was wiederum Wehen auslösen kann.
Scharfes Essen regt die Darmtätigkeit an. Das kann bei schwangeren Frauen, bei denen die Geburt ansteht, zum spontanen Einsetzen der Wehen führen.
Naturheilkundliche Methoden zur Geburtseinleitung
Es gibt eine Reihe natürlicher Methoden, um eine Geburt zu fördern. Wir empfehlen Ihnen, diese immer in Absprache mit Ihrer Hebamme einzusetzen.
Ätherische Öle können genutzt werden, um Wehen zu fördern. So wirken beispielsweise Nelken, Ingwer und Zimt wehenfördernd. So können diese Stoffe mittels der Aromatherapie in Form von ätherischen Ölen eingesetzt werden. Die Öle können sowohl als Badezusatz verwendet werden, aber auch in Form von Kompressen und entspannenden Massagen.
Der klassische Wehencocktail löst starke Wehen aus und sollte immer nur in Absprache mit Arzt und Hebamme eingesetzt werden. Eine Mischung aus Rizinusöl, Aprikosensaft, Eisenkraut und einem Schuss Sekt oder Cognac werden genutzt, um dem Beginn der Geburt auf die Sprünge zu helfen.
Medizinische Methoden zur Geburtseinleitung
Um eine Geburt einzuleiten, bei der der Geburtstermin bereits verstrichen ist, gibt es auch medizinische Möglichkeiten.
Eine medizinische Variante der Geburtseinleitung ist der Wehentropf. Beim Wehentropf wird intravenös Syntocinon, eine synthetische Variante des körpereigenen Hormons Oxytocin. Dadurch werden sehr kurzfristig starke Wehen ausgelöst. Die sind dann in viele Fällen so schmerzhaft, dass sie mit einer PDA kombiniert werden.
Früher war die Eröffnung der Fruchtblase eine häufige Maßnahme, um die Geburt einzuleiten. Heute wird sie seltener genutzt. Bei der Eröffnung der Fruchtblase wird diese sehr vorsichtig aufgestochen und das Fruchtwasser fließt ab. Wichtig hierbei ist, dass die Geburt dann tatsächlich auch kurz nach der Eröffnung der Fruchtblase passieren muss, da es ansonsten schnell zu Infektionen kommen kann.
Eine weitere Methode zur Geburtseinleitung ist die Eipolaablösung. Hierbei wird die Gebärmutter der schwangeren Frau sehr vorsichtig vom Gebärmutterhals gelöst. Dadurch wird im Körper der Frau das körpereigene Wehenmittel Prostaglandine freigesetzt und die Wehen setzen somit ein. Diese Methode kann sehr schmerzhaft sein.
Wie gerade schon beschrieben ist Prostaglandine ein körpereigenes Wehenmittel. Dies kann der werdenden Mutter auch in Form einer Tablette, als Gel oder Vaginalzäpfchen verabreicht werden. Es sorgt dafür, dass der Muttermund weich wird und sich öffnet. So treten auch hier innerhalb kurzer Zeit sehr starke Wehen auf.
Fazit zum Thema Geburtseinleitung
Grundsätzlich ist eine natürlich einsetzende Geburt sowohl für die werdende Mutter als auch für das ungeborene Kind deutlich stressfreier und angenehmer. Somit sollte dies grundsätzlich bevorzugt werden. Es gibt allerdings Situationen, die diese Maßnahme notwendig macht. Was genau passiert, wird aber immer mit dem Arzt abgestimmt und der Wunsch der werdenden Mutter wird nach besten Möglichkeiten respektiert. Alternativ kann häufig auch auf einen Kaiserschnitt ausgewichen werden, oder vielleicht besteht auch die Möglichkeit, doch noch auf das Einsetzen einer natürlichen Geburt zu warten.
Wir empfehlen Ihnen, sich zwar intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen, um im Fall der Fälle bereits informiert zu sein und sich nicht überrumpelt zu fühlen. Dennoch sollte man sich während der Schwangerschaft nicht verrückt machen. Viel wichtiger ist es, diese einmalige Zeit in vollen Zügen zu genießen und sich entspannt auf die anstehende Geburt und die Zeit danach vorzubereiten und zu freuen. Haben Sie bereits alle Utensilien für eine Erstausstattung Ihres Babys zusammengestellt? Falls nicht, finden Sie in unserem Online Shop eine große Auswahl an Kinderwagen Sets und Babybedarf. Dort können Sie ganz entspannt von Zuhause aus stöbern und shoppen und bekommen Ihre Bestellung bequem von uns nach Hause geliefert. So steht einer entspannten Schwangerschaft nichts mehr im Wege!
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