tierhilfe e.V. Strasburg warnt: Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke
06.12.2011
Vereine & Verbände
Viele Eltern können Kinderaugen nicht widerstehen, die hoch und heilig versprechen, sich um das Kaninchen oder den Hund zu kümmern, den sie sich sehnlich wünschen. Doch das Interesse an dem Tier vergeht oft, noch bevor das Kind erwachsen wird; weil die Eltern die eigentlichen Tierhalter sind, fällt die Verantwortung dann auf sie zurück.
In vielen Fällen kommen diese damit offenbar nicht zurecht, und so häufen sich in den Tierheimen gerade nach Ostern und Weihnachten die Zugänge vor allem an Kleintieren wie Meerschweinchen, Kaninchen und auch Katzen. Ein Haustier in die Familie aufzunehmen bedeutet die Übernahme von viel Verantwortung, schließlich ist das Tierleben vollständig abhängig von den Haltern. Ein Haustier, gleich ob Kaninchen, Katze oder Hund, beansprucht zudem Zeit und verursacht nicht unerhebliche Kosten. So rechnen Ratgeber für Haustierhaltung bei der durchschnittlichen Lebenserwartung eines Hundes von 15 Jahren mit Kosten in Höhe von ca. 10.000,00 EUR für Futter, Behandlungen und Versorgung. Rassehunde und -katzen benötigen aufgrund spezieller Züchtung zudem oft noch zusätzliche tierärztliche Versorgung, die über die gängige Betreuung hinausgeht.
Einige Hunde- und Katzenrassen etwa entwickeln überdurchschnittlich häufig Hüftgelenksprobleme oder Atemwegserkrankungen, die teure Operationen erfordern.
Doch auch der Zeitaufwand wird oft unterschätzt: Je nach Größe muss ein Hund täglich ein bis zwei Stunden "Gassi" geführt werden, was von Kindern allein in der Regel nicht zu leisten ist. Auch sind Hunde Rudeltiere, die nicht zu lange alleine sein sollten, für berufstätige Familien sind sie daher als Haustier nicht die beste Wahl. Katzen können ihren Alltag zwar selbständiger organisieren, doch auch sie sind keine Einzelgänger und sollten am besten zu zweit gehalten werden, gleiches gilt für Kaninchen. Nicht nur die alltägliche Versorgung der Tiere sollte im Vorfeld jedoch gut überlegt sein, auch die Unterbringung während des Urlaubes muss abgesichert werden. Viele Menschen können oder wollen ihre Tiere nicht auf Reisen mitnehmen; wenn keine zufriedenstellende Lösung zur Betreuung des Schützlings gelingt, wird dieser oftmals einfach ausgesetzt. Gerade zu den Ferienzeiten häufen sich die Funde von ausgesetzten Tieren - jedes Jahr sind es nach Angaben der Tierheime bis zu 500.000, die Dunkelziffer liegt wohl weit darüber. Dass die völlig verstörten Heimtiere mit der ungewohnten Situation vollkommen überfordert sind und einem großen Teil von ihnen der sichere Tod droht, nehmen die sorglosen Halter dabei in Kauf.
Viele Käufer entscheiden oft auch nach dem Motto "Geiz ist geil". Durch diese "Mitnahme- Mentalität" wird gerade skrupellosen Tierhändlern Tür und Tor geöffnet.
Zu Niedrigstpreisen werden auf Wochenmärkten oder in Kleinanzeigen Tierbabys, meist Welpen, angeboten. In der Regel stammen diese aus osteuropäischen Tierfabriken, in denen Hunde im Akkord "produziert" werden. Die Tiere leben dort unter skandalösen Zuständen, viel zu früh werden die Welpen nach nur wenigen Wochen von ihren Müttern getrennt. Die meisten dieser Hunde leiden an schweren Erkrankungen, die entweder zu einem baldigen Tode führen oder eine äußerst kostspielige Behandlung nötig machen.
Doch die tierhilfe e.V. Strasburg warnt: Tiere sind keine Ware! Auch den hilflosen Babys aus Osteuropa tut man nichts Gutes - für jedes, das einen Abnehmer findet, steht schon ein neues bereit. Die Anschaffung von Haustieren sollte nie spontan erfolgen, sondern immer von der ganzen Familie wohlüberlegt sein. Wer trotzdem spontan helfen möchte, ist in jedem Tierheim immer willkommen, denn hier suchen viele Tiere ein neues Zuhause - oder jemanden, der sie wenigstens ab und zu besucht. Gerade vor Weihnachten
http://www.tierhilfestrasburg.de/
tierhilfe e.V. Strasburg
Haußmannstr. 1 17309 Pasewalk
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