Pressemitteilung von Guido F. Gebauer

Studie: Flüchtlingsgegnern mangelt es an Nächstenliebe und eigener Liebesfähigkeit


Politik, Recht & Gesellschaft

In welchem Ausmaß beeinflussen die christlichen Tugenden der Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe sowohl unsere Meinungen zur Flüchtlingspolitik wie auch unsere individuelle Liebesfähigkeit? Dies wollte die psychologische Dating-Plattform http://www.Gleichklang.de auch in Anbetracht der aktuellen Debatte in Deutschland und Europa wissen. Sie hat den Psychologen Guido F. Gebauer eine Umfrage durchführen lassen, an der sich 1489 Personen im Alter von 18 bis 81 Jahren beteiligten.

Ergebnis ist, dass Menschen, die sich an den Werten von Barmherzigkeit und Nächstenliebe orientieren, eine restriktive Flüchtlingspolitik häufiger ablehnen und gleichzeitig positivere Einstellungen zur Liebe aufweisen. Diejenigen, die sich nicht mit den Werten von Barmherzigkeit und Nächstenliebe identifizieren, befürworten demgegenüber häufiger eine restriktive Flüchtlingspolitik und weisen gleichzeitig negativere Einstellungen zur Liebe auf.

Für die Befragung wurde eine fünfstufige Skala (starke Ablehnung bis starke Zustimmung) verwendet. Alle Befragten gaben ihre Meinung an, ob Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe in der Politik einen wichtigen Platz haben sollten. Ebenso wurden die Meinungen zu Abschiebelagern, Abschiebungen nach Afghanistan und Zurückschiebungen nach Libyen erhoben. Außerdem beantworteten die Befragten sechs Fragen zur Liebe, die negative Einstellungen zur Liebe erfassten (Beispiel: "Liebe ist nur wechselseitige Ausnutzung"). Zusätzlich wurden alle Befragten gebeten, direkt selbst einzuschätzen, ob sie Egoisten seien oder sich am Leid anderer Menschen nicht störten. Außerdem gaben die Befragten an, wie viel Zeit sie dafür verwendeten, anderen Menschen zu helfen.

Die Umfrage ergab folgende Hauptergebnisse

- Je stärker Befragte für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe plädierten, desto eher sprachen sie sich gegen die Einrichtung von Abschiebelagern und gegen die Abschiebung von Menschen nach Afghanistan oder die Zurückschiebung von Flüchtlingen nach Libyen aus. Die Gruppe, die alle drei christlichen Tugenden bejahte, lehnte in überwältigender Mehrheit sowohl Abschiebelager (84 %) als auch Abschiebungen nach Afghanistan (93 %) und Rückschiebungen nach Libyen (92 %) ab. In der Gruppe derjenigen, die keine der drei christlichen Tugenden bejahten, sprachen sich demgegenüber lediglich 29 % gegen Abschiebelager und jeweils nur 37 % gegen Abschiebungen nach Afghanistan und Zurückschiebungen nach Libyen aus.

- Die Befragten zeigten eine umso negativere Einstellung zur Liebe (Liebes-Negativität), desto weniger wichtig ihnen Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe waren. Die Gruppe, die keine der drei christlichen Tugenden bejahte, erreichte einen durchschnittlichen Gesamtpunktewert in der Liebes-Negativität von 14. Demgegenüber wiesen diejenigen, die alle drei Tugenden bejahten, einen statistisch signifikant geringeren Gesamtpunktewert von 10 auf, bejahten also weniger häufig negative Einstellungen zur Liebe. Außerdem traten statistisch signifikante Korrelationen auf zwischen erhöhter Liebes-Negativität auf der einen Seite und Befürwortung von Abschiebelagern (r = ,23), Abschiebungen nach Afghanistan (r = ,20) und Zurückschiebungen nach Libyen (r= ,21) auf der anderen Seite.

- Je weniger die Befragten für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe plädierten, desto häufiger gaben sie in ihrer Selbsteinschätzung an, wenig oder keine Zeit dafür zu verwenden, anderen Menschen zu helfen, Egoisten zu sein oder sich am Leid anderer nicht zu stören. Spezifisch gaben in der Gruppe derjenigen, die keine der drei christlichen Tugenden bejahte, 43 % an, wenig oder keine Zeit dafür zu verwenden, anderen zu helfen. Jeweils 17 % aus dieser Gruppe gaben an, selbst Egoisten zu sein und sich am Leid anderer Menschen nicht zu stören. Bei denjenigen, die alle drei christlichen Tugenden bejahten, zeigten sich demgegenüber signifikant geringere Zustimmungsraten. Hier gaben nur 21 % an, wenig oder keine Zeit zu verwenden, anderen zu helfen. Lediglich 5 % gaben an, Egoisten zu sein, und nur 3 % gaben an, dass sie das Leid anderer Menschen nicht störe. Es handelt sich bei diesen drei Fragen um sozial unerwünschte Merkmale, was erklärt, warum die Zustimmungsraten insgesamt eher gering ausfielen. Umso auffälliger sind die zutage tretenden statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Befragten, die Werte der Nächstenliebe und Barmherzigkeit bejahten und denjenigen, die christliche Werte nicht bejahten.

- Alle Ergebnisse blieben auch nach statistischer Kontrolle von Einflüssen des Geschlechts, des Alters und des Bildungsstandes bestehen.

Diplom-Psychologe Dr. Guido F. Gebauer ist über die Ergebnisse nicht überrascht. So sei es bereits intuitiv sofort verständlich, dass Maßnahmen der Abschottung gegenüber Flüchtlingen, die potenziell deren Leben gefährdeten, das Gegenteil von Nächstenliebe und Barmherzigkeit seien. Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe seien Werte, die eng mit positivem Sozialverhalten und Empathie verbunden seien. Entsprechend sei es psychologisch plausibel, dass Menschen, die diese Werte bejahten, auch eine höhere eigene Liebesfähigkeit aufwiesen. Bei Menschen, denen es an Nächstenliebe und Barmherzigkeit mangele, seien demgegenüber die psychischen Voraussetzungen für die Entwicklung einer echten Liebesbeziehung ungünstiger.

Die Dating-Plattform Gleichklang richte ihre Vermittlung auf Menschen aus, denen die Werte von Barmherzigkeit und Nächstenliebe wichtig seien. Dies seien Menschen, die den Begriff Gutmenschen nicht als Kritik, sondern als Kompliment auffassten. Durch diese Spezialisierung könne Gleichklang die Chancen der Mitglieder auf eine echte Liebesbeziehung verbessern und Perosnen fernhalten, die zu echter Lieber nicht fähig seien. Die aktuellen Untersuchungsbefunde bestätigten diesen Grundansatz von Gleichklang.

Bezüglich der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion, sei es auf den ersten Blick verblüffend, dass sich besonders diejenigen, denen es im Umgang mit Flüchtlingen an Mitmenschlichkeit mangele, auf das christliche Abendland beriefen oder für sich im Parteinamen das C in Anspruch nähmen. Psychologisch sei dies aber tatsächlich nicht verwunderlich. Es handele sich hier nämlich um keinen inhaltlichen Bezug zu Nächstenliebe oder Barmherzigkeit, sondern es gehe um einen inhaltsleeren Ritualismus, der die Berufung auf die christliche Tradition für die Ausgrenzung von Fremden instrumentalisiere. Dies Phänomen finde sich im Übrigen nicht nur im christlichen, sondern ebenso beispielsweise im islamischen, hinduistischen und buddhistischen Kulturkreis. Flüchtlingsgegener und Islamisten hätten so persönlichkeitsstrukturell mehr gemeinsam als ihnen lieb sei, miteinander teilen tä#ten sie vor allem ihre Lieblosigkeit.

Weitere Informationen zu Hintergrund und Repräsentativität der Umfrage finden sich im Gleichklang-Blog: http://www.goo.gl/mX8Xmg
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Marienstr. 38 41 30171 Hannover

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