Rekordjahr: Bayerische Wohnungsunternehmen investieren 2011 über 1,26 Milliarden Euro
14.05.2012
Garten, Bauen & Wohnen
München (14.05.2012) - Die Mitglieder des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) haben 2011 für Neubau, Modernisierung und Instandhaltung 1,26 Mrd. Euro ausgegeben. Das sind knapp acht Prozent mehr als im Vorjahr. Sie errichteten rund 2.300 Wohnungen, darunter fast 1.300 Sozialwohnungen. Das geht aus aktuellen Zahlen des VdW Bayern anlässlich des Verbandstages in Augsburg hervor.
Die Neubau-Investitionen wuchsen 2011 um 13,4 Prozent auf 464,2 Millionen Euro, in die Modernisierung des Wohnungsbestandes flossen 419 Mio. (+9,0%). Die Ausgaben für Instandhaltungen (382,7 Mio.) blieben auf Vorjahresniveau. Hauptursache für den Anstieg seien die historisch niedrigen Zinsen. Doch auch die um durchschnittlich 7,8 Prozent gestiegenen Baukosten spiegelten sich in den Rekord-Investitionen wider. "Wir können uns keine weiteren Kostensteigerungen leisten", appelliert Verbandsdirektor Xaver Kroner. Die Zinssituation werde nicht ewig so bleiben und Wohnungsunternehmen müssten bei der Finanzierung in Zeiträumen von 25 bis 30 Jahren kalkulieren.
Zahl der bayerischen Sozialwohnungen sinkt weiter
Im Jahr 2011 verloren 4.257 Wohnungen ihren Status als Sozialwohnung. Neu errichtet wurden 1.296 geförderte Wohnungen (-18,3%). Damit setzt sich ein seit Jahren anhaltender Trend fort. Der VdW Bayern erwartet für die nächsten vier Jahre das Auslaufen von Sozialbindungen bei weiteren 30.000 Wohnungen. Insgesamt haben die Verbandsmitglieder 117.692 Sozialwohnungen im Bestand, vor zehn Jahren waren es noch 180.000.
Warnung vor Kostensteigerungen beim Wohnungsbau
Für die Mitgliedsunternehmen werde es zunehmend schwierig, bezahlbare Wohnungen anzubieten. "Durch den anhaltenden Immobilienhype und steigende Baustandards haben sich Grundstückspreise und Baukosten enorm erhöht", sagt Kroner. Die Durchschnittsmiete von 4,97 Euro sei zwar immer noch sehr günstig, aber der Kostendruck wachse von allen Seiten. Für die Wohnungssuchenden seien natürlich an erster Stelle Vermieter und Verkäufer für die Preise verantwortlich, doch gebe es noch eine Vielzahl weiterer Akteure, die für die Preissteigerungen verantwortlich seien.
Die Europäische Union übe mit Vorschriften wie der Gebäuderichtlinie Einfluss auf die Baukosten aus und mische sich über das Wettbewerbsrecht in die Grundstücksvergabe ein. Vom Bund beschlossene Regelungen wie die Energieeinsparverordnung oder die Trinkwasserverordnung führten ebenfalls zu höheren Kosten. Auch die Länder hätten über Baustandards, steuerliche Rahmenbedingungen und die Ausstattung der Landesmittel für die Wohnraumförderung Einfluss auf die Wohnkosten. Nicht zu vergessen seien die Kommunen, die mit Vorgaben zur Grundstückspolitik, Baulandpreisen und städtischen Gebühren ihren Teil zu den Kosten beitrügen.
Wohnraumförderung im Freistaat erhöhen
Bayern sei bei der Wohnraumförderung mit Landesmitteln zwar vergleichsweise gut ausgestattet, habe in vielen Regionen aber auch den meisten Zuzug. "Angesichts der aktuellen Herausforderungen, Schwund von Sozialwohnungen, Schaffung von altersgerechtem Wohnraum und energetische Sanierung des Wohnungsbestandes sollten die Fördermittel deutlich erhöht werden", fordert Kroner.
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