Gut vernetzt ist halb gewonnen
26.07.2016
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen hängt zunehmend von ihrer Vernetzung ab. Wie Unternehmenscluster und Kooperationen heute dazu beitragen, Konkurrenzfähigkeit und Innovationskraft zu stärken, zeigen die Gewinner des Wettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen". Sie wurden vor Kurzem von der Deutschen Bank und der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" prämiert.
Berlin, 26. Juli 2016 - Trotz Herausforderungen wie Digitalisierung oder Globalisierung: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Deutschen waren noch im März 2016 davon überzeugt, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland weiterhin stark bleibt. Das ergab eine repräsentative Umfrage (1) im Auftrag der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und der Deutschen Bank. Nach dem Brexit-Votum scheinen die Zukunftsaussichten nicht mehr so rosig. Eine aktuelle Umfrage (2) des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 5.600 Betrieben zeigt, dass deutsche Firmen Exportrückgänge fürchten.
"Damit der Standort Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit erhält, müssen wir die Exportkraft hiesiger Unternehmen stärken und neue Märkte erschließen", sagt Stefan Bender, Leiter Firmenkunden Deutschland, Deutsche Bank. Die Vernetzung von Unternehmensclustern könne einen Beitrag dazu leisten. "Ein enger Wissensaustausch macht Firmen erfolgreicher. Angesichts beschleunigter Innovations- und Produktzyklen müssen Kompetenzen gebündelt und Kooperationen vorangetrieben werden." Wer lokal gut vernetzt sei, sei international konkurrenzfähiger - das gelte insbesondere für technologieintensive Branchen. "Vor allem kleinere Unternehmen können sich keine eigene Forschungsabteilung leisten und sind auf Kooperationen angewiesen", so Bender.
Wie es gelingen kann, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch Cluster und Netzwerke zu stärken, zeigen auch die Sieger des Wettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen":
Denkfabrik für das Labor der Zukunft: ELSA - Automatisierungslösungen für die Biowissenschaften
Die regionale Initiative ELSA bringt Biowissenschaftler und Ingenieure aus Unternehmen der Regionen Stuttgart und Neckar-Alb an einen Tisch. Gemeinsam wird dort überlegt, wie beispielsweise medizinische Laborprozesse durch neue automatisierte Verfahren günstiger ablaufen könnten. Mittlerweile teilen 100 Unternehmen ihr Know-how im Netzwerk. Ihr Ansporn: Im Fall einer erfolgreichen Innovation profitieren beide Seiten. Ein Projekt, das die Wirtschaftskraft der Region anschiebt.
Kleine Firmen, große Roboter: Netzwerk "Robotik für KMU"
Automatisierte Helfer gesucht? In Branchen wie der Metall-, Kunststoff- oder Holzindustrie können Roboter die Produktion effizienter gestalten. Doch auf diese Technik haben meist nur große Unternehmen Zugriff - unter anderem, weil es sich für etablierte Hersteller oft nicht rechnet, Robotik-Lösungen für geringe Stückzahlen zu entwickeln. Zehn kleine und mittlere Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen haben einen Weg gefunden, die Technik trotzdem einzusetzen: indem sie ihre Kompetenzen bündeln. Unterstützt von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken arbeiten im Netzwerk "Robotik für KMU" Anwender- und Entwicklerfirmen gemeinsam an neuen Lösungen.
Vom Mikrochip zum großen Ganzen: Silicon Saxony - Das sächsische Mikroelektronik- und IKT-Netzwerk
Teilweise nur wenige Millimeter lang sind die hochmodernen Bauteile, die von Mikroelektronik-Herstellern in Sachsen entwickelt werden. Viele kleine, mittlere und große Unternehmen arbeiten hier an neuen, noch kleineren Lösungen wie etwa leistungsfähigen Mikrochips oder Sensoren. Der Silicon Saxony e. V. vernetzt Unternehmen nicht nur miteinander, sondern auch mit internationalen Wissenschaftlern und führenden Politikern. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 wurde das Netzwerk um zahlreiche Fachbereiche wie etwa Smart Systems oder Software-Lösungen erweitert. Mehr als 320 Mitglieder profitieren von dem regen Austausch - und machen Sachsen zum Hightech-Standort.
(1) Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Bank für den Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" im März 2016 unter 1.002 Bundesbürgern über 14 Jahre.
(2) http://www.dihk.de/presse/meldungen/2016-07-07-blitzumfrage-brexit
Über Deutschlands Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen":
"NachbarschafftInnovation - Gemeinschaft als Erfolgsmodell": Unter diesem Motto steht der Wettbewerb 2016. Die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Bank würdigen bundesweit die 100 besten Projekte, die den Mehrwert und das Potenzial gemeinschaftlichen Handelns für die Gesellschaft aufzeigen, ob in Nachbarschaftsinitiativen, Unternehmenskooperationen oder wissenschaftlichen Netzwerken. Mehr Infos zu den diesjährigen Preisträgern und zum Wettbewerb auf http://www.ausgezeichnete-orte.de.
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