Pressemitteilung von Maya Dähne

Kinder aus Nordafrika auf der Flucht nach Europa


Politik, Recht & Gesellschaft

Lampedusa, Berlin, 11. Mai 2011: Sie kommen ohne ihre Familie und riskieren ihr Leben, um der Gewalt in Nordafrika zu entkommen: Immer öfter machen sich Kinder, einige von ihnen gerade einmal zwölf, an Bord von Flüchtlingsbooten alleine auf den Weg nach Europa, warnt Save the Children.

Derzeit leben 120 unbegleitete Kinder im Auffanglager auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Sie haben eine lebensgefährliche Bootsfahrt hinter sich. Viele haben mehrere Tage auf See verbracht, ohne ausreichend Nahrung und Wasser. Seit Anfang des Jahres sind insgesamt 1.500 unbegleitete Kinder auf Lampedusa angekommen und wurden in italienische Auffanglager auf dem Festland gebracht.

"Es ist Angst und Verzweiflung, die Kinder und Jugendliche alleine, ohne ihre Familien vor der Gewalt in ihrer Heimat fliehen lässt. Sie begeben sich in Lebensgefahr, um ins vermeintlich sichere Europa zu gelangen", so Kathrin Wieland, deutsche Geschäftsführerin von Save the Children.

Viele Jugendliche und Kinder haben auf der Überfahrt Schreckliches erlebt und sind traumatisiert. Der 16-jährige Khaled aus Tunesien erzählte den Mitarbeitern von Save the Children auf Lampedusa: "Die Bootsfahrt dauerte 18 Stunden, die See war sehr stürmisch. Das Boot, auf dem mein älterer Bruder war, kenterte und 41 Menschen ertranken, darunter mein Bruder. Ich dachte, mein Boot würde auch untergehen, aber wir wurden von der Küstenwache gerettet."

Save the Children kümmert sich seit 2008 gemeinsam mit dem italienischen Roten Kreuz und der Internationalen Organisation für Migration um die Menschen, die auf Lampedusa ankommen. Save the Children Mitarbeiter verteilen Lebensmittel und Wasser, klären Jugendliche über ihre Rechte auf und helfen ihnen im Umgang mit den Behörden.

Save the Children in Nordafrika: Die weltweit größte unabhängige Kinderrechtsorganisation hilft Kindern und ihren Familien in den Flüchtlingslagern an der tunesischen Grenze. In Libyen erreichen Save the Children-Katastrophenteams trotz der angespannten Sicherheitslage täglich etwa 1.000 Kinder in und um Bengasi.

Wenn Sie Fotos benötigen oder mit einem Save the Children-Mitarbeiter vor Ort in Lampedusa oder Nordafrika sprechen möchten, wenden Sie sich bitte an die Pressestelle in Berlin.

Save the Children bittet dringend um Spenden für die Kinder in Libyen: Spendenkonto 929, Bank für Sozialwirtschaft 100 205 00, Stichwort: Libyen
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http://www.savethechildren.de/presse
Save the Children Deutschland
Charlottenstraße 16 10117 Berlin

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