Liquidität für Innovationsprojekte auch in Krisenzeiten
22.07.2020
Maschinenbau
Wie der DIHK-Innovationsreport 2020 berichtet, plant knapp die Hälfte der Unternehmen ihre Innovationsaktivitäten auszuweiten. Allerdings war das vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, so dass sich derzeit ein anderes Stimmungsbild abzeichnen dürfte. Denn die Studie zeigt auch, dass rund 70 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen ihre Innovationsprojekte aus ihrem verfügbaren Eigenkapital finanzieren. Und das ist bei vielen KMU im Zuge der Coronakrise in den Erhalt des Betriebs geflossen und mitunter aufgebraucht.
Die Autoren des DIHK-Reports erwarten deshalb, dass sich die Innovations-bereitschaft reduzieren könnte, wenn keine alternativen Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden. Eine Umfrage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) bestätigt diese Befürchtung. Auf die Frage, vor welche Probleme die COVID-19-Pandemie Unternehmen beim Umgang mit ihren Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekten stellt, nannten 45,3 Prozent Liquiditäts- und Finanzierungsprobleme. Und laut DIHK-Innovationsreport fühlten sich bereits vor der Coronakrise rund 20 Prozent der befragten Unternehmen durch eine mangelnde Finanzierung der Banken in ihren Innovationsaktivitäten eingeschränkt. Diese Einschätzung wird sich jetzt vor dem Hintergrund der unsicheren Wirtschaftsentwicklung noch verschärfen.
Banken zögerlich bei Risikokapital
"Wenn es um die Finanzierung von Forschung und Entwicklung geht, also sogenanntes Risikokapital, sind die Banken in Deutschland noch weitaus zurückhaltender als in Ländern wie den USA oder Großbritannien", sagt Carl-Jan von der Goltz, geschäftsführender Gesellschafter der Maturus Finance GmbH. Ein wesentlicher Grund: Beim Wagniskapital werden Banken häufig durch die strengen Basel-Regularien und die Risikominimierung ausgebremst. Verstärkend kommt hinzu, dass es sich bei Innovationsprojekten zu einem großen Anteil um immaterielle Werte handelt - dementsprechend gibt es kaum Vermögenswerte, die zur Besicherung von Darlehen zur Verfügung stehen. Dabei ist der Mittelstand gerade jetzt vor dem Hintergrund des geschmälerten Eigenkapitals auf Fremdkapital angewiesen, um sich für die Zukunft innovativ, international wettbewerbsfähig und robust aufzustellen.
"Glücklicherweise bietet der Finanzierungsmarkt mittlerweile eine Reihe von Alternativen, die auch in Sondersituationen, Krisenzeiten oder bei risikoreicheren Investitionen für die notwendige Liquidität sorgen können", macht von der Goltz Mut. "Bei Industrie- und Handelsunternehmen kann beispielsweise eine assetbasierte Finanzierung die Kapitallücke schließen. Während beim klassischen Finanzierungsansatz die Bonität über die Kreditwürdigkeit entscheidet, liegt der Fokus beim assetbasierten Modell auf der Werthaltigkeit der Objekte", so von der Goltz weiter.
Assetbasierte Finanzierungen bieten neuen Spielraum
Zu den objektbasierten Modellen zählt beispielsweise Sale & Lease Back. Dabei verkaufen Unternehmen ihre gebrauchten Maschinen oder Produktionsanlagen an einen Finanzierungspartner wie Maturus Finance und mieten sie direkt wieder zurück. "Der Unternehmer erhält das dringend benötigte Kapital meist innerhalb weniger Wochen - und das über eine reine Innenfinanzierung", erklärt von der Goltz den Ansatz. Für Unternehmen ohne Anlagevermögen stellt die Lagerfinanzierung eine interessante Lösung dar. "Hier nutzt der Betrieb sein Umlaufvermögen, also Rohstoffe, Waren oder Lagerbestände, um einen alternativen Kredit zu besichern", so von der Goltz.
Die Anlässe für eine assetbasierte Finanzierung gehen weit über die Finanzierung von Innovationsprojekten hinaus. Die Palette reicht von der Restrukturierung über die Ablösung von Bankverbindlichkeiten bis zu Unternehmensnachfolgen oder die Vorfinanzierung von Aufträgen.
Finanzierung Liquidität assetbasiert objektbasiert Kapital Anlagevermögen Maturus Innovation Forschung
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