"Selbst die Mittelschicht kann sich die energetische Sanierung ihres Wohnungseigentums kaum leisten"
27.02.2024
Immobilien

"Die Fördermaßnahmen für energetische Sanierungen im Bestand greifen zu kurz. Selbst die brei-te Mittelschicht kann sich die energetische Sanierung ihres Wohnungseigentums kaum leisten", sagte BVI-Präsident Thomas Meier auf dem Branchentreff in München. Damit es auch in Deutschlands Eigentumswohnungen mit der Wärmewende klappe, brauche es zielgenaue Unter-stützung durch den Bund, die angesichts der gewaltigen Herausforderungen finanziell deutlich umfassender ausgestattet werden müsse als die bisherigen Hilfen. Erforderlich sei ein spezifi-sches Programm: "Die aktuellen Fördermittel mögen für Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser funktionieren, doch auf die Kostenlast und die Komplexität der Entscheidungsprozesse in größe-ren Eigentumswohnungsanlagen sind sie einfach nicht zugeschnitten", machte Meier deutlich.
Komplexe Beschlussfassung
Während Hausbesitzer oft unabhängig über den zeitlichen und finanziellen Rahmen von Sanie-rungsmaßnahmen entscheiden können, sind Wohnungsbesitzer an die Entscheidungen ihrer Ei-gentümerversammlung und deren Fristvorgaben gebunden. Dass der Gesetzgeber diesen Um-stand nicht hinreichend berücksichtigt hat, zeigt eine große Zahl an Rückmeldungen, die den Ver-band erreicht. Demnach können etliche WEGs die Fördermittel des Staates nicht ohne Weiteres einsetzen, weil sie die ihnen gesetzlich vorgeschriebenen Fristen zur Beschlussfassung einhalten müssen. Erschwerend hinzu komme die Vielzahl der Akteure, die bei der energetischen Sanierung einer Wohnanlage im Boot sitzen. Eine Abstimmung und Koordination sei unter anderem mit Schornsteinfegern, Energieberatern, Behörden und Handwerkern nötig.
Hohe Kostenlast in Eigentumswohnanlagen
Was die aktuellen Förderprogramme laut Verband noch vermissen lassen: Sie federn die hohe Kostenlast nicht genügend ab, die mit der Modernisierung eines großen Mehrparteienhauses meist einhergehen. "Bei der Formulierung des GEG hat das politische Berlin offensichtlich nicht ausreichend bedacht, welche enormen Kosten auf Eigentümer in Wohnungseigentümergemein-schaften zukommen", sagte Meier in München. Laut Studien kämen je nach angestrebtem Effi-zienzstandard im Bestand zwischen 600 und mehr als 1.000 Euro pro Quadratmeter auf die Wohnungsbesitzer zu. Die Erfahrung der rund 800 Verbandsmitglieder zeige, dass viele mit der Finanzierung umfassender Sanierungsmaßnahmen überfordert seien. Zudem bereiteten hohe Zinsen sowie steigende Baukosten eben nicht nur bei Neubauten erhebliche Probleme, sondern auch im Bestand.
Langfristige Förderstrategie notwendig
"Wenn es die Bundesregierung mit der Energiewende ernst meint, muss sie entschlossen han-deln. Sie muss Eigentümern und Verwaltern das nötige Rüstzeug an die Hand geben - und vor allem Planungssicherheit schaffen", betonte der BVI-Präsident. So würden die zuletzt schnell ge-leerten Fördertöpfe bei Wohnungseigentümern und Immobilienverwaltern fast zwangsläufig die Frage aufwerfen: Werden auch in Zukunft genügend Mittel vorhanden sein, um die dringend er-forderlichen Sanierungsmaßnahmen umzusetzen?
Nach Ansicht des BVI könnten mit gesonderten Förderprogrammen die größten Hürden für WEGs aus dem Weg geräumt werden - sofern die Finanzmittel schnell, unbürokratisch und zielgerichtet abrufbar seien. Nach den Worten von Meier brächten Deutschlands Immobilienverwalter die Energiewende im Bestand gerne kompetent voran. Aber dafür brauche es dringend eine klare und langfristige Förderstrategie vom Bund.
(Bildquelle: BVI, Foto: Daniel Lukas Jokisch)
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