Deutsches Tierschutzbüro: Über hundert Tierschützer demonstrierten vor Nerzfarm in Frankenförde
08.12.2014
Vereine & Verbände
Über hundert Menschen aus ganz Deutschland haben sich heute vor der Nerzfarm in Frankenförde demonstriert. Es ist die letzten derartige Farm in Brandenburg.
An die 16.500 Nerze werden hier gehalten. Von Natur aus sind Nerze dämmerungs- und nachtaktiven Wildtiere, die die meiste Zeit ihres Lebens im oder am Wasser leben. Auf der Nerzfarm fristen sie ihr Dasein in einem winzigen Drahtgitterkäfig und bekommen Wasser nur aus einer Nippeltränke, eine Quälerei für die scheuen Einzelgänger. Jedes Jahr im Herbst werden die jungen Nerze vergast und gehäutet, ihre Felle als Modeaccessoire verkauft.
Mit großen Holzkreuzen, an den Fotos von Nerzen in Käfigen befestigt waren, Grablichtern und einem Gedenkbanner machten die Tierschützer heute vor der Farm in Frankenförde auf das Leiden der Tiere aufmerksam. Aus ganz Deutschland waren die Demonstrationsteilnehmer angereist. Eigens eingerichtete Pendelbusse brachten sie von Berlin und Potsdam zur Kirche in Frankenförde. Von dort zogen sie in einem Trauermarsch zur Farm.
Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüros und Initiator der Demonstration, ist mit dem Verlauf sehr zufrieden: "Wir wollten erreichen, dass die Öffentlichkeit und insbesondere auch die Anwohner sehen, wie sehr die Nerze auf dieser Farm leiden. Das ist uns heute mit dem Trauermarsch durch den Ort und der Mahnwache vor der Farm gelungen. Wir hoffen, dass dadurch der Druck auf das Veterinäramt, die Farm endlich zu schließen, wächst."
Derzeit gibt es in Deutschland noch 9 Nerzfarmen. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbüros werden sie illegal betrieben, denn seit einigen Jahren gilt eine neue Haltungsverordnung, die deutlich größere Käfige für die Tiere vorschreibt. Umgesetzt haben die Nerzfarmbetreiber die neue Vorschrift jedoch nicht, stattdessen klagen sie dagegen. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbüros ein Skandal. Der Verein fordert daher auch alle Verbraucher auf, beim Kauf ihrer Winterkleidung besondere Vorsicht walten zu lassen. "Vielfach wird echter Pelz mittlerweile nur noch als kleiner Besatz, am Kragen, an der Kapuze oder am Mantelärmel angebracht, doch immer musste dafür ein Tiere leiden und sterben", so Jan Peifer abschließend.
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