Nicht ohne Schutzschalter
29.03.2023
Garten, Bauen & Wohnen
Die Elektroinstallation im Haus sanieren? Vielen Eigenheimbesitzer:innen ist nicht bewusst, dass dies in gewissen Abständen erforderlich ist und damit sind sie nicht allein. Zahlreiche Elektroanlagen in deutschen Wohnungen und Häusern sind schon 30 Jahre und länger im Einsatz. Auf den ersten Blick scheinen sie noch sicher und funktionstüchtig. Das Problem ist, dass wir Strom heute viel intensiver nutzen als zum Zeitpunkt des Einbaus dieser Anlagen. "Waren vor etwa 20 Jahren noch maximal 20 Elektrogeräte im Haushalt im Einsatz, sind es heute in der Regel 50 und mehr", so Johann Meints von der Initiative Elektro+. "Hinzu kommen aufgrund der Energiewende immer mehr elektrische Heizsysteme, eine Photovoltaikanlage oder die Ladestation für das E-Auto. In die Jahre gekommene Anlagen sind daher schnell überlastet und es kommt häufiger zu Abschaltungen." Außerdem unterliegt auch die Elektroinstallation einem natürlichen Verschleiß, Kabel altern und Steckdosen und Schalter sind oft durch die langjährige Nutzung beschädigt. Eine regelmäßige Überprüfung der elektrischen Anlage ist also nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig, um Gefahren für Mensch und Gebäude abzuwenden. Denn bei einer schadhaften Elektroinstallation drohen elektrischer Schlag oder Brandgefahr.
Ein neues Video der Initiative Elektro+ erklärt Hausbesitzer:innen in wenigen Minuten, wie ein gutes Schutzkonzept der elektrischen Anlage aussieht. Laut Elektro+ gehören folgende Komponenten dazu:
Safety first: LS-Schalter schützen bei Überlastung und Kurzschluss
Der Leitungsschutzschalter, kurz LS-Schalter, schützt Kabel, Leitungen und die angeschlossenen Geräte vor den Folgen einer Überlastung. Er unterbricht die Stromzufuhr, noch bevor der zu hohe Stromfluss Schaden anrichten kann. Im Falle eines Kurzschlusses erfolgt sofort eine elektromagnetische Schnellauslösung - die Gefahr ist gebannt.
Sicherer Schutz vor Stromschlag: der FI-Schalter
Sind elektrische Geräte oder Leitungen beschädigt, kann es sein, dass der Strom nicht durch die Leitung zurückfließt, sondern sich eigene Wege sucht. Im schlimmsten Fall über einen Menschen, der ein Gerät unter Spannung berührt. Hier schützen Fehlerstromschutzschalter, kurz auch FI-Schalter, Menschen vor elektrischem Schlag, indem sie innerhalb von Sekundenbruchteilen den betroffenen Stromkreis abschalten. FI-Schalter sind daher für alle Stromkreise mit Steckdosen und für Beleuchtungsstromkreise Pflicht.
Am einfachsten funktioniert die Nachrüstung mit einer Kombination aus Leitungsschutz und Fehlerstromschutz, dem FI/LS-Schalter. Er bietet den Vorteil, dass bei einem Fehlerstrom in der elektrischen Anlage nur der fehlerbehaftete Endstromkreis abgeschaltet wird. Der Rest der Anlage arbeitet weiterhin wie bisher.
Regelmäßig überprüfen lassen
Mit der richtigen Kombination verschiedener Schutzmaßnahmen können Eigenheimbesitzer:innen sich und Ihr Zuhause optimal schützen. "Damit Schutzeinrichtungen im Ernstfall auch einwandfrei funktionieren, sollten die Komponenten und die Anlage regelmäßig von einer Elektrofachkraft auf Funktion und Sicherheit überprüft werden. Unsere Empfehlung lautet hier: alle vier Jahre", so Johann Meints von Elektro+.
Video und kostenloses Infoblatt von ELEKTRO+
Wer mehr über Schutzeinrichtungen für die Elektroinstallation erfahren möchte, findet auf der Website der Initiative Elektro+ ein gut verständliches Video zum Thema: https://www.elektro-plus.com/sicherheit/elektrische-schutzgeraete. Auch ein Infoblatt zum kostenlosen Download sowie praktische Tipps und hilfreiche Informationen zu elektrischen Schutzgeräten stehen dort zur Verfügung.
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