Tropenwald-Schutz beginnt im Supermarkt
04.09.2017
Umwelt & Energie
sup.- Ob Kakao in der Schokolade, Palmöl im Lippenstift oder Soja im Brotaufstrich - in vielen Nahrungsmitteln wie auch in Kosmetik- und Reinigungsprodukten sind pflanzliche Rohstoffe enthalten, zu deren Erzeugung Tropenwälder gerodet werden. Damit schaden diese Konsumwaren einem wesentlichen Klimaschutz-Ziel, das in der Erhaltung und nachhaltigen Bewirtschaftung der weltweiten Wälder besteht. Deshalb betont Minister Christian Schmidt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): "Wer Tropenwälder schützen will, der kann schon im Supermarkt damit anfangen. Es lohnt sich, beim Einkauf genau hinzuschauen und zum Beispiel auf nachhaltig produziertes Palmöl, zertifizierten oder fair gehandelten Kakao zu achten." Jede bewusste Kaufentscheidung kann dazu beitragen, dass globale Güter wie Wälder bewahrt und für die kommenden Generationen erhalten bleiben.
Zur Förderung dieser Zielsetzung unterstützt das BMEL u. a. die Gemeinschaftsinitiative "Forum Nachhaltiges Palmöl" (FONAP), deren Engagement es zu verdanken ist, dass der Anteil von zertifiziertem Palmöl auf dem deutschen Markt signifikant erhöht werden konnte. Die Mitglieder von FONAP haben eine öffentliche Selbstverpflichtung abgegeben und verwenden bereits ausschließlich nachhaltig erzeugtes Palmöl. Zu ihnen gehören z. B. so bekannte Unternehmen wie Bahlsen, Beiersdorf, Daabon Organic, Ferrero, Henkel, Kneipp, ThyssenKrupp und Unilever. "Im Bereich der Lebensmittelherstellung ist es gelungen, den Anteil nachhaltig erzeugten Palmöls auf inzwischen 79 Prozent zu steigern. Unser Ziel ist, dass wir 100 Prozent erreichen - und zwar nicht nur bei Lebensmitteln", erklärt Bundesminister Schmidt. Diese Intention wird auch vom Europäischen Parlament bis spätestens 2020 angestrebt.
Durch ihre Einkaufsentscheidung können die Verbraucher dazu beitragen, diese Maßnahme zum Schutz des Tropenwaldes zu unterstützen, indem sie Produkte bevorzugen, bei denen zertifiziertes Palmöl zum Einsatz kommt. Augenwischerei ist hingegen die gezielte Bewerbung von Ware mit der Etikettierung "ohne Palmöl". "Der simple Austausch von Palmöl durch andere Pflanzenöle löst die Probleme nicht, sondern kann sie sogar verschlimmern", warnt Ilka Petersen vom WWF Deutschland. Das hat vor allem einen ganz schlichten Grund: Für den Anbau von alternativen fettliefernden Nutzpflanzen wie Soja, Raps oder Sonnenblumen wird bedeutend mehr Fläche benötigt als für die äußerst ertragreichen Ölpalmen.
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