Franchisestatistik 2019 veröffentlicht
27.01.2020
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Die aktuelle Franchisestatistik zeigt eine erneut positive Entwicklung der Franchisewirtschaft auf. Demnach haben die bundesweit rund 960 Franchisesysteme im vergangenen Jahr 133.424 Franchisepartner, das sind 4,2% mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt beschäftigen die knapp 171.824 (+ 2,3%) Franchisebetriebe rund 717.000 Mitarbeiter, was einer leichten Steigerung von 0,2% entspricht. Zahlen, die für Wachstum und Weiterentwicklung innerhalb der deutschen Franchisewirtschaft sprechen. Noch deutlicher wird dies bei der Entwicklung des Gesamtumsatzes: Mit 129 Milliarden Euro ist dieser im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 5,1% gestiegen.
Partner- und Umsatzentwicklung sorgt für internationales Interesse
Die Partnerentwicklung konnten die befragten Franchisesysteme ein weiteres Mal deutlich steigern. Lag die Anzahl der Franchisenehmer in 2018 bei 128.000, so wuchs diese Gruppe im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf über 133.000 an. Hochgerechnet auf die Gesamtfranchisewirtschaft machten sich damit etwa 5.500 Personen mehr als 2018 unter einem bestehenden Markendach selbstständig. Noch deutlicher wird die Positiventwicklung beim Gesamtsystemumsatz. Dieser konnte sich in 2019 nochmals um 5,1% auf 129 Milliarden Euro steigern.
"Die aktuelle Auswertung des vergangenen Jahres zeigt uns eine solide Weiterentwicklung unseres Wirtschaftszweiges und damit ein dynamisches Wachstum auf", fasst Torben Leif Brodersen, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Franchiseverbandes, zusammen. "Dass diese Zahlen Strahlkraft haben, dafür spricht auch das große Interesse ausländischer Marken Teil unseres agilen Franchisemarktes zu werden. Das spüren wir Tag für Tag an der erhöhten Frequenz internationaler Anfragen", so Brodersen.
Franchisegründer: Kernzielgruppen festigen sich
Auf welche Zielgruppen Franchisegeber setzten, um ihre Geschäftsidee erfolgreich zu multiplizieren wird in der jährlichen Statistik ebenfalls abgefragt: Mit 25% stehen angestellte Fach- und Führungskräfte weiterhin auf dem ersten Platz, gefolgt von freien Unternehmen (23%), bestehenden Franchisenehmern (22%) und eigenen Mitarbeitern (13%).
Damit bleiben die Themen Conversion, also die Umwandlung bzw. Eingliederung bestehender Unternehmen in ein Franchisesystem, Multi-Unit-Franchising (ein Partner mit mehreren Standorten) sowie Seitenwechsel - vom Mitarbeiter zum Partner weiter im Expansionsfokus. "Bereits seit mehreren Jahren nehmen wir eine zunehmende Offenheit für alternative Zielgruppen innerhalb der Systemzentralen wahr. Damit wird flexibel auf sich wandelnde Gegebenheiten reagiert. In der Expansion nur noch auf den klassischen Gründer zu setzen, wird langfristig kaum genügen", weiß Torben Leif Brodersen. "Vielmehr sind kreative Ansätze nötig, um nicht an Expansionsgeschwindigkeit einzubüßen. Bestehende Partner stehen hier mehr und mehr im Fokus, ebenso wie die eigenen Mitarbeiter", analysiert Brodersen.
Dienstleistungssektor bleibt Nummer 1
Der Dienstleistungssektor baut sein Standing weiter aus und steigt um drei Prozentpunkte auf 43%. Gefolgt vom Handel, der mit 29% (+4%) Platz zwei belegt. Leicht abgefallen ist die Gastronomie- und Freizeitbranche, jetzt mit 20%. Ebenfalls geschrumpft ist das Handwerk, das nur auf 8% kommt. Die Branchendaten zeigen also: Hinter der unangefochtenen Spitze gibt es viel Bewegung. Wie nachhaltig dieses Ranking ist, das werden die Erhebungen der kommenden Jahre zeigen.
Markt für Arbeitskräfte auch in der Franchisewirtschaft angespannt
Während die Betriebe - und Partnerzahlen weiter steigen, bleibt die Anzahl an Beschäftigten fast auf dem Vorjahresniveau. Lediglich um 0,2% auf 716.935 konnte sie anwachsen. "Die stagnierenden Beschäftigtenzahlen zeigen, auch die Franchisewirtschaft ist vom vielerorts präsenten Arbeitskräftemangel betroffen", analysiert Brodersen die Zahlenlage. "Andererseits aber spricht der Erfolg - deutlich durch Partner-, Betriebs- und Umsatzwachstum - für die Agilität und Innovationskraft innerhalb der Franchisesysteme. Schließlich gibt es eine Vielzahl an praktischen Beispielen, wie digitale Lösungen den Mitarbeitermangel in Zentralen und Franchisenehmerbetrieben erfolgreich umkehren", so Brodersen.
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