Pressemitteilung von Anne Reis

G20-Gipfel: Finanzmarktexperten drängen auf Regulierung von Schattenbanken


Politik, Recht & Gesellschaft

Hamburg, 14.11.2014 - Die Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) hat die Regulierung von Schattenbanken zu einer Hauptaufgabe des G20-Gipfels ernannt, der am Samstag im australischen Brisbane startet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte bereits beim Treffen der Wirtschaftsnobelpreisträger im August vor der Gefahr durch das Schattenbankenwesen. Es sei nach wie vor "ein Bereich, der regulatorisch ziemlich nackt dasteht". Würden Schattenbanken nicht konsequent unter die Lupe genommen, sei die Gefahr einer nächsten Finanzkrise vorprogrammiert, so die Kanzlerin.

"Absurde Schattenbank-Aktivitäten, die Akteure wie Hedgefonds und Geldmarkfonds in enger Verflechtung mit Banken ausüben, bedrohen die Finanzstabilität: Wertpapiere werden mehrfach als vermeintliche Kreditsicherheit weiterverliehen. Das hat keinen realwirtschaftlichen Nutzen", so die Finanzmarktreferentin der Stiftung World Future Council (WFC), Suleika Reiners. "In Kanada ist diese Praxis bereits untersagt. Die anderen G20-Staaten sollten diesem guten Beispiel folgen."

Der Vorschlag des Finanzstabilitätsrats, der im Auftrag der G20 Empfehlungen erarbeitet hat, bleibt jedoch dahinter zurück. Er sieht für die Mehrfachverleihe von Wertpapieren lediglich einen Wertabschlag ("haircut") vor.

Die von der Finanzbranche lancierte Behauptung, das Kreditverbriefungsgeschäft müsse ausgeweitet werden, um kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) mit Kredit zu versorgen, sei falsch, so Reiners. Oft würden KMUs mit Kreditangeboten überhäuft, die diese aber aufgrund mauer Konjunkturlage gar nicht nachfragen.

Entwicklungs- und Schwellenländer wiederum hätten gute Erfahrungen mit Kreditvergabevorschriften gemacht. "Banken mussten in der Vergangenheit Mindestquoten für die Vergabe günstiger Kredite an KMUs reservieren. Leider haben Handelsabkommen diese bewährte Praxis als Handelshemmnis verunglimpft und auf Aufweichung gedrängt", kommentiert Jakob von Uexküll, Gründer des WFC und des Alternativen Nobelpreises.

Ohne Licht im Schattenbankwesen bliebe der G20-Vorstoß zum steuerlichen Informationsaustausch zahnlos, mahnt der WFC. Auch die OECD hatte in ihrem Bericht an die G20 auf die Schwierigkeiten bei der steuerlichen Behandlung von Schattenbankgeschäften hingewiesen.
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